laut.de-Biographie
Dirty Heads
Die Geschichte der Dirty Heads beginnt 2003, als sich die Gründungsmitglieder Jared "Dirty J" Watson und Dustin "Duddy B" Bushnell auf einer High-School-Party anfreunden. Bushnell ist zu dieser Zeit bereits in einer lokalen Punk-Band aktiv, nimmt aber nebenbei auch selbst einige Rap-Tapes auf. Als Watson, der zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei musikalische Erfahrung hat, die Aufnahmen erstmals hört, ist für ihn sofort klar, dass er mit Bushnell ein eigenes Musikprojekt starten will.
Wenig später beginnt das Duo, in Bushnells Garage erste Demo-Songs aufzunehmen, die sich, inspiriert von ihren ortansässigen Kollegen der Band Sublime, irgendwo zwischen Hip Hop, Reggae und Punk befinden und vor allem auf viel Groove sowie gute Laune abzielen. Die Chemie scheint dabei zu stimmen. Während sie übergangsweise an der Seite von Bushnells Bruder Jake und dessen Band HB Surround Sound als Live-Support auftreten, arbeiten sie weiterhin an ihren Demos für eine erste Songkollektion namens "Dirty Demo", die 2007 erscheint.
Wenig später bekommt das Duo mit dem Percussion-Spieler Jon Olazabal Zuwachs und beginnt, erste eigene Shows zu spielen und sich nach und nach eine wachsende Fanbase aufzubauen. Unter den Fans der Band befindet sich auch der Produzent Rob Cavallo, der den Kaliforniern, inzwischen um Bassist David Foral zu einem Vierergespann expandiert, mit seiner Position als Leiter und Manager der Kreativabteilung bei Warner Bros. zu einem Plattenvertrag bei Warner Music verhilft.
Der große Deal ist allerdings nur von kurzer Dauer, da sich die Wege mit dem Label aufgrund kreativer Differenzen während den Arbeiten an ihrem ersten Album "Any Port In A Storm" bereits nach kurzer Zeit wieder trennen. Die Rechte an ihrer Musik behalten Watson und Co. jedoch, weshalb sie ihr Debüt im Nachgang zusammen mit den Produzenten Steve Fox und Stan Frazier trotzdem fertigstellen. Auch wenn das Album dabei erst den Start der Dirty Heads-Laufbahn darstellt, sind gleich einige prominente Gesichter wie Slash, Beatles-Kollaborateur Billy Preston und Beastie Boys-Produzent Mario C. vertreten.
2010 erscheint die Deluxe Version von "Any Port In A Storm", zusammen mit dem neuen Song "Lay Me Down", der der Band den ersten großen Popularitätsboost ihrer Laufbahn beschert. In Zusammenarbeit mit Rome Ramirez von Sublime With Rome katapultiert sich der Songs an die Spitze der Billboard Alternative Charts und markiert den Einstieg der Dirty Heads in den Mainstream. Bereits zuvor schließt sich Drummer Matt Ochoa der Band an, weshalb die Arbeit an der erweiterten Ausgabe zu fünft stattfand.
Für ihr 2012er Album "Cabin By The Sea" rekrutiert die Band mit dem Keyboarder Shawn Hagood kurze Zeit nach dem Beitritt von Ochoa ein weiteres Mitglied für das feste Line-Up. Musikalisch vertraut die Gruppe weiterhin der Formel ihrer Vorgängerplatte: Mit ihrem Mix aus Rock, Pop, Reggae, HipHop und guter Laune erzeugen Dirty Heads einmal mehr eine Auswahl an Songs, die einen dazu animieren, die Seele baumeln zu lassen und alle Sorgen zu vergessen. Nicht zuletzt beruht die Inspiration des Albums auf genau dieser Lebensweise, nachdem Watson im Vorfeld der Aufnahmen mit seinem Vater über die Strapazen der Musikindustrie spricht und in der Konversation Ruhe und Gelassenheit findet.
Nach dem Release der Platte entscheidet sich die Band 2013, eine Akustikversion des Titeltracks zu veröffentlichen und wenn es erstmal läuft, dann läuft es einfach. Der Song platziert sich sofort wieder in den Charts und rund zwei Wochen später spielen sie ihr bisher größtes Konzert, noch dazu in ihrer Heimat. Mit dem Trubel, den die Akustikversion von "Cabin By The Sea" erzeugt, fällt wenig später die Entscheidung, ein ganzes Akustikalbum ins Leben zu rufen ("Home: Phantoms Of Summer").
Eine Pause gönnen sich die Dirty Heads allerdings auch nach vier Projekten in fünf Jahren und pausenlosem Touren nicht. Es geht immer weiter. Dementsprechend dauert es abermals nicht lange, bis im Mai 2014 mit "Sound Of Change" wieder ein neues Album bereitsteht, das unter anderem Features mit Tech N9ne und dem wiederkehrenden Kollaborateur und Freund Rome Ramirez auffährt.
Nach mehr als zehn Jahren im Geschäft, fassen die Dirty Heads 2016 dann den Entschluss, dass es endlich an der Zeit für ein selbstbetiteltes Album ist. Während viele Gruppen ihre Debütplatten nach ihrem Bandnamen taufen, wollte die Sechsergruppe auf den richtigen Zeitpunkt warten, der für Watson mit dem Release von "Dirty Heads" gekommen ist: "Wir haben Songs, die von Sommerhymnen bis hin zu Songs reichen, zu denen sie sich ausleben können, und Songs, die sie wirklich herausfordern, weiterzudenken. Es ist alles, wofür die Dirty Heads stehen und was wir bis jetzt geworden sind."
Gerade dieser Umstand führt jedoch dazu, dass die Platte streckenweise chaotisch verläuft, denn alles, wofür die Dirty Heads stehen und was sie bis jetzt geworden sind, ist inzwischen einiges. Das zu ordnen, scheint wiederum nicht so leicht zu sein. Auch der 2017er Nachfolger "Swim Team", dessen geschlossenes Konzept sich den Umständen und Zwängen des Berühmtseins widmet, findet in der Folge musikalisch erneut keine klaren roten Faden. Mit zahlreichen Produzenten aus verschiedensten Genres und folglich zunehmenden musikalischen Einflüssen wie Dubstep, bauen die Dirty Heads ihr Arsenal den eigenen Ansprüchen gerecht werdend zwar weiter aus, wirken dabei aber auch etwas orientierungslos.
Erst auf ihrem 2019er Album "Super Moon" ändert sich dieser Umstand. Im Gegensatz zu den Projekten der letzten Jahre verzichtet die Gruppe auf eine umfangreiche Zusammenarbeit mit verschiedensten Produzenten und schaltet dahingehend einen Gang zurück. Lediglich Country-Topproduzent Dave Cobb und die Dirty Heads selbst arbeiten an der Umsetzung des Albums, Features sucht man diesmal vergebens. Trotz Cobbs Beteiligung driftet die Platte allerdings nicht in eine Country-Schiene ab, oder wie Watson es beschreibt: "Wir machen kein verdammtes Country-Album!" Einflüsse davon sind allerdings dennoch zu spüren, weshalb die Band ihre musikalische Bandbreite einmal mehr erweitert, aber durch das reduzierte Aufgebot an Mitwirkenden eine kohärenteres Projekt auf die Beine stellt als in den Jahren zuvor.
2021 kommt es abseits der frequenten und getakteten Albumzyklen allerdings zu einem überraschenden und unerwarteten Ereignis, das der ohnehin schon erfolgreichen Karriere der Dirty Heads einen weiteren Boost verschafft. Ihr Song "Vacation", der bereits auf dem vier Jahre alten Album "Swim Team" erschien, bricht die Algorithmen des Internets und entwickelt sich über Nacht zu einer viralen TikTok-Sensation. Im Zuge der auslaufenden Lockdowns und dem wiederkehrenden Urlaubsansturm, erobert das #VacationTransition zusammen mit "Vacation" als Sommer-Urlaubshymne der User die Social Media-Plattform. Folglich schnallen die Streams, Verkäufe und Videoklickzahlen der Band massiv in die Höhe.
Auf der Spitze ihres Höhenflugs entschließt sich das Sechsergespann, ihren Erfolgssong im Mai noch einmal neu aufzulegen, zusammen mit Pat Monahan von Train als Gastsänger. Nur drei Monate später legen sie mit "The Best Of Dirty Heads" sogar eine ganze Best-Of-Compilation ihrer bisherigen Werke nach. Neben vielen alten Songs liefern sie neben der neuen Version von "Vacation" mit "Rage" auch noch einen weiteren Neuling, für den sie mit Travis Barker von Blink-182 sowie Aimee Interrupter von den Interrupters wieder mal auf prominente Unterstützung zurückgreifen.
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