Porträt

laut.de-Biographie

Amilli

Ob Amilli ihren Künstlernamen tatsächlich vom gleichnamigen Lil Wayne Song bezogen hat, ist nicht bekannt - dass sie Bochum quasi über Nacht auf den Radar der deutschen Musik-Szene bringt, hingegen schon.

Dabei spielt die rund 35 Jahre zuvor von Herbert Grönemeyer besungene Stadt im Ruhrpott in den Songs von Amelie Flörke, wie Amilli bürgerlich heißt, eigentlich keine große Rolle. Dass die Sängerin mit der entspannt-souligen Stimme trotzdem so stark mit ihrer Heimatstadt verbunden wird, liegt vermutlich an ihrem kernigen Dialekt, den die Jahrgang 2000 geborene Flörke mit herzerwärmender Selbstverständlichkeit in Interviews vorträgt.

In ihren Songs hingegen finden sich englische Texte, die sich gegen den schnelllebigen Materialismus ihrer Generation wenden oder sich mit toxischen Beziehungen beschäftigen. Mit selbstbewusster Zurückhaltung und samtiger Stimme fließt Amilli über die harmonischen Beats ihres Kumpels Leo, die die Presse hierzulande gerne auch als Future-R'n'B bezeichnet.

Dabei hatte Flörke eigentlich nie wirklich daran gedacht, sich tatsächlich mal als Sängerin zu versuchen. Erst, als ihre beste Freundin sie darauf aufmerksam macht, dass sie "ja wirklich gut singen kann", bastelt sie sich mit Freunden ein Kellerstudio und nimmt ihre ersten Songs auf. Dass sie aus einem musikalischen Haushalt kommt, dürfte dabei nicht geschadet haben: Ihre Mutter ist Sängerin und Vater und Bruder spielen Jazz-Piano.

Nachdem sie 2018 ihren ersten Song auf Soundcloud veröffentlicht, geht alles ganz schnell. Sie gewinnt Ende des Jahres als erste Künstlerin überhaupt den Förderpreis der 1Live-Krone,d ihr Name geistert zu Beginn 2019 durch sämtliche nationale & internationale Musikredaktionen. Sie gilt als potenzielle Hoffnungsträgerin einer Generation, in der Geld und Konsumgüter schneller die Hände wechseln, als Grills tragende Halbwüchsige "Ja ja ja" sagen können.

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