laut.de-Biographie
The Flower Kings
Die Flower Kings entstehen eher durch einen Zufall. 1993 macht sich Roine Stolt zusammen mit Hasse Fröberg (Gesang), Drummer Jaime Salazar (Bad Habit), Hasse Bruniusson an den Percussion und Ulf Wallander am Sax daran, seine Soloscheibe "The Flower King" aufzunehmen. Roine spielt darauf nicht nur Bass, Gitarre und Keyboards, sondern teilt sich mit Hasse Fröberg auch den Gesang. Das ein Jahr später erscheinende Album kann sich in der Progressive Rock-Szene schnell etablieren. Aus dem anfänglichen Projekt entwickelt sich schnell eine Band. Mit ihrem Stilmix, der sich an den älteren Genesis, Yes und King Crimson orientiert, können sie sich schnell eine treue Fanbasis erspielen.
Schon im nächsten Jahr erscheint das eigentliche Debüt der Flower Kings "Back In The World Of Adventures" über das eigene Foxtrott-Label. Neben Roine, den beiden Hasses und Jaime stoßen Tomas Bodin (Kebaords) und Roines Bruder Michael (Bass) zur Band. Den Jahresrhythmus beibehaltend, erscheint '96 das Album "Retropolis" in der gleichen Besetzung, die sich mittlerweile perfekt auf einander eingespielt hat. In selben Jahr bringt Tomas Bodin sein erstes Solo-Album "An Ordinary Night In My Ordinary Life" auf den Markt.
Sind die bisherigen Alben mit über einer Stunde Musik schon gut bestückt, so toppt "Stardust We Are" dies noch, denn die Schweden veröffentlichen ein Doppel-Album mit über 131 Minuten Spielzeit. Für den orientalischen Flair einiger Songs sorgt Håkan Almqkvist, der wahlweise Sitar oder Tabla spielt, Saxophonist Ulf Wallender ist wieder als Gastmusiker dabei. Mit dieser Scheibe im Gepäck setzen sie erstmals nach Amerika über, um auf dem International Progfest in L.A. zu spielen.
Bevor der nächste Output der Blumenkönige erscheint, spielt Roine sein instrumentales Solo-Album "Hydrophonia" ein. Diverse Touren durch die USA, Kanada und Japan folgen, bei denen einige Live-Mitschnitte entstehen. Mit gigantischer Spielzeit scheinen sie sich anzufreunden, denn auch das '98er Werk "Flower Power" kommt als Doppel-CD und über 140 Minuten Musik daher. Neben dem kurzen Schlagzeugsolo "IKEA By Night" steht auch noch das 60-minütige Epos "Garden Of Dreams" auf dem Rundling, das die Band gerne und oft live zelebriert. Da Roine sich immer wieder an diversen musikalischen Projekten beteiligt (nicht zuletzt Transatlantic mit Mitglieder von Spock's Beard, Dream Theater und Marillion), erscheint 2000 erst einmal das Live-Album "Alive On Planet Earth". Da Roine irgendwie auch noch die Zeit gefunden hat, eigene Songs zu schreiben, gleich noch das nächste Studio-Album "Space Revolver".
Scheinbar war die Zeit doch etwas knapp, denn "Space Revolver" ist keine Doppel-CD und kommt auch ohne reine Instrumentalstücke aus. Für den ausgestiegenen Michael Stolt ist inzwischen Jonas Reingold am Bass dabei, der seinen Job aber mindestens genauso gut erledigt. Dies zeigt er eindrucksvoll auf den folgenden Touren durch Europa und bei kleinen Abstechern nach Südamerika, bevor es wieder ins Studio geht, um den Nachfolger "The Rainmaker" zu vertonen. Das Album ist das letzte mit Drummer Jamie, der sich fortan anderen musikalischen Projekten widmen will und die Band in aller Freundschaft verlässt. Seinen Platz nimmt der Ungar Zoltan Csörsz ein.
Konnte man auf den letzten beiden CDs den Eindruck gewinnen, die Flower Kings würden sich an kompaktere und eingängigere Songs halten, so macht einem "Unfold The Future" ganz schnell einen Strich durch die Rechnung. Wieder ein Doppel-Album, bringt es schon allein der Opener "The Truth Will Set You Free" auf über 30 Minuten. Um die Stücke live anständig umsetzen zu können, sichern sie sich die Dienste von Pain Of Salvation-Sänger/Gitarrist Daniel Gildenlöw, der sie auf den Aufnahmen zur Doppel-CD/DVD "Meet The Flowerkings" am 10. Februar 2003 im Staatstheater von Uppsala unterstützt. Neben sieben Songs, die alle zwischen elf und 32 Minuten dauern, gibt es auf der DVD noch einige Zwischenszenen, die sich aber nur für beinharte Fans der Flower Kings eignen.
Bevor die DVD Anfang November '03 erscheint, hat Roine nicht nur sämtliche Gitarren für das Kaipa-Album "Keyholder", sondern auch zusammen mit Jonas, Zoltan und anderen unter dem Namen The Tangent die Scheibe "The Music That Died Alone" eingespielt. Tomas Bordins "Sonic Boulevard" erscheint noch zuvor im September. Das nächste Studioalbum lässt allerdings auch nicht lange auf sich warten und so präsentieren sie Ende Juli 2004 ihr neustes Werk "Adam & Eve". Zwar fällt das Coverartwork definitiv unter die Kategorie gewöhnungsbedürftig, doch die Musik ist deutlich zugänglicher, als noch auf "Unfold The Future". Die anschließende Europatour dauert bis in den Herbst hinein, aber trotzdem stehen weitere Projekte an.
Im April/Mai performen sie zunächst ein paar Instrumentalgis, ehe sie für einiges Dates in die Staaten reisen. Allerdings ist zu diesem Zeitpunkt Zoltan schon nicht mehr in der Band, da dessen musikalischen Visionen nicht mehr die der restlichen Band sind. Seinen Platz nimmt schnell Marcus Liliequist ein, der natürlich nicht nur bei den FloKis den Beat angibt, sondern auch direkt in diverse andere Projekte integriert wird. Anfang September erscheint die nächste Fanclub-CD namens "Harvest", von der Instrumental-Tour erscheint eine Live-CD. Doch damit nicht genug, kommt Ende des Jahres das nächste Soloalbum von Roine Stolt namens "Wallstreet Voodoo" raus.
Weil das ja alles noch nicht genug Arbeit ist und weil er auch bei The Tangent und Kaipa seinen Hut genommen hat, ist es ja langsam an der Zeit, mal wieder eine neue Flower Kings-Scheibe aufzunehmen. So steht ab Mitte März direkt die nächste Doppel-CD namens "Paradox Hotel" in den Regalen. Nach ein paar Abstechern in die US Of A, steht für April erst einmmal wieder Europa auf dem Tourplan. Doch zu viel Freizeit ist ja auch nix, und so stehen sie bald schon wieder im Studio, um an neuen Songs zu arbeiten.
Für die Aufnahmen stellt sich überraschenderweise Ex-Drummer Zoltan zur Verfügung, Ende März 2007 sind sie schon im vollen Gange. Zwischenzeitlich erscheint aber Ende Juni noch eine aufwendig gestaltete Compilation mit dem Namen "The Road Back Home". Dass es sich dabei mindestens um eine Doppel-CD handeln muss, liegt wohl in der Natur der Sache. Kaum nähert sich der September aber seinem Ende, liegt auch schon das nächste Studioalbum "The Sum Of No Evil" in den Regalen. Dabei setzt die Band auf Altbewähtes und sollte kaum einen Fan enttäuschen.
Stolt wirbelt in der Folge mit den Prog-Allstars um Transatlantic durch die Szene ("The Whirlwind"). Der blonde Gitarrist zeichnet sich durch eine stete Veröffentlichungspraxis aus, wobei diese sich nicht unbedingt auf seine Stammformation bezieht. 2012 und 2013 erscheinen in kurzer Abfolge "Banks of Eden" und "Desolation Rose". Lukrative Allstar-Projekte bilden das Gros seiner Arbeit.
Neben Transatlatic, die 2014 mit "Kaleidoscope" nachlegen, schwebt er 2016 mit Yes-Nachtigall Jon Anderson durch den musikalischen Äther ("Invention Of Knowledge") und legt 2018 mit The Sea Within, eine Kollaboration mit Migliedern von Pain Of Salvation und Steven Wilson, die nächste Namedropping-Band vor.
Daneben findet er noch Zeit, Steve Hackett auf Tour zu unterstützen. Das Retro Prog auch 2019 noch Relevanz besitzt, beweist "Waiting For Miracles", das sowohl das Prädikat 'zeitlos' als auch die Zuschreibung 'aus der Zeit gefallen' verdienen würde.
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