laut.de-Kritik
Hart, kompromisslos und dunkel wie die Nacht.
Review von Kai ButterweckSpätestens seit Kirk Windsteins Down-Ausstieg reiben sich Crowbar-Fans der ersten Stunde voller Vorfreude die Hände. Fortan werde er sich mit voller Hingabe seinem "Baby" widmen, hieß es schließlich aus dem Munde des wohl einflussreichsten Sludge-Frontmanns der Neuzeit. Die Erwartungen an das neue, mittlerweile zehnte Studiowerk waren dementsprechend hoch. Und um es vorweg zu nehmen: Crowbar-Fans werden nicht enttäuscht sein – ganz im Gegenteil.
Schon der Opener "Walk With Knowledge Wisely" schiebt sich wie ein tonnenschwerer Brachiosaurus durch die Boxen. Stampfender und brachialer denn je halten Windstein und Co die Sludge-Fahne hoch und sorgen bereits nach gut fünf Minuten für ein Dauerklingeln in den Ohren des Hörers.
Auch in der Folge lassen die Branchen-Urgesteine nichts anbrennen. Songs wie das ungewohnt eingängige Harmonie-Monster "Symmetry In White", das HC-lastige Dynamik-Spektakel "Ageless Decay" oder die atmosphärische Finsternis-Ode "The Forboding" weisen mit Nachdruck auf die neuerliche Entschlossenheit des Lousiana-Vierers hin.
Crowbar wollen es scheinbar richtig wissen. Nach jahrelangem Training in der Underground-Champions-League will man mit "Symmetry In Black" nun endlich auch die großen Business-Mauern zum Einstürzen bringen.
Ob und inwieweit sich für die schwergewichtigen Verantwortlichen mit diesem Album neue Türen öffnen lassen, bleibt natürlich abzuwarten. Fest steht jedoch: Durchschlagskräftiger, brachialer und abwechslungsreicher kann man die Symbiose aus Doom, Sludge und Hardcore wohl kaum präsentieren.
Einzig die in düsteren Hall gebettete Halbakustik-Ballade "Amaranthine" gönnt dem Hörer einen kurzen Moment zum Luftholen. Samtweich klingt aber dennoch anders. Selbst ohne bis zum Anschlag aufgedrehte Amps im Rücken, wandeln die Herren Windstein, Brunson, Buckley und Golden fernab von Schmuse-Pfaden.
Hart, kompromisslos und dunkel wie die Nacht: "Symmetry In Black" ist ein pechschwarzes Riff-Monster in Urform – ein wahrer Leckerbissen für Freunde tiefergelegter Edelstahl-Klänge.
2 Kommentare
sehr gut!
geiles Album. Und ich entdecke das erst heute...