laut.de-Biographie
Die Kleinen Götter
"Unsere Musik bläst Dich um wie ein Wind. Aber es regnet dabei nicht, da sind eher ein paar Löcher im Himmel, durch die die Sonne scheint." So würde Sänger Till die Musik der Kleinen Götter beschreiben.
Konstanz. Schöne, ruhige Stadt am Bodensee. Heimat der Betuchten, der weniger betuchten Musiknerds, aka laut.de, Heimstätte auch der Poppunker Die Kleinen Götter. Die heißen in ihrem Bühnenleben Till Toll (Gesang), Schwester Tino (Gesang & Gitarre) Frank Bassgott Schock (Bass, was sonst?) und Dani Debilo (Schlagzeug).
Die Vier Freunde finden sich 1996 am See zu Die Kleinen Götter zusammen und entdecken den Punkrock für sich. Oder eine Art Popversion davon.
Ein erstes Demo ist schnell aufgenommen. Nach nur drei Monaten als Band haben sie "Prototypen" als Arbeitsnachweis. Es erscheint 1997. In wahrhaft punkiger DIY-Manier nehmen sie zwei Jahre später ein weiteres Demo auf, werden dabei aber derartig von der Kreativität übermannt, dass das wahrscheinlich erste Doppel-Demo-Album der Welt dabei herauskommt: "Ein Arsch Voll Sonne" mit sieben Tracks und "Eine Sonne Voller Ärsche" mit zehn Stücken.
Den logischen nächsten Schritt machen Die Kleinen Götter 2002, als sie erstmals unter professionellen Bedingungen ein Album aufnehmen. Es entsteht ihr offizielles Debüt "Antipunk", das, wie der Titel verrät, nicht wirklich Punk ist. Oberste Maxime beim Musizieren ist stets der eigene Spaß an der Sache. Vor allem, nachdem Frank im Herbst des Jahres einen schweren Fahrradunfall hat und eine Zeit lang im Koma liegt.
Frank erarbeitet sich seine Gesundheit zurück und hält schon nach einigen Monaten wieder den Bass in der Hand. Der Ruf der Band als gute Live-Band bringt ihnen einen Slot auf dem 2004er Southside-Festival ein.
Später zieht es die Bandmitglieder in verschiedene Richtungen, lediglich Frank hat es am Bodensee gehalten. Dani betreibt in Stuttgart das Mossbeach Label, das vor allem als Plattform für die eigene Musik dient. Till und Tino hat es nach München verschlagen.
Selbstironisch spielt die Band mit Klischees und musikalischem Schubladendenken. So verkünden sie auf dem Waschzettel schon mal augenzwinkernd-großkotzig, sie klängen wie Die Ärzte oder Kettcar. Dabei machen sie nur das, was ihnen selbst gefällt, das Business neu zu erfinden, oblag ihnen nie. Frank formuliert es im Interview als verschiedene kleine Schritte, die die Band vollzieht. "Wie ist es, auf einem Festival zu spielen? Wie ist es, ein Album aufzunehmen? - Das sind alles so kleine Kinderträume, die wir uns erfüllen."
Ihre Musik entsteht in Aufenthalten auf einer angemieteten Berghütte, über die Jahre reift die Band und fabriziert einen immer straighteren Poppunkrocksound. Für das 2008er Album arbeitet die Gruppe das erste Mal mit einem Produzenten zusammen. Von der Musik leben können sie dennoch nicht, was den Erfolgsdruck von den Schultern der Musiker nimmt. So bleibt Die Kleinen Götter eine Hobbyband, die neben dem Spaß am Musizieren auch deswegen weitermachen, weil sie ihre Kritiker von ihren Qualitäten überzeugen wollen.
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