laut.de-Kritik
Zwesche Bier und Salzgebäck...
Review vonViele hatten schon jede Hoffnung aufgegeben. BAP ohne Major Heuser ? Unmöglich für viele Fans. So waren die letzten Konzerte diesen Sommer restlos ausverkauft und man hatte das Gefühl, die Jungs geben nochmal richtig Gas. Weit über die übliche Spielzeit hinaus spulten sie das volle Programm ab.
Das neue Album "Tonfilm" wurde nun fix nachgeschoben, die Songs wurden schon im Frühjahr aufgenommen. Das kann natürlich nicht ganz ohne Major Heuser abgegangen sein. Und so wurde aus dem kritisch beäugten ersten Album ohne Major eine gekonnte Mischform, die die Fans langsam abnabelt. Denn das Booklet gibt als Macher von immerhin vier älteren Songs das Duo Niedecken / Heuser aus. Bei genauerem Hinsehen finden sich sogar einige sehr alte Bekannte wieder: Die "Ruut, wiess, blau - querjestriefte Frau", der "Jupp" und auch der "Müsli Män" haben schon einige Jährchen auf dem Buckel.
Verändert hat sich BAP natürlich trotzdem. Manche der 16 Songs haben schwere Country- oder Balladeneinschläge. Überhaupt ist die ganze Platte eine sehr ruhige Angelegenheit ("Wo bess Du jetz ?"), ohne kitschig zu wirken. Andererseits sind auch wieder echte BAP-Pieces dabei. "Wat, usser Rock´n´Roll" ist eines der kleinen Meisterstücke bei dem man jeden Zweifel über Bord wirft.
Den ganz alten BAP-Fans wird die Geschwindigkeit alter Songs wie "Alexandra - nit nur Du" fehlen - ganz sicher werden sie aber auch von der fast träumerischen Art begeistert sein, wie die neuen Songs in Hintergrundgeräusche eingebettet wurden. Und dann noch ein versteckter Bonus-Track am Ende der Platte - was will man mehr?
Der vierzehnte Track "Wo bess du jetz?" zeigt dann auch ganz deutlich, daß BAP nichts von dem Elan der guten, alten Zeiten verloren hat. Was heißt da "gut" und "alt"? Wer sich das Album ohne Vorbehalte anhört, der kann mal ganz selig sein. BAP in dieser Qualität und mit dem Stil - da kommen herrliche Zeiten auf uns zu ... Denn ma hoffentlich "bess demnähx", Herr Niedecken!
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