laut.de-Biographie
Brent Faiyaz
2017 erzählt Brent Faiyaz dem Factmag in einem kurzen Gespräch, er könne "von Sinatra zu The Verve gehen, von Marvin zu Kodak Black, das ist mir alles gleich, solange es authentisch ist". Zu diesem Zeitpunkt hat er gerade seine erste Grammy-Nominierung für einen Remix von Goldlinks Sommerhit "Crew" eingesackt und ist auf dem besten Weg, R'n'Bs neuer Geheimtipp zu werden. Seine Untergrund-Präsenz kündigt sich früh und deutlich an, denn das Gesangstalent aus der Kleinstadt in Maryland hat eine wahrlich breite musikalische Sozialisierung und große Träume im Rucksack.
Columbia, Maryland, um genau zu sein, heißt der Ort, in dem seine Kassetten sammelnde Mutter ihn mit den Größen der Musikgeschichte ausstaffiert, bevor er so richtig die Krippe verlassen hat. Mit sieben Jahren groovt Brent zu Michael Jackson, mit zwölf spielen er und sein Bruder Juan mit einem USB-Mic herum und gründen zum Spaß ihr erstes Label, für das sie dann die selbst gebrannten Releases in der Schule verhökern. Und so etwas ist ja immer witzig, bis der kleine Bruder dann nach Los Angeles zieht und ernst machen möchte.
18 Jahre alt ist Brent, als er das erste Mal an die Westküste zieht, um sich einen Namen als Musiker zu machen. Immerhin hat er schon die "Black Child"-EP im Rücken, die er von zuhause aus auf Soundcloud gepostet hat und die hier und da schon solide Kritiken von Nischen-Blogs einheimste. Auch, wenn das selbst-produzierte und experimentelle R'n'B-Soul-Hybrid noch offensichtlichen Raum zum Wachstum bietet, zeigt sich doch klar das Potential. Vor allem zeigt sich seine verdammt smoothe Stimme.
"A.M. Paradox" legt 2016 nach und wird so etwas wie ein Untergrund-Favorit, wenig später gründet er mit den Produzenten Dpat und Atu die Supergruppe Sonder, deren Gruppe "Into" ein Fan-Favorit wird, bevor seine sich langsam ausdehnende Präsenz einen Feature-Run ermöglicht. Nach seinem 2017 erscheinenden "Sonder Son" rafft die Musikindustrie sein Potential, und er kommt in den kommenden Jahren auf Releases von besagtem Goldlink, aber auch von E40 und Too $hort, 2 Chainz, Tems, Meek Mill und A$AP Ferg vor. Ein Repertoire, das er in Zukunft mit Hochkarätern wie Juice WRLD, Tyler The Creator, Baby Keem und Kanye West fortsetzen wird.
Zwischen 2018 und 2020 legt er mit "Lost" und "FUCK THE WORLD" zwei weitere EPs nach, die auch kommerziell erfolgreich sind. Zu dieser Zeit etablieren sich langsam auch die Memes, die – ähnlich wie bei Future – Frauen anraten, dass männliche Fans von Brent Faiyaz mit Vorsicht zu genießen seien. Seine Angewohnheit, in seinen schlechtesten Angewohnheiten zu graben, machte seine Musik emotional zwar sehr ehrlich, gibt ihm aber auch einen immensen Fuckboy-Appeal. Den bringt er 2022 mit seinem bis dato größten Album "Wasteland" zum Ausdruck, auf dem er nicht nur kommerzielle Chart-Hits mit Drake und Tyler The Creator plus mehreren hochrangigen Produzenten wie No ID, DJ Dahi oder den Neptunes landet, sondern auch seine bis dahin ambitionierteste Arbeit abliefert.
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