laut.de-Biographie
All Saints
Nach den Spice Girls und En Vogue gibt es eine neue sogenannte Girlgroup: All Saints. Kurz nach ihrer ersten Single waren sie schon, wie die Spice Girls, absolute Superstars, zumindest bei den Engländern.
Allerdings sind Melanie Blatt, Shaznay T Lewis, Nicky und Natalie Appleton im Gegensatz zu vielen Kolleginnen keine Retortenband, die von einem cleveren Manager zusammen gewürfelt wurde. Die vier Mädels haben ihre Band 1995 gegründet, nach einigen Schwierigkeiten und dem falschen Management nahmen sie selbst das Zepter in die Hand. Was man kaum für möglich hält, ist dass sie auch noch zum großen Teil ihre Lieder selber schreiben und komponieren. So ist z.b. die Hitsingle "Heaven" komplett von ihnen. Ihre Debut-Single "I Know Where It's At" war der Grundstein einer steilen Karriere, dieser Song schoss auf Platz eins der englischen Single-Charts. Doch auch die später veröffentlichten Lieder brachten es auf den Platz an der Sonne. Das Album hat es auf fünffachen Platinstatus geschafft und sie räumten dabei auch kräftig bei etlichen Awards ab.
Das war natürlich ein erfolgreicher Beginn ihrer Karriere, womit sie zuerst nicht sonderlich zurecht kamen, was sehr an der Boulevardpresse auf der Insel lag. Über Shaznay wurde immer wieder behauptet, sie habe ein Verhältnis mit Leonardo Di Caprio oder Richard Gere was sie stark dementiert, aber das scheint der Preis eines Popstars zu sein.
Musikalisch orientieren sie sich mit ihrem Soul-Pop stark an den Altstars der Girlgroups En Vogue, wobei sie durch einige Rapeinlagen schon ihren spezifischen Stil entwickelten. Unterstützt wird die Multikulti-Gruppe (ihre elterlichen Wurzeln stammen aus fünf Ländern und zwei von ihnen sind Schwestern) bei ihrer Arbeit von namhaften Leuten wie William Orbit, Cameron McVey oder Nellee Hooper.
Um die Jahrtausendwende (2000/2001) mehren sich allerdings die Anzeichen, dass All Saints' Schicksal wie das der Spice Girls ein kurzes ist. Inzwischen haben sich die Appleton-Schwestern mit Melanie Blatt und Shaznay T Lewis so verstritten, dass sie kaum noch fünf Minuten im gleichen Raum verbringen mögen. Und tatsächlich überlässt es die Band im Februar der Boulevardzeitung The Sun, das offizielle Aus zu verkünden. Man brauche "eine Pause, um die Luft wieder zu reinigen", heißt es dort. So erscheinen in den Folgejahren die Soloversuche der Appleton-Schwestern und Shazney Lewis'.
Eine Reunion der einst so erfolgreichen Girlband ist Anfang 2006 wieder ein Thema. Angeblich inspiriert von Take That geben die Girls im Januar den Vertragsabschluss mir Parlaphone bekannt. Am 17. November erscheint dann das Album "Studio 1", die Single "Rocksteady" eine Woche zuvor.
2008 macht die Meldung die Runde, die Damen würden fleißig an neuem Material arbeiten, aber Melanie Blatt verkündet in einem Interview, dass All Saints nie wieder zusammenkommen würden. Fünf Jahre später vermelden die Sängerinnen aber, dass sie sich doch noch einmal zusammenraufen. Zuerst supporten sie 2014 noch die Backstreet Boys bei deren Reunion-Tour. Im Januar 2016 geben All Saints schließlich bekannt, dass ihr Album "Red Flag" im Kasten sei, das dann tatsächlich im April in den Läden steht.
Anscheinend gilt einmal mehr der alte Adenauer-Spruch: "Was interessiert mich mein Geschwätz von Gestern".
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