laut.de-Kritik
Der Münchner kann weit mehr als nur trommeln.
Review von Daniel StraubSchlagzeuger stehen in der Regel nicht gerade im Blickpunkt des Interesses. Redaktionskollege und Nebenbei-Trommler Dobler kann mehr als nur ein Lied davon singen. Schließlich wartet er immer noch auf die öffentliche Anerkennung seiner Künste mit Sticks und Fellen. Christian Prommer ist da schon ein paar Schritte weiter. Der Ex-Fauna Flash-Mann veröffentlicht jetzt sein fünftes Soloalbum.
Bestens in Erinnerung dürften noch seine beiden "Drum Lessons"-Alben sein, auf denen er Techno-Klassiker wie Derrick Mays "Strings Of Life", Âmes "Rej", Laurent Garniers "Acid Eiffel", Josh Winks "Higher State Of Consciousness" oder Aril Brikhas "Groove La Chord" in den Jazz überführte und dafür beste Kritiken und reichlich Zuspruch erntete.
Auf "Übermood", seinem mittlerweile fünften Album, zeigt er einmal mehr, dass er es auch als Komponist drauf hat. Die 16 Album-Tracks spielen mit einer Vielzahl von Stimmungen. Von loungigen Vocal-Tracks wie "Wonders Of The World" über deepe House-Nummern im Stil von "Aturo" bis hin zu streichergeschwängerten Detroit-Stücken wie "Hanging On The DJ Booth" reicht seine Bandbreite.
Darüber hinaus gestaltet Prommer "Übermood" rhythmisch extrem vielseitig, was das Hörerlebnis extrem kurzweilig macht. Hinzu kommt eine unbeschwerte Leichtigkeit in den Grooves, die sich von Anfang bis Ende durchs Album zieht. In der scheinbar mühelosen Verbindung von musikalischem Anspruch und unterhaltsamem Genuss zeigt sich die ganze Finesse und Professionalität des Münchners.
Als Gäste am Mikrofon hat sich Christian Prommer seine Fauna Flash und Trüby Trio-Connections aktiviert und unter anderem Beanfield ins Studio geholt. Überraschender fällt da schon das Engagement von Ex-The Voice Of Germany-Kandidatin Kim Sanders aus. Aber so gefällt sich Prommer am besten: Immer für eine Überraschung gut.
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