Porträt

laut.de-Biographie

Mobb Deep

Das Hardcore Hip Hop-Duo aus den Straßen von Queens/NY gilt als eine der wichtigsten und eigenständigsten Rap-Crews der Neunziger. Zusammen mit Gruppen wie dem Wu-Tang Clan bringen sie den Hip-Hop musikalisch und lyrisch auf das nächste Level. Sie verkörpern in der Szene am ehesten das harte Ghettoleben. So geraten Mobb Deep aber auch oft in Auseinandersetzungen mit richtigen Gangstern und Kollegen. Prodigy wird auch schon mal im Auto um seinen 250.000 Dollar teuren Schmuck erleichtert.

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Ihr Debüt "Juvenile Hell" aus dem Jahre '93 bleibt noch weitgehend unbeachtet, was sich durch die natürliche Unreife der erst 18-jährigen Rapper Havoc und Prodigy erklären lässt. Die beiden lernen sich auf der Queens Highschool über die Liebe zur Lyrik kennen. Durch Freunde wie den Producer Large Professor schaffen sie den Einstieg ins Rap-Business.

Erst '95 gelingt ihnen mit der Single "Shook Ones Part 2", die sich an der Spitze der Billboard Charts festsetzt, der Durchbruch. Dieser Track gilt heute noch als einer der bahnbrechendsten Rap-Songs aller Zeiten. Eine vorher kaum gehörte Kombination von knochentrockenen Beats, minimalistisch-dramatischen Samples und harter Straßenpoesie bohrt sich hypnotisch in die Köpfe der Heads.

Das folgende Album "The Infamous" untermauert diesen einzigartigen Stil noch. Es heimst Platin ein und bringt Mobb Deep an die Spitze des US-Hip Hops. Mobb Deep selbst bezeichnen ihren Style als "Reality Rap". Das Fundament für den Sound legt MC/Producer Havoc mit schaurig-melancholischen Loops, tiefen Bass und unglaublicher Drum-Programmierung. Prodigy, der als einer der besten Rap-Lyriker aller Zeiten gilt, sorgt mit seinen Ghettogeschichten für den passenden Inhalt. Er besitzt die Fähigkeit, persönliche Erlebnisse von der Straße in poetische Verse zu packen und gehört damit, wie auch Raekwon (Wu-Tang), Nas oder Rakim zur Gruppe der "Lyricists", die sich sehr stark auf jedes einzelne Wort konzentrieren.

1996 wird ein turbulentes Jahr für den US-Hip Hop. Den negativen Höhepunkt bilden sicherlich die Ermordungen von 2Pac bzw. Biggie und der darauf folgenden Eastcoast-Westcoast-Fehde, die von den Medien forciert wird. Auch Mobb Deep sind in diesen Streit verwickelt. 2Pac lästert über Prodigy und dessen eigenartige Krankheit (Sickle Cell Anemia) im Song "Hit ´Em Up", worauf der mit "Drop A Gem On Them" brutal zurückschießt. Dieser Track befindet sich auf dem dritten Album "Hell on Earth", welches kurz vor dem Tod 2Pacs veröffentlicht wird. Auf der Platte setzen Havoc und Prodigy ihren Sound konsequent fort und führen sogar eine Zeit lang die Billboard-Charts an.

Beatbastler Havoc hat sich mittlerweile in die Riege der Topproduzenten hinauf gearbeitet. Seine Tracks befinden sich auf Platten von Nas, Method Man, Notorious B.I.G., Foxy Brown und vielen mehr. Prodigy tritt mit einigen wenigen ausgewählten Gastauftritten in Erscheinung (z.B. für Big Punisher und Pete Rock).

Nach dreijähriger Experimentierphase und dem Schreiben von 60 (!) Songs erscheint 1999 das vierte Album "Murda Muzik", welches wieder den unerreichten Mobb Deep-Sound bietet. Auf der Gästeliste tragen sich diesmal Raekwon, Eightball, Lil'Kim und Nas ein. Im November 2000 kommt dann die Soloplatte "H.I.N.C." von Prodigy auf den Markt.

Das Album ist nicht ganz so erfolgreich wie die Vorgänger, doch Prodigy zeigt auch hier, dass er zu den Besten seines Faches zählt. Als Produzenten konnte er u. a. seinen Bandkumpel Havoc, sowie den angesagten The Alchemist gewinnen. Mit dem Film "Murda Muzik" steht auch schon das nächste Projekt von Mobb Deep in den Startlöchern. Die visuelle Karriere verzögert jedoch, so dass 2001 bereits "Infamy" erscheint, das letzte Album für Loud Records.

Danach wird es ruhig um die beiden Jungs. Erst im Februar 2003 unterschreiben Mobb Deep einen Millionenvertrag bei Jive Records. Um die Stimmung zu ihren Gunsten anzuheizen, veröffentlichen Prodigy und Havoc die Mixtape-CDs "Free Agent: The Mixtape" und "Infamous Allegiance". Zeitgleich werfen sie mit "Gangstaz Roll", die erste Single des für Sommer 2004 geplanten Albums "Amerikaz Nightmare" auf den Markt, die zudem auf der B-Seite einen gewissen 50 Cent featuret.

Wie kommt's? Unzweifelhaft übten Mobb Deep großen Einfluss auf den ebennfalls aus Queens stammenden 50 aus. Tracks wie "Mobb Sound" lassen daran keinen Zweifel. Als 50 Cent 2001 seinen Durchbruch erlebt, kommen auch die Mobb Deep-Instrumentals, über die er seine Freestyles droppt, zu neuen Ehren. Aus etlichen dieser Tracks entstehen Remixe, die sich ebenfalls unter die Mobb Deep-Klassiker einreihen.

2004 tun sich 50 und der Mobb erneut zusammen. Havoc produziert für das Album "Beg For Mercy". Sowohl der Labelboss als auch andere G-Unit-Soldiers greifen nach wie vor gerne auf Mobb Deep-Instrumentals zurück. Man hätte zu diesem Zeitpunkt bereits ahnen können, wie der Hase laufen wird.

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Im gleichen Jahr trennt sich Mobb Deeps Label von dem Hardcore-Duo. Offiziell werden alle Auflagen als erfüllt bezeichnet - die eher enttäuschenden Verkaufszahlen von "Amerikaz Nightmare" werden allerdings das Ihrige zu dieser Entscheidung beigetragen haben. Wie auch immer: Mit Mobb Deep ist eine der legendärsten Formationen im Rap-Geschäft ohne Vertrag - und damit zu haben.

Der Anruf von 50 Cent lässt nicht lange auf sich warten. Angeblich sollen sich die Parteien schon wenige Tage später handelseinig sein. Bis Mobb Deep tatsächlich als offizielles neues Signing der G-Unit vorgestellt werden, wird es allerdings Mitte 2005. Bis das erste Album unter dem neuen Dach erscheint, vergeht noch ein wenig mehr Zeit. "Blood Money" erscheint im April 2006, profitiert zweifellos von der Popularität 50 Cents und trägt im Sound dafür deutlich den Einfluss der Unit. Wie sollte es auch anders sein, wenn mindestens in jedem zweiten Track ein G-Unit-Soldier zum Mikrofon greift?

2008 wandert dann Prodigy für drei Jahre hinter Schwedische Gardinen, weil er wegen unerlaubten Waffenbesitzes verknackt wird. Während dieser Zeit muss es hinter den Kulissen bei Mobb Deep ziemlich krachen, denn seltsame Tweets und Anschuldigungen machen die Runde. Trotzdem erscheint dann 2014 mit "The Infamous Mobb Deep" eine neue Scheibe mit 13 neuen Songs im Oldschool-Outfit und einer weiteren CD mit Material aus früheren Sessions.

Am 20. Juni 2017 endet die Story des Duos. Prodigy wird nach einer Show in Las Vegas am Morgen tot aufgefunden. Wegen Komplikationen seiner Erbkrankheit Sichelzellenanämie, an der er von Geburt an litt, ließ er sich wenige Tage zuvor noch behandeln. Die Todesursache ist noch nicht geklärt.

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Alben

Mobb Deep - Blood Money: Album-Cover
  • Leserwertung: 3 Punkt
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2006 Blood Money

Kritik von Dani Fromm

Leider bringt 50 Cent neben seinem Ruhm auch seinen Sound mit. (0 Kommentare)

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