laut.de-Kritik
Wer hier nicht mit den Hüften wackelt, kann zum Hallenhalma gehen.
Review von Stefan JohannesbergBusta Rhymes is back. Nach dem enttäuschenden "Anarchy"-Album und seinem lyrischen Feature-Overkill zeigt sich Busta wieder ausgeruht und bereit zu neuen Untaten. Erster Streich war die Vorab-Single "What Is It" feat. Kelis von der Violator-Compilation, die sich auch auf dieser Platte befindet, doch der zweite folgt zugleich. Sein fünftes Soloalbum hört auf den einfachen, aber wortgewaltigen Namen "Genesis", die "Entstehungsgeschichte" des Busta Rhymes also. Und der Name ist Programm. Busta nimmt dich mit auf eine Zeitreise durch sein musikalisches Erbe. Doch er verweilt immer nur kurz in der Vergangenheit, im Endeffekt landet man immer in der Neptunes-Gegenwart oder bei Produzentenrookie Of The Year Just Blaze.
Die Verweise in die Vergangenheit des Busta Rhymes werden mal eingestreut, mal kommen sie mit dem Vorschlaghammer. So versteckt sich im ungewohnt düsteren Neptunes-Tune "As I Come Back" ein recycelter Vers vom Remix des A Tribe Called Quest-Klassikers "Szenario". "What We Gonna Do In 2002, I Know We Had Fun In 2001". Einziger Unterschied sind die Jahreszahlen, 2001 anstatt '91 und 2002 anstatt '92. Dagegen ist die Coverversion von Public Enemy's "Shut Em Down" schon etwas deutlicher. Chuck D ist für Busta Rhymes seit jeher ein wichtiger Mentor gewesen. Dass Pete Rock den Track produziert hat, macht die Old School-Referenz perfekt. Zu guter Letzt überrascht der gute alte Diamond D mit einer tighten Produktion auf "Wife In Law".
Stellvertretend für die letzten Jahre sind seine Flipmode Squad auf "Match The Name With The Voice", sowie Mary J. Blige am Start, deren Kollabo Erinnerungen ans Duett mit Janet Jackson bei "What's It Gonna Be" weckt. Kleinere Feinheiten lassen sich beim energischen Shout Out-Opener "Everbody Rise Again" erkennen, hieß doch das Anfangsstück seiner erfolgreichen "Extinction Level"-Platte ebenfalls "Everybody Rise". Zudem gibt es beim Titeltrack wieder einen Kinderstimmenchor. Und wenn man sich anstrengt, kann man auch ein "Get Out" raushören. Zur Erinnerung, auf der ersten Single des "Anarchy"-Album riefen im Refrain ein paar Kinder eben jenes "Get Out".
Doch kehren wir mit Busta in die Gegenwart zurück, denn diese ist natürlich auch sehr präsent. Dr. Dre sorgt bei "Truck Volume", "Break Ya Neck" und "Holla" fürs nötige Westcoast-Feeling, während Just Blaze auf "Everbody Rise Up", "We Got What You Want" und "Match The Name With The Voice" eher die hektische New York-Atmosphäre auf den Punkt bringt. Für den bouncenden Dirty South-Touch sorgen dann noch die Neptunes mit "As I Come Back" und "What Is It". Alle Tracks erweisen sich als qualitativ gut und passen perfekt zum einzigartigen Flow des Busta Rhymes. Hier sollte jeder Arsch hüpfen, bis er auf Grundeis geht. Wem das schon bei Busta Rhymes nicht mehr möglich ist, der sollte möglichst die Clubs meiden und zum Hallenhalma gehen.
1 Kommentar
Gestern wieder gehört. Einfach ein Klassiker das Ding. Vom ersten bis zum fast letzten track einfach ein Fest. Jeder Beat knallt.