laut.de-Biographie
Autechre
Als ihnen mit einem Stück, das sie 1992 zur heute legendären "Artificial Intelligence"-Reihe des Sheffielder Labels "Warp Records" beisteuern, der Durchbruch zumindest in musikinteressierten Kreisen gelingt, haben Autechre schon eine fünfjährige Karriere hinter sich. Was folgen soll, ist der Aufstieg in die erste Liga der Elektronikpioniere der 90er Jahre.
Angefangen hat alles ganz unspektakulär 1987 als sich Sean Booth und Bob Brown zusammen finden, um der langweiligen Radiomusik eigene Ideen entgegen zu setzen. Und so tüfteln sie bis zu ihrem endgültigen Durchbruch 1993 mit ihrer LP "Incunabula" an kaputten, verzwirbelten und blubbernden Soundloops, die sie zu einem mehr oder minder tanzbaren, meist jedoch sehr fragilen Klanggefüge zusammen bastelten.
Auf den folgenden Platten "Tri Repetae" und "Chiastic Slide" pendeln Autechre dann zwischen harschen maschinellen Noiseattacken und minimal instrumentierten Ambient-Nummern und zeigen damit die gesamte Bandbreite auf, die elektronischer Musik am Ende des Jahrtausends zur Verfügung steht. Auf ihrem fünften selbstbetitelten Longplayer schlägt das Duo leicht versöhnlichere Töne an und verzichtet auf allzu strenge Geräuschangriffe, ohne jedoch an klanglicher Faszination einzubüßen.
2005 erscheint Autechres mittlerweile achtes Studioalbum "Untilted", das wiederum die bereits angesprochenen, typischen Soundstrukturen aufweist und teilweise die schon berühmt berüchtigten Lärmattacken im Programm hat. Auch "Quaristice" (2008) gibt sich finster und wild, doch spätestens mit "Oversteps" (2010) fühlen sich Autechre wieder verstärkt zu harmonischen Kompositionen hingezogen.
2020 veröffentlichen Autechre mit "SIGN" und "PLUS" ihre ersten neuen Alben in Standardlänge seit "Exai" von 2013. Dass sich seitdem einiges, aber nicht alles geändert hat, hört man der LP an. Sean Booth und Rob Brown graben darauf beharrlich in die Tiefe, driften vielleicht etwas mehr in Richtung Ambient als bei ihren vorherigen Langspielern.
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