laut.de-Kritik
Vom glitzernden Hollywood ins Pariser Haute Couture-Dasein der 50er.
Review von Kai ButterweckVor zwei Jahren huldigte die holländische Jazz-Pop-Bardin Caro Emerald mit Blumenduft im Haar, laszivem Schmollmund und reichlich Swing in den Hüften den glamourösen Klängen des Hollywood der 40er und 50er Jahre. Praktisch über Nacht löste sie damit eine Begeisterungswelle aus, die den Oranje-Staat überschwappte, wie einst der Elftal-Euro-Triumph im Jahr 1988. Eingedeckt mit zahlreichen Awards sowie Gold- und Platin-Auszeichnungen, wanderte die stimmgewaltige Sängerin in den Folgejahren von einem roten Teppich zum nächsten, ehe sie sich im vergangenen Jahr mitsamt eines kompletten Orchesters auf den Weg in die renommierten Abbey Road-Studios machte, um ihr Zweitwerk aufzunehmen.
Das Ergebnis hört auf den Namen "The Shocking Miss Emerald" und entführt den Hörer vom glitzernden Hollywood ins Pariser Haute Couture-Dasein der 50er. Dabei pendelt die stilsichere Holländerin gekonnt zwischen zwielichtigen Spelunken und prachtvollen Kabarett-Bühnen hin und her.
Wahlweise beschwingt und impulsiv ("Completely", "Pack Up The Louie", "Liquid Lunch"), oder samtweich und schmachtend ("Black Valentine", "The Wonderful In You")stolziert Miss Emerald auf hellerleuchteten Prachtboulevards und schmuddeligen Nebenstraßen der Seine-Metropole. Dabei immer im Schlepptau: das klassische Kollektiv, unter der Leitung von Jules Buckley (Arctic Monkeys, Basement Jaxx), sowie diverse kompetente Beatmacher, die die atmosphärische Zeitreise immer wieder mit unterschwelligen Neuzeit-Einwürfen aufpeppen ("Tangled Up", "The Maestro").
Klar definiert und stets der umgarnenden Stimme der Verantwortlichen unterwürfig, stehen Swing-Grooves, Jazz-Einschübe, Latino-Rhythmen und Südstaaten-Vibes Spalier. Mondäne Ahnen-Erinnerungen werden geweckt, während sich die Hauptattraktion des Albums mit allerlei fesselnden Harmonien und prachtvollen Refrains ins Pariser Nachtleben stürzt.
Etwas düsterer, aber nicht minder triebhaft als der Vorgänger, präsentiert sich das zweite Album von Caro Emerald, als ebenbürtige Nachfolge dessen, was den Gouda-Staat vor zwei Jahren aus seinem Entertainment-Tiefschlaf riss. Umgeben von handgearbeiteter Finesse und mit authentischer Retro-Attitüde im Dior-Handgepäck, lädt Caro Emerald zu einem musikalischen Defilier-Gang der besonderen Art.
35 Kommentare
Fein, klingt gut.
Eine Zeit lang hatte ich die Dame schon als One-Hit-Wonder abgestempelt und auf Grund des übertriebenen Air-Plays (obwohl ich kein Radio-Hörer bin..) gehasst.
Aber sie ist ne Gute und ich bin gespannt aufs Album, y.
Find ich eigentlich bisschen überbewertet.
übertriebens air-play aber kein radio-hörer
schau an
AIght, damit kann ich leben.
Ragi
hab dich voll gecheckt allah, wir zwei sind fast so tight wie sodibrudi und ich. Scheiss auf hater wie garri und rechthaberische pfosten wie inno, die sind eh bald tod wie intro yo!
Mal sehen ob Craze immer noch so viel Zeit und Mut hat wenn Universal sich erst mal zu der shice hier geäußert hat yo