laut.de-Kritik
Durchgeplante Marketingstrategie mit Talent.
Review von Manuel Berger"My Everything" als Soloalbum zu bezeichnen, ist schon ein bisschen mutig. Das Wort "Sampler" scheint irgendwie angemessener: Auf gerade mal vier Songs kommt Ariana Grande ohne Feature aus. Nicht nur diese Tatsache legt die Vermutung nahe, dass "My Everything" vor allem eines ist: eine durchgeplante Marketingstrategie.
Die auch ihre guten Momente hat. Singen kann die 21-Jährige Protagonistin nämlich zweifellos. Warum einen trotzdem bereits im Intro (das besser als Outro funktioniert hätte) die Effektkiste entgegenfliegt? Keine Ahnung. Radio-Pop eben.
Wobei man sich stellenweise fragt, auf was Radiostationen bei diesem Album anspringen sollen. Vielen Songs fehlt das für einen Mainstream-Pop wichtigste Element: ein ohrwurmtauglicher Refrain, der gerne auch ein wenig kitschig daherkommen darf. Statt einfach mal auf die Bombasttube zu drücken nehmen die Songwriter (unter anderem One Directions Harry Styles) viel zu oft das Tempo raus.
Musterbeispiel ist die erste Single "Problem". Im Grunde läuft alles auf eine große Hook hinaus. Bloß dann schleicht sich Big Sean durch die Hintertür und nervt mit geflüsterten Songkiller-Lines. Immerhin lindert die im letzten Drittel aufploppende Iggy Azalea die sich fast augenblicklich einstellende Langeweile bis zu einem gewissen Grad. Viel mehr, als mit ihrem Namen zu spielen, fällt der Australierin aber auch nicht ein.
Trotzdem bleibt sie der überzeugendste der insgesamt sieben Gäste. Doch nicht sie, sondern ausgerechnet der unsägliche Big Sean darf zweimal ran. Seine Performance in "Best Mistake" toppt "Problem" noch um einiges. Leider in negativer Richtung. Den Vorabendrausch hat der Rapper offenbar noch nicht so richtig ausgeschlafen.
Mit "Just A Little Bit Of Your Heart" hätten wir dann auch die obligatorische Pianoballade abgehandelt. Der Übergang zum 08/15-EDM-Stampfer "Hands On Me", wo A$AP Ferg seinen Senf dazugibt, gelingt erwartungsgemäß mehr schlecht als recht. Auf den Track hätte man wohl besser verzichtet. Zumal der Rausschmeißer "My Everything" wieder auf der Klavierschiene fährt.
Ebenso wie bei "One Last Time" setzt die Sängerin hier auf DSDS-Gelaber: "Now that he's gone, my heart is missing something" Nein, echt? Und nicht vergessen: Wenn man so schön "You are my everything" jaulen kann, passt es hervorragend, den gesamten Refrain mit "huu-huu-huu"-Background auszufüllen. Bei so viel Rumgestöhne hätte man sich den Text eigentlich auch gleich sparen können.
Sei's drum, das meiste kann man sich sogar recht gut anhören. Besser als die echte ist die "nächste Mariah Carey" anno 2014 auf jeden Fall. Und mehr als ein weiteres langweiliges Pop-Release möchte "My Everything" wohl auch gar nicht sein. Irgendwie schade, denn Ariana Grande hat sicherlich mehr zu bieten als Clubbanger ("Break Free") und ausgelutschte Schmachtfetzen. Aber why try, wenn es auch so jede Menge Kohle abwirft?
10 Kommentare mit 24 Antworten
Dieser Kommentar wurde vor 2 Jahren durch den Autor entfernt.
Dieser Kommentar wurde vor 10 Jahren durch den Autor entfernt.
ich mag deinen style, musicpaddy.
Stimmlich ist die Kleine ganz groß, aber es hört sich irgendwie alles nach Mariah an. Das Album hat außer Problem und Jessie J Colabo nix zu bieten. Langweilige 08/15 Balladen, Break Free geht gar nicht.
Was ist so besonders an "Problem" ? Da bleibt einfach nix hängen. Der Refrain ist einfach nicht zum aushalten geschweige denn der Dünnschiss dazwischen. Die Alte kann gut singen, aber das macht noch lange kein gutes Lied und ist für mich auch überhaupt nicht ausschlaggebend, etwas gut zu bewerten. 1/5 Sterne für das Lied "Problem".
Gebe ich dir voll recht, das Zeug ist nur Mainstream-Gülle, die produziert wird um möglichst viel Kohle aus dieser "Ariana Grande" rauszuschlagen.
Habs mir angehört und fands garnicht mal so gut beim ersten durchlauf. Daraufhin hab ich mir das vorgängeralbum angehört und war noch mehr Enttäuscht. Auf ihrem Debüt zeigt sie richtig ein Händchen für guten Soul und Pop, aber auf 'My Everything' ist alles nurnoch ekliger Wannabe-scheiß und billiger Zedd EDM. Hätt wirklich meine Finger von lassen sollen, jetzt mag ich sie irgendwie noch weniger.
Die Frage die alle interessiert ist doch eher: Sind die geleakten Fotos echt?
Das ist halt eh immer die Frage bei allen Fotos von "Prominenten".. Deswegen interessiert mich das ganze auch gar nicht, da eh nicht garantiert werden kann, dass die Bild authentisch sind und keine Bearbeitung wie die anderen zigtausend Promi-"Nacktfotos" im Netz.
Dieser Kommentar wurde vor 10 Jahren durch den Autor entfernt.
Ja, der iCloud hack (kein leak, hier liegt wohl eine Straftat zu Grunde) ist echt, 4chan kriegt die Hosen gar nicht mehr zu.
Und Lauti, die Argumentation ist echt schräg.
Was ist daran schräg? Echte Fotos würden mich interessieren, Fake-Bilder bzw. vermeintlich gefakte Bilder nicht.
warum ? im endeffekt siehst da auch nur arsch, titten und bissi fotze zusammen mit nem halbwegs bekannten gesicht.
Bist du nicht etwas zu alt für's Lurchschrubben zu verpixelte iPhone Photos von ungeschminkten Holidösen?
Der ästhetische Wert ist nahe Null, aber wenn's dich wirklich interessiert, auf Tauschbörsen mit freibeuterischem Hintergrund geistern die rum, das Projekt trägt den Namen "The Fappening".
@dhvw
das bekannte Gesicht macht's ja eben aus. Weshalb wird denn sonst son Wind darum gemacht? (Unterstellen wir mal, es wäre ein Leak, kein Hack, das Aufmerksammachen auf die Straftat wäre natürlich eine Meldung wert, auch wenns "normale" Menschen wären.)
CNN setzt i.Ü. gerade all seine verfügbaren Internetspezialisten darauf an herauszufinden, um wen es sich bei dieser ominösen Person "4chan" wohl handeln mag
Tinco: Natürlich bin ich zu alt dafür. Dennoch fänd ich interessant zu sehen wie die allgegenwärtigen Hollywood-Superstars ohne Glamour, Schminke, Tapes, Blitzlicht, Photoshop, etc pp aussehen. Und ne, so wichtig, dass ich jetzt rumsuche ist mir das sicher nicht. Aber so vorgesetzt würde ich das Material mal sichten.
@ moody
das verstehe ich ja eben nicht.leben in einer zeit, da einem schon beim morgendlichen hochfahren des pc's auf der arbeit die hupen ins gesicht böllern, weil adblock einfach völlig überfordert ist, und man die "edlen " körperteile sogenannter stars eh scho bis zum abkotzen in ihren clips oder filmen gesehen hat, jetzt mal salopp formuliert.
da find ich persönlich nichts mehr besonderes drann.kennt man doch bis zum abwinken.und ob das nu fake oder echt ist, mei, die girls drüben in disneyland befinden sich doch eh in einem permanten stadium des umbaus,von daher eigentlich auch wurscht.
Naja, es gibt wohl ein Pornoklima in dem einige so überreizt sind, dass eben nur noch halblegale Amateurbildchen von Hollywoodstars den Kick bringen. Ich hatte ja schon eine Prachtlatte vom Abschauen des Blitz-Illu Covers im Schaufenster meines Lieblingskiosks.
hach die blitz-illu.erinnert mich immer an meine clubzeit bei y-reisen.damals war das leben noch leicht und unbeschwert
My Everything ist ein solides Album und in der Community echt underrated
Linki ma gurl, Ariana ist zwar ein würdiges Mopped, keine Frage, aber von "Community" zu reden halte ich schon für weit hergeholt.