Porträt

laut.de-Biographie

Khruangbin

Ein Trio aus dem texanischen Houston hört auf den sperrigen Namen Khruangbin. Die Schwierigkeit der Aussprache ihres Namens hat Laura Lee Ochoa, Donald "DJ" Johnson und Mark Speer bei der Namensfindung aber nicht groß interessiert oder gestört. Damals, um 2009 herum, waren nur eine Handvoll Gigs geplant. Dass die drei einmal knapp vier Millionen monatliche Hörer auf Spotify und millionenfach angeklickte Videos auf YouTube verzeichnen und auf internationalen Festivals spielen würden, ahnte niemand.

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Gitarrist Mark und Drummer DJ lernen sich beim Spielen in der Gospel-Band einer Kirche in Houston kennen. Während bei DJ die Gospel-Einflüsse tiefer verwurzelt sind, ist das Musizieren in der Kirche für Mark eher Neuland. Tolerant gegenüber allen möglichen musikalischen Prägungen zeigt er sich er aber schon immer.

Über gemeinsame Freunde lernen sich Mark und Laura kennen, die beide eine Vorliebe für eher obskure Stile wie Thai Funk oder afghanische Musik teilen. Ab 2009 lernt Laura das Bass-Spielen mit Unterstützung von Mark, einem guter Lehrer, wie sich herausstellt.

Die ersten Aufnahmen der beiden finden in einer Scheune abseits von Houston statt. Richtig gelesen: eine Scheune, kein Studio. Im laut.de-Interview erklärt DJ, was das Besondere an dieser Scheune ist, in der die Band fast ihr gesamtes Material aufgenommen hat: "Für mich ist es unsere kreative Heimat. Als Mark und Laura zum ersten Mal Ideen für Songs konzeptualisiert haben, sind sie in diese Scheune gegangen, um dort zu spielen. Diese Magie, die sie dort eingefangen haben, die ist immer noch da. Wenn ich dort bin, fühlt es sich an, als würde etwas Besonderes passieren. Es ist sehr friedlich und ruhig."

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Mit DJ wird aus dem Duo ein Trio und Khruangbin eine "richtige" Band, die vor allem mit Konzerten und Festivals ihre zunächst lokale Bekanntheit immer stärker ausweitet. Der Grund dafür ist wohl vor allem ihr Sound. Schillernde Persönlichkeiten, die es lieben, im Rampenlicht zu stehen, gibt es in der Band nicht. Mark und Laura tragen bei öffentlichen Auftritten sogar Perücken, damit sie privat weitestgehend unerkannt bleiben.

Die beste Definition für den Sound von Khruangbin ist "Earth Music". Inspiration findet das Trio nämlich überall auf der Welt und in noch so obskuren Stilen. Die ganzen Einflüssen münden in einer Mischung aus Psychedelic Rock, Soul, Surf und Funk. Über ihre drei Alben und ihre EPs verteilt, finden sich immer wieder auch andere Einflüsse, die beweisen, was für eine Leidenschaft das Trio für die Bandbreite der Musik an den Tag legt.

Trotz dieser Vielfalt der Einflüsse auf Khruangbins Musik ist ihr Sound dank Lauras vor Coolness strotzendem E-Bass, Marks versiertem Gitarrenspiel und DJs Breakbeats ziemlich charakteristisch und wiedererkennbar. Warum Khruangbin so ein gefragter Liveact sind, beweist ein fast zehn Millionen Mal angeschautes Konzertvideo von Pitchfork.

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Während die ersten beiden Alben, "The Universal Smiles Upon You" (2015) und "Con Todo El Mundo" (2018), und die frühen EPs fast ausschließlich aus Instrumental-Musik bestehen, erhalten 2020 die Vocals verstärkt Einzug: auf der "Texas Sun EP" die Stimme von Retro-Soul-Sänger Leon Bridges und auf dem im Juni veröffentlichten dritten Studioalbum "Mordechai" die eigenen Vocals von Mark und Laura.

Um zum eingangs erwähnten sperrigen Namen der Band zurückzukommen: "Khruangbin" ist Lauras Lieblings-Thai-Wort und bedeutet so viel wie "Fluggerät" oder "Flugzeug". Das mag einerseits für die Einflüsse der Band aus aller Welt stehen, andererseits für die träumerischen Höhen, in die man mit Khruangbins Musik abdriften kann.

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