Dario G - " In Full Colour"

Der schwebende elektronische Sound Darios erster CD hat sich zugunsten viel weiblichen Gesangs und gewöhnlichen Euro-Dance's verändert. Eine grundlegende Offenheit und Fröhlichkeit ist aber geblieben - und ein einmaliges Gespür für Chartserfolge. Auch nach dem Ausscheiden von Stephen Spencer und dem Einstig der Sängerin Ingfrid Starumstoyl bleibt Dario G der ideale Disco-Sound für einen geschniegelten Laden mit blondiertem Türsteher und kurzberockten Hüpfdohlen. Der ideale Techno-Ersatz für die Dorfdisco.

"Don't You Cry" beweist sofort, dass die Stimme Starumstoyls über jeden Zweifel erhaben ist. Der Song ist ansonsten jedoch wenig originell, der stampfende Discobeat, die leichten sphärischen Klänge und der symmetrische Aufbau ergänzen sich zu einer x-beliebigen Dancenummer. "Dream To Me" verdankt seinen durchaus vorhandenen Charme einzig den künstlerischen Leistungen der Cranberries, deren Song von 1992 Dario G hier noch einmal, nicht unbedingt zu seinem Besten, aufbereiten. Der Singlehit hat seine Poptauglichkeit durch die anhaltenden Heavy-Rotation auf allen Kanälen jedenfalls schon bewiesen. Die nächste Auskopplung wird "Say What's On Your Mind" sein, ein betont fröhlicher Beach-Song mit Bläsermitwirkung. Ideal also für den Sommer, mit einem ansprechenden Video und ordentlich nackter Haut wird die Nummer auch sicherlich einen unverwechselbaren Charakter erlangen.

Zum Gähnen gestaltet sich dagegen "Flying (Part I)", balladesk und leicht soulig angehaucht. Danach folgt die Chill-Out-Phase. Der Gesang passt sich aalglatt an die wenig spektakulären Lieder an. Einzig das eingängige, aber doch etwas vielschichtigere "Never Too Late" sticht, weil singletauglich, etwas aus der Masse hervor.

Überfordert wird von der BumBum-Musik bestimmt niemand. Und gerade deshalb können sich die Dance-Bastler von Dario G beruhigt zurück lehnen. Ihr zweites Album wird auch ohne viel Substanz garantiert wieder zum Millionenerfolg.