Big Harp

"Trafen sich. Verliebten sich. Zeugten einen Jungen. Heirateten. Zeugten ein Mädchen. Gründeten eine Band", fassen Big Harp ihre Entstehungsgeschichte kurz und bündig auf ihrer Webseite zusammen. Dabei lohnt es sich, ein paar mehr Details zu erfahren.

Chris Senseney (Gesang, Gitarre, Keyboards) und Stefanie Drootin (Bass, Gesang) haben zum ersten Mal am Rande einer Bühne miteinander zu tun: Senseneys Band Art in Manila spielt 2007 als Opener für Drootins The Good Life.

"Danach haben wir viel Zeit miteinander verbracht, Kette geraucht und uns unter den Tisch gesoffen. Das tun wir immer noch – zumindest, dass wir Zeit miteinander verbringen", meint Senseney mit jener Ironie, die seine Blogs und Postings auszeichnet.

Senseney und Drooley, die bereits mit Bright Eyes und She & Him gearbeitet hat, siedeln von Los Angeles ins Kaff Valentine in Nebraska über, wo ihr erstes Kind auf die Welt kommt. Doch halten sie es dort nicht lange aus und ziehen zurück nach LA, wo sie heiraten und ihr zweites Kind auf den Weg bringen.

Die Band entsteht ebenfalls ohne großen Plan: Das Paar nimmt innerhalb von einer Woche ein paar Demos im Gästezimmer von Drootins Eltern auf und begibt sich anschließend ins Studio. Ihr Debüt "White Hat" von 2012 haben Big Harp innerhalb von drei Tagen im Kasten. Es erscheint beim Label Saddle Creek und bringt ihnen Vergleiche mit Townes Van Zandt, Nick Cave, Willie Nelson und Captain Beefheart ein.

Mit Kindern, Minivan und Wohnwagen gehen sie im Herbst 2012 auf US-Tour. "Unterwegs wurden die Songs immer schneller und rotziger", so Senseney. Kein halbes Jahr nach der Entstehung ihres Debüt steht das Paar erneut im Studio und nimmt seinen Zweitling "Chain Letters" auf, der im Januar 2013 erscheint. "Hoffentlich klingen wir dieses Mal mehr nach dem Iggy Pop aus den 70ern als nach Leonard Cohen", so Senseney.

Neben Bandtätigkeit und Familie organisiert Drootin in Nebraska ein Sommerlager für Mädchen, das Omaha Rock Camp For Girls. Ziel der Veranstaltung ist es, mit musikalischen Aktivitäten das Selbstbewusstsein ihrer Gäste zu stärken.