laut.de-Kritik
Mittelmäßige Schwarzfahrerei der deutschen Industrial-Metal-Band.
Review von Alexander CordasDas Gute vorweg: Sänger Rayner Schirner beherrscht sein Handwerk. Er grölt nicht nur rrrrollende R's wie eine gewisse andere deutsche Industrial-Metal-Band, sondern singt auf abwechslungsreichen Tonlagen. Zudem sind auch die Texte meines Erachtens gelungen, und dass zeitgleich zum Album "Neosapiens" das gleichnamige Buch heraus kommt, spricht nicht unbedingt dagegen ...
Allerdings kommen eben diese Vorteile nicht zur Geltung. Der Sänger erinnert mit seiner Tonlage frappierend an Jon Davis von Korn, die Intensität von Korns Songs erreicht allerdings kein einziger Track von den Passagieren. Auch durch die Texte nicht. Die Texte könnten sich um ein schmelzendes Eis in der Sommersonne drehen, die Menge der hervor gerufenen Emotionen wäre die gleiche: null. Und an den beiden Instrumentals "Puppetbirthmachine" und "Permutation" merkt man, dass die Passengers noch viel zu lernen haben. Eine mollige Keyboardmelodie auf Dauerrotation zu setzen wie in "Permutation" reicht eben nicht, um das Klassenziel "Atmosphäre" zu erreichen.
Auch ansonsten können die Blind Passengers nicht sonderlich beeindrucken. Die Riffs kommen nicht an die Klasse von Oomph! oder Rammstein heran, die Ohrwurmqualität der Songs liegt ebenfalls eher im Mittelfeld. Nicht, dass wir uns missverstehen, "Neosapiens" ist nicht wirklich schlecht! Aber eben so unspektakulär mittelmäßig, dass ich heulen könnte ... Wenn es wenigstens ein Highlight gäbe oder ein Lied, das einen Totalausfall darstellen würde, dann hätte ich immerhin etwas zum Ablästern. Nichts dergleichen! Kurzum: 2 Punkte, da dieses Album so mittelmäßig ist, dass ich es niemandem ruhigen Gewissens empfehlen möchte ...
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