laut.de-Kritik
Umfassende Retrospektive auf zwei CDs.
Review von Giuliano Benassi'Hey Robin, wir sollten mal wieder eine Hitsammlung rausbringen.' 'Au ja, Bruder, coole Idee!' 'Uns ist aber noch kein geeigneter Titel eingefallen...' 'Hm, schau mer mal. "Best Of Bee Gees" hatten wir schon 1969, "Best Of Vol. 2" 1973, "Tales From The Brothers Gibb: A History In Song" 1990, "The Very Best Of The Bee Gees" vor vier Jahren ... wie wäre es denn mal mit "Greatest Hits?"' 'Yeah Mann, das hört sich echt gut an!'
Na gut. Der Titel ist zwar trotz der Überschrift "The Record" etwas lieblos geraten, dafür haben sich die Gebrüder Gibb auch diesmal vom Musikalischen her Mühe gegeben und mit 40 Liedern eine umfassende Retrospektive auf zwei CDs zusammengestellt. Sie sind alle da, vom einsetzenden Erfolg durch den untypischen Songtitel "New York Mining Desaster 1941" über "Stayin' Alive" und "How Deep Is Your Love" (nach wie vor viel besser als das Cover von Take That) bis hin zu "This Is Where I Came In," ihre bislang letzte Single im Frühjahr dieses Jahres.
Bis auf eine Ausnahme chronologisch angeordnet, ist auf der ersten CD das Werk zwischen 1967 und 78 angesiedelt, während die zweite mit der Disco-Zeit beginnt. Dessen erste drei Stücke stammen aus dem Soundtrack zu "Saturday Night Fever", der die Bee Gees unsterblich machte. Anschließend wird auch die Produktion aus den 80ern und 90ern ausführlich berücksichtigt. Zum Abschied gibt es dann ihren allerersten Hit, "Spicks & Specks" aus dem Jahre 1966.
Um das Paket noch appetitlicher zu gestalten, sind auch einige Lieder vertreten, die streng gesehen nicht von den Bee Gees sind. So gibt es "Guilty" zu hören, eigentlich ein Duett von Barbara Streisand mit Barry Gibb, und eigene Interpretationen von vier Liedern, die sie zwar geschrieben, dann jedoch weiter gereicht haben, darunter "Heartbreaker" (Dionne Warwick) und "Island In The Stream" (Dolly Parton mit Kenny Rogers).
Neue Erkenntnisse erlangt man trotz der Materialfülle nicht: 'Bee Gees' ist ein Markenzeichen, das für seichten, gut ausgeführten Pop mit Falsettostimme steht. Wer nicht vom ständigen Rauf- und Runterspielen ihrer Lieder im Radio genervt ist und sonst auch nichts von ihnen besitzt, wird an dieser Sammlung jedoch seine Freude haben.
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