laut.de-Kritik
Ohne Bilder sehen die Songs ziemlich nackt aus.
Review von Mathias DeneckeDamon Gough aka Badly Drawn Boy zeichnete als Komponist für den Streifen "The Fattest Man In Britain" verantwortlich und produzierte eigens den vorliegenden Soundtrack. Allerdings charakterisiert der sich durch große Defizite, die die Songs ohne die zugehörigen Bilder ziemlich nackt aussehen lassen.
"Is There Noting We Could Do?" Wahrscheinlich nicht. Die Streicher spielen sich selbst in einen hypnotisch-monotonen und überquellenden Singsang ("Is There Nothing We Could Do?", "I'll Carry On"), die gezupften Stahlsaiten plätschern ausgehört und farblos im Liedgerüst umher ("Guitar Medley"). Die Tasteninstrumente bröseln obsolet im Hintergrund vor sich hin ("Welcome Me To Your World", "Just Look At Us Now?"), während sie auf früheren Scheiben Fundament eines jeden Songs waren.
Lediglich fünf klassische und erwartbare Badly Drawn Boy-Lieder reihen sich unter die restlichen Tonversatzstücke. Einige Instrumentals ("A Gentle Touch", "Amy In The Garden", "Been There, Verified") wie auch kurze Dialoge ("All The Trimmings", "Big Brian Arrives", "The Letter") füllen den Restspeicher zwischen den recht akzeptablen Songs.
Gough zerrt den Hörer von einem Titel zum nächsten, anstatt ihn in den gewohnt warmen Melancholiekokon einzulullen. Der Hörer verspürt mit jedem weiteren Track stärker den Drang, die Forward-Taste zu behebeln und sich schnell durch die 15 Lieder zu zappen, um nach zumindest einem fulminanten oder gar überraschenden Moment zu suchen.
Vergebens. Akustische Déjà-vus geben sich mit schlaffen Spannungsbögen und ungelenker Trübsinnigkeit die Hand. Der Silberling eignet sich zwar als Nebendarsteller im Film, vollbringt den Sprung zum autonomen Protagonisten jedoch nicht.
1 Kommentar
Genau mein Eindruck. Farblos und nichtssagend