laut.de-Kritik

Es zahlt sich also doch aus, wenn man seine Seele an den Teufel verschachert ...

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Es kann sich also doch auszahlen, wenn man seine Seele an den Teufel oder wen auch immer verschachert. Arjen Lucassen muss so einen Deal eingegangen sein, anders kann ich mir diesen höchstklassigen Output an musikalischer Genialität nicht erklären. Andererseits besitzt aber gerade "The Human Equation" so viel Seele und Tiefgang, wie kein anderes seiner Werke. Wie zur Hölle macht der Kerl das?

Was das Namedropping angeht, so reicht dem Holländer so schnell eh niemand das Wasser. Dieses Mal folgten seinem Ruf Genre-Größen wie Dream Theaters James LaBrie, Opeths Mikael Akerfeldt, Devin Townsend (Strapping Young Lad) oder Devon Graves von Deadsoul Tribe. Doch auch bisher unbekannte Stimmen wie die von Marcela Bovio können absolut überzeugen und tragen enorm zur Vielfältigkeit und Einfühlsamkeit der Doppel-CD bei.

Eine Neuheit im Ayreon-Konzept ist aber, dass die einzelnen Sänger nicht nur auf einzelne Songs beschränkt sind, sondern in immer neuen Konstellationen miteinander in den Dialog treten. Grund dafür ist die Story hinter "The Human Equation", die mit dem mysteriösen Autounfall eines Mannes beginnt, der daraufhin ins Krankenhaus eingeliefert wird. Seine Frau und sein bester Freund wachen an seinem Bett und warten darauf, dass er aus dem Koma wieder erwacht. Währenddessen muss er sich aber seinen bislang unterdrückten Emotionen stellen, die von den unterschiedlichen Sängern und Sängerinnen vertont werden.

Für die ersten paar Durchläufe ist es ratsam, das Booklet als ergänzende Lektüre zu bemühen. Während man einzelne Sänger auf Anhieb erkennt, sind auch einige Überraschungen zu finden. Die musikalische Ausrichtung der Songs orientiert sich natürlich immer an der Story und dem jeweiligen Konflikt der Hauptperson mit seinen inneren Stimmen und seiner familiären Umgebung.

Zwar ist "Day Eleven: Love" als Single und auch mit Video zu haben, doch es macht meiner Meinung nach wenig Sinn, einen einzelnen Track aus diesem Gesamtkunstwerk heraus zu heben. Hier muss man sich einfach die Zeit nehmen und "The Human Equation" am Stück hören.

Bei einem Werk wie diesem ist es auch eine sinnvolle Angelegenheit, eine normale Doppel-CD-Version, eine Special Edition im Digipack mit 24-seitigem Booklet und Bonus-DVD sowie eine limitierte Deluxe Edition im Buchformat zu veröffentlichen, die mit 36-Seiten-Booklet und Bonus-DVD daher kommt. Auf der DVD befindet sich jeweils ein Making Of zum Album, eine History von Ayreon und der bereits erwähnt Clip. Alles absolut sehens- und vor allem hörenswert!

Trackliste

CD I

  1. 1. Day One: Vigil
  2. 2. Day Two: Isolation
  3. 3. Day Three: Pain
  4. 4. Day Four: Mystery
  5. 5. Day Five: Voices
  6. 6. Day Six: childhood
  7. 7. Day Seven: Hope
  8. 8. Day Eight: School
  9. 9. Day Nine: Playground
  10. 10. Day Ten: Memories
  11. 11. Day Eleven: Love

CD II

  1. 1. Day Twelve: Trauma
  2. 2. Day Thirteen: Sign
  3. 3. Day Fourteen: Pride
  4. 4. Day Fifteen: Betrayal
  5. 5. Day Sixteen: Loser
  6. 6. Day Seventeen: Accident?
  7. 7. Day Eighteen: Realization
  8. 8. Day Nineteen: Disclosure
  9. 9. Day Twenty: Confrontation

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