laut.de-Kritik

Ripper Owens darf sich jetzt endlich austoben.

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Über seinen Bekanntheitsgrad dürfte sich Tim 'Ripper' Owens nicht beschweren. Immerhin hat der Mann seine Stimme schon für Judas Priest und Iced Earth erschallen lassen. Allerdings musste er bei den alten Herren aus England mit eher semi-optimalen Bedingungen arbeiten und auch bei Iced Earth wurde ihm wohl das ein oder andere vorgeschrieben, was den Einsatz seiner Stimme angeht.

Damit ist jetzt allerdings Schluss, denn der Ripper hat sich nun mit Beyond Fear seine eigene Band zusammen gestellt und kann hier tun und lassen, was er will. Dass sich das Material nicht grundlegend von seinen bisherigen Betätigungsfeldern unterscheidet, überrascht nicht wirklich. Immerhin hat der Mann noch nie einen Hehl daraus gemacht, dass er seine Wurzeln im klassischen Heavy Metal hat.

Alles andere ließe sich mit einem Opener wie "Scream Machine" auch nur schwer erklären. Die Nummer klingt nicht per Zufall mehr nach Priest als so ziemlich jeder Priest Song der letzten Dekade. Dass der Timmyboy auf diesem Gebiet eine ausgesprochen gute Figur abgibt, hat er schon zuhauf bewiesen. Dieser Sound liegt ihm, was nicht zuletzt auch Tracks wie "The Human Race", "Telling Lies" oder "Words Of Wisdom" beweisen.

Allerdings ist der Kerl auch auf modernerem Terrain zuhause und überzeugt beim komplett aus der eigenen Feder stammenden "Save Me" genauso locker wie beim fett groovenden "Coming At You". Wie wandlungsfähig er mit seiner Stimme tatsächlich ist, lässt sich bei "Dreams Come True" schön feststellen. Hier meine ich doch spätestens im Chorus einen kleinen Dickinson zu hören.

Mit "My Last Words" haben sie eine der griffigsten und melodischsten Nummern erstaunlich weit nach hinten gepackt. Ein wenig belanglos und unspannend tönt allerdings "I Don't Need This" durch die Speaker. Klingt irgendwie nicht so ganz ausgereift, die Riffs wollen nur bedingt zueinander passen. Auch das abschließende "The Faith" ist nur gefällig, ohne wirklich zu begeistern.

Alles in allem ist die Mischung aus traditionellen und eher modernen Metaleinflüssen, durchaus gut. So ganz ausgereift klingt noch nicht alles, aber wenn sich der Ripper erst mal weiter austobt, kann man da noch einiges erwarten. Wollen wir mal sehen, wie sich die Jungs auf dem Rock Hard Festival Anfang Juni schlagen.

Trackliste

  1. 1. Scream Machine
  2. 2. And ... You Will Die
  3. 3. Save Me
  4. 4. The Human Race
  5. 5. Coming At You
  6. 6. Dreams Come True
  7. 7. Telling Lies
  8. 8. I Don't Need This
  9. 9. Words Of Wisdom
  10. 10. My Last Words
  11. 11. Your Time Has Come
  12. 12. The Faith

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