laut.de-Kritik

Die Kalifornier wollen es nochmal wissen.

Review von

Downset hatte ich ja so gar nicht mehr auf dem Plan. Nach dem 2000er Album "Check Your People" war es ganz schön lange ruhig um die Jungs aus L.A. Nachdem nun Drummer Chris Lee wieder zur Band zurück gekehrt ist, und sie ein neues Label am Start haben, wollen es die Kalifornier nochmal wissen.

Ein stinksimples Riff eröffnet das vierte Downset-Album "Universal" und mit einer ebenso simplen Message gibt Rey Oropeza sein Statement ab. Auch wenn der Messenger in seinen Texten auf diverse Metaphern zurückgreift, so gibt es spätestens im Chorus die Botschaft mit dem Vorschlaghammer auf die Nuss. Dazu pumpen Gitarre, Bass und Drums ihre trägen aber treffsicheren Hardcore-Riffs durch die Boxen und sorgen ganz automatisch dafür, dass man zum treffsicheren Kopfnicker wird.

Geht man dann nach und nach dazu über, sich die Texte genauer anzuhören, verstärkt sich der Wackeldackel-Effekt noch, denn was eine Band wie Downset in der heutigen Zeit wirklich wichtig macht, sind die Texte von Rey. Auch wenn man sich gelegentlich über die "Erhobener Zeigefinger"-Mentalität streiten kann, so trägt die Band doch zum großen Teil das Erbe von Rage Against The Machine weiter. Musikalisch hinkt der Vergleich zwar sehr, doch die stark politisch und sozialkritisch eingefärbten Texte von Downset stehen in bester Zakk de la Rocha-Tradition.

Warum gerade "Jumping Off" als erste Single gewählt wurde, ist mir schleierhaft, denn das Gitarrengefiepe geht zumindest mir ganz schön auf den Sack. Da wäre doch das sehr ruhig und mit einem Latino Flair beginnende "Smiles & Cries" wesentlich besser gewesen. Nach einem recht kurzen, besinnlichen Intro, verwandelt sich der Song in einen richtig geilen Kracher, nur um immer wieder auch die leisen Töne anzuschlagen und genauso auszuklingen.

Originell oder sonderlich abwechslungsreich gehen Downset auf "Universal" mit Sicherheit nicht zu Werke. Das kann man aber von Bad Religion auch nicht unbedingt behaupten und doch sind beide Bands für die Musikszene enorm wichtig, denn beide haben was zu sagen und machen den Mund auf. Das ist heutzutage leider schon eine Seltenheit.

Trackliste

  1. 1. All Crews
  2. 2. Forever
  3. 3. Stay In The Game
  4. 4. Black Glock
  5. 5. Jumpin' Off
  6. 6. The Rush
  7. 7. Hectic
  8. 8. Make This Happen
  9. 9. What They Want
  10. 10. Smiles And Cries
  11. 11. Universal

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