Porträt

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Downset

In den späten 80ern blüht die Hardcore-Szene in L.A. nicht nur im Porno-, sondern auch im Musikbereich. Davon profitieren auch Shouter Rey Anthony Oropeza, die beiden Klampfer Brian "Ares" Schwager und Rogelio Lozano, Basser James Morris und Drummer Chris Lee, die mit ihrer 1986 gegründeten Band Social Justice einen Deal beim Majorlabel Mercury/PolyGram einsacken.

Downset - Universal
Downset Universal
Die Kalifornier wollen es nochmal wissen.
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Kaum haben sie den Deal in der Tasche, ändern sie ihren Namen um in Downset. Von Anfang an mischen sie musikalisch Hip Hop und Funk mit Hardcore und Metal und vergessen dabei auch nicht, die sozialkritischen Lyrics des Hardcores zu integrieren. 1994 erscheint das gleichnamige Debüt, nachdem sie zuvor schon durch ein paar Singles und vor allem eine Europa-Tour mit Biohazard auf sich aufmerksam gemacht haben.

Dass das Debüt gleich über das Majorlabel Mercury erscheint und von Roy Z (der später große Erfolge mit Bruce Dickinson und Rob Halford feiert) abgemischt wird, ist mit Sicherheit auch kein Fehler und eine gewisse Ähnlichkeit zu Rage Against The Machine lässt sich ebenfalls nicht verheimlichen. Von Kopie kann aber keine Rede sein, denn Social Justice hat schon mit ähnlichen Mitteln gearbeitet (wenn auch wesentlich hardcorelastiger) und die gab es schon ein Stück länger. Nach einer Tour mit Pantera durch England und einer Split-Single mit Shootyz Groove verabschiedet sich Rogelio aus der Band und Downset machen fortan als Quartett weiter.

Mit ihrem Zweitling "Do We Speak A Dead Language" gehen sie schon eine ganze Spur ruppiger zu Werke und zeigen sich jenseits jeglicher Trends. Mit dem '96 erscheinenden Album werden sie als "L.A.s best kept secret" bezeichnet und bringen ihre wütende Message mit Bands wie Slayer, den Deftones oder den Red Hot Chili Peppers in über 25 Ländern auf die Bühne. Auch auf das Ozzfest-Billing schaffen sie es und können damit enorm an ihrem Bekanntheitsgrad arbeiten. Doch es geht ihnen bald wie vielen anderen Vorreitern einer Szene, und die Nachahmer kommen schneller und leichter zum Erfolg, als die Trendsetter selbst. 1998 steigt Drummer Chris aus der Band aus und macht lieber mit Adema weiter.

Davon lässt sich der Rest zum Glück nicht lange beirren und nachdem man vom Majorlabel zum kleineren Epitaph-Label von Bad Religion-Gitarrist Brett Gurewitz gewechselt ist und Chris Hamilton als neuen Drummer gefunden hat, veröffentlichen Downset 2000 "Check Your People". Darauf gehen sie deutlich emotionaler zu Werke und gelegentliche Ähnlichkeiten zu den Deftones sind nicht von der Hand zu weisen. Reys Texte sind eine Spur persönlicher, softer sind die Jungs deswegen noch lange nicht. Das beweisen sie auch im Anschluss auf der amerikanischen Ausgabe der 'Tattoo the Earth'-Tour mit Slipknot, Hatebreed, Sevendust, Slayer und Mudvayne sowie Auftritten im Vorprogramm von Metallica, Soulfly oder Fishbone.

Doch danach ist es erst mal wieder eine ganze Zeit lang recht ruhig im Downset-Camp und es steht ein neuer Labelwechsel an. Lozano - der zwischenzeitlich zur Band zurück gekehrt war - wird, nachdem er eine amerikanische Flagge auf der Bühne verbrannte, verhaftet und Hamilton schließt sich Crowbar an. Rey ist eine ganze Zeit lang im Gespräch als neuer Sänger von Rage Against The Machine, doch bekanntlich macht Chris Cornell das Rennen. Mit wechselndem Line-Up fahren Downset diverse, kleinere Touren und kreuzen auch mit Skindred in Großbritannien auf. Schließlich machen sie sich doch an die Arbeiten zu einem vierten Album und zwar in der Besetzung Rey, Ares, Basser Rico Villasenor (Ex-Manhole L.A.) und Chris Lee (Drums).

Die Scheibe erscheint Ende April 2004 über Hawino Records und heißt schlicht "Universal". Darauf weichen die ehemaligen Gangmitglieder keinen Strich von ihrem eingeschlagenen Weg ab und bewahren sich damit ihre Authentizität. Live bringen sie ihre Musik im Vorprogramm von The Used, Less Than Jake, Snoop Dogg, Linkin Park und Korn unters Volk. Im Frühjahr kommen sie endlich auch mal wieder nach Europa und treten dort mit Maroon und Demean auf. Danach wird es wieder relativ ruhig - bis Anfang 2007 weiß man noch nichts von einem neuen Album.

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