laut.de-Kritik
Belangloses von der Stange.
Review von Daniel StraubLange war es still um eine der erfolgreichsten Pop-Formationen der 90er Jahre. Mit "The Sign" und "All That She Wants" stürmen Ace Of Base 1993 rund um den Globus an die Spitze der Charts. Jetzt sind Ace Of Base mit ihrem neuen Album "Da Capo" wieder zurück auf der internationalen Bühne der Stars und Sternchen. Doch statt eines großen Tuschs haben sich Ace Of Base mit ihren zwölf Tracks auf "Da Capo" höchstens ein müdes Gähnen verdient.
Dabei beginnt alles noch ganz gut. Jenny und Linn Berggren eröffnen "Da Capo" mit einem zweistimmigen "All I Wanna Say To You ..." bevor ein prägnanter Off-Beat, unterstützt von einer geraden Bassline, den Opener "Unspeakable" kräftig aus den Boxen schiebt. Wiedererkennungseffekt 100%. Ja, kein Zweifel, Ace Of Base sind wieder da. Es ist ganz so, als seien sie nie von der Bildfläche verschwunden gewesen. Zwar schlagen sie mit "Beautiful Morning", ihrer ersten Singleauskopplung, und "Remember The Words" sanftere Töne an als man sie von den immer mit einem Auge auf den Dancefloor schielenden Ace Of Base gewohnt war. Doch der typische Reggae-Rhythmus hat die Zeit überdauert und ist auch 2002 noch das liebste Stilmittel. So bleibt "Da Capo" mit seiner flachen Melodie und dem dumpfen Kirmes-Techno-Beat zum Glück ein Einzelfall.
Nur reißen die übrigen Tracks trotz hohem Wiedererkennungseffekt auch niemanden vom Hocker. Zu einfältig kommen die Schweden daher, zu sehr bestimmt die Gleichförmigkeit "Da Capo". Highlights zu benennen fällt schwer, weil Jenny, Linn und Co. keine Ideen in ihre Songs packen. So fehlt den zwölf Tracks jede Prägnanz; sie haben keinen Charakter, sind austauschbare Produkte von der Stange. Lied eins oder Lied fünf; im Grunde ist das egal.
Bezeichnend für so wenig Kreativität ist, dass eine Coverversion des 80er Hits "Wonderful Life", mit dem Black 1987 in den oberen Chartregionen für Furore sorgte, das beste Stück der CD ist. Und am Ende fühlt man sich Ace Of Bace gegenüber fast zu Dank verpflichtet, dass sie schon nach zwölf Songs und etwas mehr als 40 Minuten Spielzeit ein Einsehen mit ihrer Hörerschaft haben und von weiteren Belanglosigkeiten absehen.
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