laut.de-Kritik

Schnell noch einen Vodka und los gehts.

Review von

Die Live-Sets von Dop genießen längst Kultstatus. Und das, obwohl die drei Franzosen gerade mal seit drei Jahren gemeinsam elektronische Musik produzieren. Davor haben Clement Zemstov, Damien Vandesande und Jonathan Illel als Band zu ziemlich alle Genres durchprobiert, auf die sie gerade Lust hatten, ganz egal das nun Jazz, Rock, Reggae oder Hip Hop war. Viel von dieser Spielfreude haben sich Dop auch bewahrt, als sie 2007 auf House und Techno umsattelten. Mit ihrem Debütalbum "Greatest Hits" stellen sie das einmal mehr unter Beweis.

Es mutet für die drei Pariser wohl selbst noch immer ein Märchen an, was da seit ihrem ersten Release "Between The Blues" passiert ist. Die Maxi erscheint auf dem angesehenen Label Circus Company und macht Dop schnell zum Szenegespräch. Ihre Liveauftritte gießen zusätzlich Öl ins Feuer. Keinem Exzess auf oder hinter der Bühne abgeneigt und immer mit jeder Menge Vodka als hochprozentigem Durstlöscher ausgestattet, feiern sich die drei Franzosen bei ihren Auftritten vor allen Dingen selbst, vergessen es darüber aber nicht ihren Geräten richtig gute Musik zu entlocken.

Ihr Debütalbum "Greatest Hits" zeigt sie dabei von ihrer ruhigeren Seite. Die große Party bildet bei den 14 Tracks des Albums nicht den Zielpunkt von Clement Zemstov, Damien Vandesande und Jonathan Illel. Stattdessen entfalten sie eine soundtrackartige Klangwelt, in der neben den obligatorischen Gerätschaften zur elektronischen Klangerzeugung auch zahlreiche natürliche Instrumente wie Schlagzeug, Percussion, Flöte, Harmonika, Gitarre, Trompete sowie die Stimmen von Dop und ihren im Studio anwesenden Gastsängern zur Geltung kommen.

Dort haben auch ihr ehemaliger Bandkollege Raphael Gaiotti und der kanadische House-Produzent Guillaume Coutu Dumont vorbeigeschaut und einige Spuren zu den Tracks beigesteuert. Die klangliche und stimmliche Vielfalt allein macht "Greatest Hits" schon zu einem ungewöhnlichen House-Album. Stimmungsvoll aufgeladene Ambient-Nummern, von Bläser dominierte Instrumental-Tracks und hoppelnde Electro-Beat-Nummern durchbrechen die für Dop eindeutig zu eng gezogenen Genregrenzen ein ums andere Mal.

Das alles kommt bei Dop so frisch und natürlich rüber, dass es eine Freude ist. Keine Spur von Erfolgsdruck oder dem Gefühl irgendwelchen Erwartungen entsprechen zu müssen. So wie sich die Franzosen auf "Greatest Hits" zeigen, gehören sie auch in diesem Jahr zu den spannendsten Acts, die die elektronische Musik zu bieten hat.

Trackliste

  1. 1. Worm Hunting
  2. 2. No More Daddy
  3. 3. 1 Gram
  4. 4. Talk Show
  5. 5. Assurance Vie
  6. 6. Happy Meal
  7. 7. L' Hopital, La Rue, La Prison
  8. 8. U R
  9. 9. Lacy Lad
  10. 10. Love Ride
  11. 11. New York
  12. 12. Final Dive
  13. 13. 3 Suitcases
  14. 14. Deaf Wagrant

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