laut.de-Biographie
Wolf People
Entstiegen den Wäldern, den Flussufern und den Tälern Englands liefern Jack Sharp (Gitarre, Gesang), Joe Hollick (Gitarre), Dan Davies (Bass) und Tom Watt (Drums) ihre Version des Retro Rock-Revivals ab. Wolf People entstammen der Provinz Bedfordshire und machen sich gemäß ihrer normannischen Wurzeln auf, neue (Sound-)Landschaften zu erobern.
Die Band spielt Pagan-Psych-Prog mit einer Prise Folk. Beim vierfachen Retro-Rittberger sticht zunächst das Wort Pagan heraus - hat das was mit Runen zu tun? Dann tragen die auch noch allesamt Hipster-Bärte - ist das nicht diese Neurechte-Bewegung, die den Brexit herbeigesehnt hat? Falsch gedacht!
Pagan bedeutet für die Englänger ein Traditionsbewusstsein. Tief in der eigenen Kultur verwurzelt reichen die Themen entsprechend von mittelalterlichen Sagen, Schauermärchen aus dem 18 Jahrhundert bis zu aktuellen Beobachtungen. Ansonsten zeichnet das Quartett Toleranz und Weltoffenheit aus. Denn die weiteren Bestandteile der Beschreibung, Psych und Prog, reichen tief in eine Zeit in der 'Anything Goes' noch kein Werbeslogan, sondern eine gesellschaftliche Losung zu mehr Miteinander war, nämlich in die Sechziger und Siebziger. Auf dem Label Jagjaguwar ist die Band mit Bon Iver und Dinosaur Jr. zumindest schon einmal in bester Gesellschaft.
Auch der folkige Ringelpiez der Hippie-Bewegung bricht sich hier und da Bahn und führt zu einem Sound, der vierzig Jahre später von vielen nur noch einen musealen Wert, aber keine Innovation zugesprochen bekommt. Doch insbesondere das Lebensgefühl aus Toleranz, Weltoffenheit und Umweltbewusstsein hat seine Aktualität nicht verloren und scheint heute als Lösung vieler Probleme aktueller denn je.
Und so kommt es, dass die Proto-Heavy-Riffs von Black Sabbath, das spielerische Können und die Experimentierfreude von Led Zeppelin, der Folkanstrich von Jethro Tull und die psychedelische Frühphase von Pink Floyd eine gehaltvolle Liaison eingehen, die über den grenzenlosen Gedanken des Progressive Rock auf den ersten beide Album beim Drittwerk "Ruins" mehr denn je zu Kompaktheit und Struktur führt.
Noch keine Kommentare