laut.de-Kritik
Drei Turntables, 22 Tracks, 70 Minuten Techno.
Review von Daniel StraubWer auf die harte Technoschule steht, dem dürfte der Name Cristian Varela mit Sicherheit schon untergekommen sein. Der Spanier hat sich mit zahlreichen Releases in der Szene einen Namen gemacht. Daneben gilt er als virtuoser DJ, der an bis zu vier Plattenspielern seine treibend groovigen Sets auflegt. "Changements" ist ein Mitschnitt von einem Auftritt in Sao Paolo.
Dafür hat sich Varela drei Turntables bereit gestellt, auf denen sich in knapp 70 Minuten 22 Tracks drehen. Für Varela sicherlich keine Höchstleistung. Wenn er wollte, könnte er noch einige Scheiben mehr unterbringen.
Doch ging es an jenem Abend nicht darum, einem Ben Sims nachzueifern und weit mehr als 30 Stücke in ein Set zu packen. Varela hat schlicht einen Abend in Brasilien mitschneiden lassen. Und der weist ihn als technisch versierten DJ und kompetenten Dancefloor-Rocker aus.
Den Auftakt des Sets macht sein Landsmann Alex Under, der gerade auf Richie Hawtins Minus-Imprint mit einem Release präsent war und darüber hinaus zu den vielversprechendsten Produzenten der Gegenwart zählt. Mit Trentemöller und Tomas Barfod geht es zunächst minimalistisch weiter, bevor mit den EBM-Grooves von Vernic das Tempo angezogen wird.
Zunächst noch sehr tribalesk und treibend, rundet dunkler Stoff von Jay Denham oder Asem Shama das energiegeladene Set Varelas ab. Bei allem Druck überspannt der Spanier den Bogen jedoch nie, rutscht zu keiner Zeit in schreddernde Schranztools ab.
Vielmehr gibt er sich über die volle Spielzeit als DJ mit einem feinen Händchen für Groove zu erkennen. Die drei Plattenspieler bedient er dabei mit einer Leichtigkeit und Perfektion, die den Mix zu einem kurzweiligen Vergnügen machen.
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