Porträt

laut.de-Biographie

Sinner

Die ersten professionellen Gehversuche unternimmt Mattias Lasch als Basser/Sänger der schwäbischen Formation Shiva. Als es mit denen vorbei ist, sucht er sich Anfang der 80er selbst den Namen Matt Sinner aus und mit den beiden Gitarristen Frank Mittelbach und Calo Rapallo, sowie Drummer Edgar Patrik (Ex-Tyrant Pace) eine komplett neue Band.

Sinner - Tequila Suicide
Sinner Tequila Suicide
Solider Heavy Rock aus dem Schwabenland.
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Von der bleibt auf dem '84er Debüt "Danger Zone" allerdings nicht mehr viel übrig. Die Gitarren schwingen inzwischen SG Stoner und Mick Shirley. Den Beat gibt Ralf Schulz an, da Edgar zu Bonfire abgewandert ist. Auf den ersten Scheiben bietet er gefälligen, melodiebetonten Heavy-Rock, der immer wieder leichte Banalitäten aufweist. Auch Matts 'most german English' wird heutzutage höchstens noch von Hansi Kürsch von Blind Guardian übertroffen. Mick musste derweil für Ex-Accept-Klampfer Hermann Frank weichen und Ralf Schulz hat Platz für Bernie van der Graaf von Victory gemacht.

"Comin' Out Fighting" kommt zwar mit einem grandios peinlichen Cover daher, gerät musikalisch aber deutlich besser. Allerdings hat die Gitarrenfront wohl eine schweren Stand bei dem Mann, denn inzwischen sind dort Mathias Dieth (Ex-Gravestone) und Chris Gerhard aktiv. Außerdem greift noch Ex-Rainbow-Keyboarder Don Airey in die Tasten. Ein weiterer Pluspunkt ist die Coverversion von Billy Idols "Rebel Yell".

Da es scheinbar eh egal ist, wer denn jetzt die Klampfen schrubbt, heißt auf "Dangerous Charm" der zweite Mann dann auch Andi Susemihl, da Chris in Richtung Pretty Maids abwandert. Dass der Erfolg von Bon Jovi auch Sinner gefallen würde, hört man einzelnen Songs der Platte jedenfalls an.

"Back To The Bullit" kommt über den Major BMG Ariola raus und wird als so genanntes Soloalbum vermarktet, obwohl mit Tom Naumann und Alex Beyrodt (beide Gitarre) und Drummer Bernie genau dieselben Leute dabei sind, die man von Sinner her kennt, bzw. die auf der nächsten Scheibe "No More Alibis" mit von der Partie sind. Auf der Scheibe arbeitet Matt zum ersten Mal mit Ralf Scheepers (damals noch Gamma Ray) zusammen, der später als Sänger bei Primal Fear in Erscheinung treten soll.

Mit "Respect" machen Sinner 1993 wieder einige Punkte gut, auch wenn sie nach wie vor Schwierigkeiten haben, bei ihren Balladen nicht in ziemlichen Kitsch abzudriften. 1994 erscheinen nur zwei Best Of Scheiben, eine in Japan, "Germany Rocks - The Best Of" auf dem europäischen Markt. Diese Pause scheint der Band hörbar gut getan zu haben, denn mit "Bottom Line" lassen sie es endlich mal deftiger krachen.

Dies mag nicht zuletzt daran liegen, dass Henny Wolter von Thunderhead mit an den Gitarren gearbeitet hat, und dass das Line-Up bis auf Neuzugang Fritz Randow (Drums) konstant bleibt. Dieselbe Besetzung zeigt auch auf "In The Line Of Fire - Live" dann, dass sie live eine echte Einheit bilden und auf der Bühne mit zur Speerspitze des deutschen Heavy-Rock zählen.

Die Qualität der Outputs von Sinner beweist ebenfalls Konstanz. So wartet "Judgement Day" mit druckvollem Sound und gutklassigen Songs auf. Da in Japan der Markt für solche Veröffentlichungen eh größer ist, als im Rest der Welt, erscheint '98 "Treasure - The Works '93-'98", ehe mit "The Nature Of Evil" eines der beknacktesten Cover der Musikgeschichte in den Läden steht.

Scheinbar hat sich bezahlt gemacht, dass Matt und Gitarrist Tom, zusammen mit Ralf Scheepers (Gesang) und Drummer Klaus Sperling Primal Fear aus der Taufe gehoben und mit dem gleichnamigen Debüt eine erstklassige Power Metal Scheibe abgeliefert haben. Mit "Nature Of Evil" gelingt nicht nur der Einstieg in die deutschen Albumcharts (63), sondern auch den Platz als Opener von Deep Purple.

"The Second Decade" ist '99 schon die nächste Best-Of Scheibe, doch die Zeit bleibt nicht ungenutzt, sondern es erscheint die zweite CD von Primal Fear, die mindestens ebenso viel Staub aufwirbelt wie das Debüt. Auch der asiatische Markt verlangt seine Best Of mit dem Titel "Emerald - The Very Best Of Sinner". Nach einem fulminanten Auftritt auf dem Wacken Open Air 1999 ist aber wieder Studioarbeit angesagt und zur Jahrtausendwende erscheint "The End Of Sanctuary".

Tom Naumann ist inzwischen nicht nur bei Sinner, sondern auch bei Primal Fear ausgestiegen und hat Platz für Henny Wolter gemacht, der schon bei "Bottom Line" mal mit dabei war. Auch Fritz Randow ist weg und gerbt fortan die Felle für Saxon. Seinen Platz nimmt Uli Kusch ein, welcher der Scheibe einen guten Tritt in den Arsch verpasst und sie mächtig rocken lässt.

2001 und 2002 stehen ganz im Zeichen von Primal Fear, ehe 2003 mit "There Will Be Execution" eine ehrliche Scheibe rauskommt, die ihre Daseinsberechtigung allemal verdient hat und sauberen, gut produzierten Metal bietet. Nach ein paar Dates mit Hammerfall und einem guten Auftritt in den USA, ist aber live nicht mehr viel von Sinner zu sehen. Es wird erstaunlich ruhig und erst dreieinhalb Jahre später melden sich die Jungs zurück.

Inzwischen bei MTM Music unter Vertrag, haben sich zu Matt, Tom und Keyboarder Frank Rössler noch Matthias Lange (Metalium) und Drummer Klaus Sperling (Primal Fear, My Darkest Hate) gesellt. Matthias spielt das Album aber nur ein und macht sich dann wieder davon.

Seinen Platz nimmt Christof Leim ein, der auf den Livedates zu "Mask Of Sanity" seinen Einstand gibt. Das Album erscheint Mitte Januar 2007, die geplante Tour mit Chinchilla und Vengeance muss aber verschoben werden. Im Februar erscheint mit Goddes Shiva ein weiters Projekt von Matt, doch zu der Zeit laufen auch schon die Aufnahmen für das nächste Primal Fear-Album.

Es hat jedoch den Anschein, als ob der erhöhte Output deutlich zu Lasten der Qualität geht, denn das Ende September 2008 erscheinende Album "Crash & Burn" ist ein weitgehend belangloses Stück Hard Rock mit stellenweise selten peinlichen Texten und unispirierter Musik. Während Christof mit seiner neuen Band The New Black zeigt, wie man zeitlos guten Heavy Rock spielt, vertreibt sich Matt die Zeit mit diversen Power und Opern Metal Projekten, bei denen er auch mit dem ehemaligen Helloween-Sänger Michael Kiske arbeitet.

Anfang September gibt es tatsächlich mit "One Bullet Left" ein weiteres Sinner-Album. Aber auch die Kooperation mit dem Farmer Boys/Tieflader-Gitarristen Alex Scholpp kann nicht darüber wegtäuschen, dass die Scheibe trotz des Titels eine Zwiespältige Angelegenheit ist.

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Surftipps

  • Sinner

    Fast die Einzige im Netz und auch nur bedingt informativ.

    http://www.matsinner.de
  • Sinner@MySpace

    Confess my sins, it's MySpace.

    http://www.myspace.com/matsinner1

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