laut.de-Biographie
Christina Aguilera
Die Karriere der Christina Maria Aguilera stellt ein Paradebeispiel für jemanden, der mit aller Macht sein Ziel verfolgt, bis ganz nach oben zu kommen. Als sie 1998 zum ersten Mal ins Rampenlicht des internationalen Musikbusiness tritt, wissen lediglich amerikanischen Landsleute, dass die zierliche Blondine bereits von Kindesbeinen an ein Profi des Spotlights ist.
Christina kommt in Staten Island in New York am 18. Dezember 1980 als Tochter von Fausto Aguilera, einem equadorianischen Einwanderer, und der irischstämmigen Shelly Fidler zur Welt. Wenn Gene die Musikalität weitergeben, hat sie diese ganz sicher von ihrer Mutter, einer Violinistin, die in ihrer Jugendzeit mit Orchestern durch die Lande reist. Hätte sie in dieser Hinsicht viel von ihrem Vater geerbt, würde sie wohl eine Karriere als gutaussehende Marschmusikerin verfolgen.
Daddy arbeitet nämlich beim Militär und ist dafür verantwortlich, dass die Familie kaum längere Zeit an einem Ort verbringt. Von Staten Island geht es nach Texas, wieder zurück in den Norden (New Jersey) und schließlich nach Japan. 1986 zerbricht die Ehe, Mutter Shelly schnappt sich das Töchterlein und zieht in ihre Geburtsstadt Wexford, einem tristen Vorort der Stahlmetropole Pittsburgh. Mummy heiratet wieder, so drängeln sich neben Christina noch drei Stiefgeschwister im Hause Aguilera.
In so einer Situation muss sich ein kleines Mädchen behaupten und Christina macht dies auf ihre Weise. Als talentierte Trällerbiene nimmt sie schon früh an Talentwettbewerben teil und geizt bei diesen nicht mit offensivem Auftreten. Bilder aus der Vergangenheit zeigen dabei eine Christina Aguilera, die, obwohl gerade einmal eingeschult, ein Auftreten an den Tag legt, als würde sie Zeit ihres kurzen Lebens nichts anderes machen als vor Publikum performen.
Als Achtjährige nimmt sie an der Castingshow Star Search teil und schrammt nur knapp am Sieg vorbei. Anstatt sich jedoch ins Kinderzimmer zurückzuziehen und mit Puppen zu spielen, übt sie weiter, trainiert ihre Stimme und schafft es so, einen Job zu bekommen, der Aufmerksamkeit auf sich zieht. Zwischen 1991 und 1993 singt sie die amerikanische Nationalhymne bei den Profiklubs der Ortsansässigen Steelers (Football) und Penguins (Eishockey).
Der nächste Schritt auf der Karriereleiter soll der New Mickey Mouse Club sein. Sie bewirbt sich 1991, aber die Produzenten halten sie für zu jung. Also wieder zurück ins unglamouröse Pittsburgh und weiter vor Sportfans singen. 1993 kommt dann aber doch noch der Anruf aus dem Disney-Camp. Die Verantwortlichen erinnern sich an das kleine blonde Mädchen und hieven sie ins Boot. Neben Justin Timberlake und Joshua Chasez, die später einmal mit N'Sync die Herzen der Mädchen brechen, steht auch eine gewisse Britney Spears als Kindermoderatorin mit Christina im Studio. Zwei Jahre sind Mickey, Goofy, Donald und Co. ihre Begleitung. Nach der Einstellung des Mickey Mouse Clubs nimmt sie der Manager Steve Kurtz unter seine Fittiche.
Dieser vermittelt sie an einen Agenten des Labels RCA, der gerade auf der Suche nach einer weiblichen Stimme ist. Der japanische Popstar Keizo Nakanishi benötigt Unterstützung für seinen Song "All I Wanna Do". Christina nimmt in einem Pittsburgher Studio die Vocalspuren auf. Das Ergebnis überzeugt den Japaner. Zusätzlich engagiert er sie für einen Part im dazugehörigen Video und da sie schon in Nippon weilt, nimmt er sie auch gleich mit auf Tournee, wo sie das Lied jeden Abend zum Besten gibt. Ein geschickter Schachzug, ist Christina doch so aus dem medialen Blickfeld des Heimatlandes gerückt und kann sich ganz unbeschwert auf großen Bühnen bewegen - die beste Generalprobe, für das, was noch folgen wird.
1998 kehrt sie in die Staaten zurück und singt Demos ein, um an einen Plattenvertrag zu kommen. Ihre frühere Verbindung zum Disney-Konzern kommt ihr nun zugute. Für den Soundtrack zu Mulan suchen die Macher noch jemanden, der den Song "Reflection" singt. Aguilera schickt ihnen eine Sangesprobe ihre Sangeskunst und erhält den Zuschlag. Die Ballade reift zu einem mittelschweren Hit heran und mit einem Schlag ist sie in aller Munde. Bereits zum Zeitpunkt der Golden Globe-Nominierung für den besten Filmsong arbeitet sie auf Hochtouren mit renommierten Songschreibern und Produzenten am nächsten Meilenstein ihrer Karriere.
Mitte August 1999 erscheint ihr selbstbetiteltes Debüt. Das daraus ausgekoppelte "Genie In A Bottle" (samt laszivem Video, in dem sie sich knapp bekleidet am Strand räkelt) geht schnurstracks auf die Spitzenposition der Billboard-Charts; der amerikanische Traum hat sich für die 18-jährige erfüllt. Unglaubliche zwölf Millionen Einheiten kann sie absetzen und konkurriert mit Ex-Kollegin Spears aus Mickey Mouse-Tagen um die Krone des Teenie-Pop.
Die Presse stürzt sich nur zu gerne auf die beiden Hübschen und kreiert - nicht ohne stillschweigende Zustimmung der Protagonisten - einen Zickenkrieg. Die erste Runde geht überraschend an Christina. 1999 sichert sie sich den Titel Best New Artist bei der 42. Verleihung der Grammy Awards, eine stinksaure Britney geht leer aus. Weitere Highlights aus demselben Jahr sind Auftritte bei der Halbzeitshow des Superbowls und vor Präsident Bill Clinton.
2000 geht sie auf ausgedehnte Tour (Support-Act: Destiny's Child), singt für "My Kind Of Christmas" Weihnachtslieder ein und nimmt mit "Mi Reflejo" ein spanischsprachiges Album auf. Obwohl Christina kaum des Spanischen mächtig ist, gelingt ihr mit zusätzlichen Sprachübungen das Kunststück, auch hierfür Platin einzusacken. Zu allem Überfluss erhält sie dafür ein Jahr später ihren zweiten Grammy in der Sparte Latin Female Pop Vocal Album.
2001 ist auch das Jahr, in dem Christina einen Imagewandel vollzieht. Für den Soundtrack zum Blockbuster Moulin Rouge steuert sie gemeinsam mit Missy Elliott, Pink, Mya und Lil' Kim die Coverversion zu "Lady Marmalade" bei. Das dazugehörige Video zeigt die Damen leicht bekleidet im Outfit von Freudenmädchen, die mit ihren Reizen alles andere als geizen.
2002 kehrt die mittlerweile 21-Jährige mit dem Album "Stripped" gereift auf die Bildfläche zurück. Das blonde Pop-Starlet hat sich zum lasziven Vamp gemausert. Im Video zur Single "Dirrty" zeigt sie sich ebenso und verursacht durch einen eher harmlosen Strip einen kleinen Sittenskandal.
Der Song, der Mädchen zu mehr Selbstbewusstsein erziehen soll, heißt "Beautiful". Er trägt die Message "Du bist schön, ganz gleich wer du bist", für den sie ihren dritten Grammy kassiert. 2004 singt Christina gemeinsam mit Missy Elliott den Rose Royce-Klassiker "Car Wash" für den Soundtrack von "Shark Tale" ein. Zum neuen A-Klasse Spot von Mercedes steuert sie den bisher unveröffentlichten Song "Hello" bei.
'Beautiful' präsentiert sie sich auch auf der DVD "Stripped: Live In The U.K." und fordert die Mädels im Publikum dazu auf, öfter das zu tun, was sie wirklich wollen. Außerdem erklärt Aguilera in den darauf enthaltenen Interviews, dass es für sie wichtig sei, sich für Charity-Organisationen einzusetzen. Immerhin kommt sie selbst aus schwierigen familiären Verhältnissen und weiß, wie nötig man in solchen Situationen Hilfe braucht. Eine Familie will sie nun aber auch selbst gründen: Im Februar 2005 verlobt sie sich mit ihrem Freund Jordan Bratman, ohne die Nachricht auch nur ansatzweise promo-technisch auszuschlachten.
Am 19. November 2005 heiratet die Künstlerin ihre große Liebe auf einem Weingut in der nordkalifornischen Ortschaft Rutherford. Statt um Geschenke bittet das Paar um Spenden für die Opfer der Hurricans "Katrina" und "Rita". Neben ihrem Engagement gegen AIDS unterstreicht Christina damit erneut ihren Anspruch, ihren Einfluss auch für soziale Belange geltend zu machen.
Lediglich ein Jahr später kommt sie mit "Back To Basics" um die Ecke. Die vorab angekündigte Abwendung vom allzu marktschreierischen Sex-Image ist letzten Endes doch nur eine halbe, denn ihre Weiblichkeit kann und will sie nicht verbergen. Der Fan befindet: gut so. Fan und Christina haben bei der darauffolgenden Tour ausreichend Gelegenheit, sich ihre Zuneigung zueinander deutlich zu machen.
Danach ist der Zeitpunkt gekommen, um die Familienplanung in Angriff zu nehmen. 2007 macht sich in den Medien das Gerücht breit, dass die 26-jährige Popdiva schwanger sei. Spätestens aber, als Christina Ende November nackt mit Bauch auf dem Cover der Marie Claire posiert, ist klar: Der Storch hat zugeschlagen und beschert dem Ehepaar Bratman am 12. Januar 2008 einen gesunden kleinen Jungen namens Max Liron.
Damit die Fans sie aber während ihrer Babypause nicht allzu sehr vermissen, veröffentlicht sie im darauffolgenden Februar die DVD zur vergangenen Tour, auf der sie sich dem australischen Publikum präsentiert.
Ihr Album "Bionic" jedenfalls widmet Christina Aguilera ihrem Söhnchen: "Du warst die ultimative Inspiration, das größte Geschenk meines Lebens. Ohne dich hätte es all die Kreativität nicht gegeben." Da soll noch einmal einer sagen, Baby und Karriere ließen sich nicht unter einen Hut bringen.
Die Familienidylle hält allerdings nicht sehr lange an: Ende 2010 trennt sich Christina von ihrem Mann Jordan Bratman, kurz darauf folgt die Scheidung. Der Neue an ihrer Seite lässt nicht lange auf sich warten, es ist Matthew Rutler, den die Musikerin am Set von "Burlesque" kennenlernt. Darin spielt sie die Kleinstadt-Kellnerin Ali Rose, Christinas erste Rolle auf der großen Leinwand. Gemeinsam mit Cher steuert sie auch noch den Soundtrack bei, der für die Golden Globes nominiert wird.
In den folgenden Monaten muss die Sängerin für ihren Text-Patzer bei der Nationalhymne und ihre Gewichtsschwankungen viel Häme einstecken. Vielleicht ist das der Grund, warum sie sich im Frühjahr 2011 anderen Projekten zuwendet, wie dem Jury-Job bei der ersten Staffel der amerikanischen Castingshow 'The Voice'. Neben Cee-Lo Green, Blake Shelton und Adam Levine betreut und bewertet sie aufstrebende Sternchen, wie sie selbst mal eins war. Die Show wird ein riesiger TV-Erfolg und verschafft der Sängerin 2011 eine weitere Hit-Single mit einem Feature auf Maroon 5s "Moves Like Jagger".
Während sie für die Talentshow dreht, arbeitet Aguilera aber auch weiter an ihrer eigenen Musik, 2012 erscheint ihr fünftes Album "Lotus". Die Platte, auf der sie unter anderem ihre Scheidung verarbeitet, kommt bei den Kritikern nicht allzu gut an und schafft es auch in den Charts nicht so weit nach oben.
Umso besser läuft es privat bei der Sängerin, sie ist ein zweites Mal schwanger und bringt im August 2014 ein Töchterchen auf die Welt. In Hollywood-Manier taufen sie und ihr inzwischen Verlobter Matt die Kleine Summer Rain.
Ganze sechs Staffeln von 'The Voice' später fährt erstmals Christinas Kandidatin den Sieg ein und macht sie damit zum ersten weiblichen Coach, dem das gelingt. Ansonsten widmet sie sich ihrer Rolle in der US-Soap 'Nashville und der eigenen Parfüm-Linie, die auf den ersten Duft 'Xpose' folgt. Musikalisch legt sie eine Pause ein und meldet sich erst wieder 2018 mit der Single "Accelerate" und ihrem sechsten Studioalbum "Liberation" zurück. Soundtechnisch orientiert sie sich mit dem Vorab-Release mehr an der Trap-Szene, ihre Röhrenstimme und lasziven Videos behält sie aber natürlich trotzdem bei.
Trotz immer wieder angekündigten musikalischen Neuerfindung bleibt Christina sich doch selbst treu, kein Wunder, schließlich hat es sie viel Arbeit gekostet, ihr Marken-Image aufzubauen. Selber sagt sie: "You can take it or leave it, but I'm not going to change, not for anyone."
1 Kommentar mit 8 Antworten
Ain´t no other Man - was ein Killer-Track, Video auch nicestens, weil ja eben Christina Thema war, kann sie jetzt singen, oder nicht?:
https://www.youtube.com/watch?v=8x7Ta89QLo4
Ach was, Track von DJ Premier sogar, nice.
Du hörst wohl vor lauter Arsch, die Stimme nicht mehr richtig? Das teilen viele Männer mit dir, kein echtes Problem!
Schon weird, dass Legende Premo das gemacht hat - aber war schon gut umgesetzt nach seinem Style, es sei ihm verziehen.
"Du hörst wohl vor lauter Arsch, die Stimme nicht mehr richtig?"
Doch, das tue ich. Aber was willst Du damit sagen? Dass Du ihre Stimme nicht magst, oder sie nicht singen kann?
Django: Ist doch ok, so haben wir / ich nen tighten Track und Premo diese naise Extramoney.
Kann schon top singen, hat aber teils diesen ekligen Mariah-Carey-Sirenenflavour, ma sagen.
bzw. eher Heulboje
Django die ist aber nicht so auseinander gegangen wie die zitierte Maria. Die sah zwischenzeitlich aus wie eine Operndiva die wegen ihres Volumens der Stimme sich zuviele Pfunde anfuttern. Bis ihr mal einer ihrer Berater abgeraten hat vom heiraten und das sie nur eine Heulboje ist und bleibt.
Lauti, die Stimme is schon gut, höre relativ wenig Effekte, nur absolut nicht meine Musi!
"Lauti, die Stimme is schon gut, höre relativ wenig Effekte, nur absolut nicht meine Musi!"
Aight.