laut.de-Kritik
Ein tiefer gelegtes Om! Für Enya.
Review von Alexander Cordas"Everything / will come again / in the sound / falling down". Liebe Enya! Besser hättest du deine Musik nicht beschreiben können. Im gälischen Singsang-Kosmos auf dem einsamen Schloss der irischen Chanteuse dreht sich seit nunmehr fast 20 Jahren alles um die Verfeinerung ihres Sounds. Nach ihrem umjubelten Beitrag "May It Be" zum ersten Teil des Soundtracks zur Herr Der Ringe-Saga wartete die Fangemeinde ungeduldig auf ein neues Studioalbum der Sängerin. Jetzt hält sie es endlich in den Händen.
Der konservative Enya-Hörer darf sich glücklich schätzen, denn er bekommt genau das, was er erwartet hat. Eine Enya ohne Ecken und Kanten, die ihren Soundtrack zum Abbrennen von Räucherstäbchen auch mit dieser Veröffentlichung ums Verrecken nicht erweitert. Das bewährte Rezept "dopple deine Stimme auf über hundert Gesangs-Spuren, lege breitwändige Synthieflächen drunter und kuschle dich in deinen eigenen Bombast, bis du auf Wolke sieben delirierend von dannen schwebst" ist auch 2005 das Maß aller Dinge. Die einen sprechen da von ergreifenden Songs, andere nicken ob der ewig gleichen Verfahrensweise ins Reich der Träume ab.
Beide Fraktionen haben Recht. Natürlich kommt der Enya-Sound gut, wenn sich Männlein und Weiblein - gegenseitig von Kopf bis Fuß mit Patchouli-Öl eingeschmiert - der sanften Lust des Blümchensexes hingeben. Natürlich ist das auf Dauer zu esoterisch gefühlsbetont. Irgendwann glaubt man wirklich mit der verstorbenen Omi zu reden, obwohl eigentlich nur die olle Enya im Hintergrund einmal mehr etwas von ihrem Lieblingselement Wasser singfaselt.
"The River Sings" gebiert sich da störrischer. Ganz annehmbar lässt Enya hier ihre Stimme über sanfte Beats ausfächern. Schön zwar, aber von der Grundstruktur her ist das ebenfalls nix Neues im La La-Land. Dies bleibt über Albumstrecke die einzige Abwechslung, die Enya dem Hörer bietet. Getragen und fließend schippert die CD in gerade einmal 45 Minuten den River Shannon hinab. Hier ein Instrumental, da etwas Gälisches - das bekannte Programm eben. Sich selbst bis zum Umfallen zu kopieren ist so verwerflich nicht. Ideenreichtum sieht trotzdem anders aus. Zumal dann, wenn Frau Eithne Ní Bhraonáin das alles in der Vergangenheit schon spannender vertonte. Von mir gibts aber trotzdem ein tiefer gelegtes Om!
24 Kommentare, davon 20 auf Unterseiten
Was weiß man über das Album nachdem man diese Kritik gelesen hat? Nichts!
Diese aussagefreien Klischees und langweiligen Standardformulierungen haben weder Informationswert, noch sind sie irgendwie unterhaltsam. Bevor man über die gute Enya herzieht, sollte man sich zumindest vernünftige Argumente überlegen. Vor allem aber sollte man die Musik wenigstens hören.
"Hier ein Instrumental, da etwas Gälisches - das bekannte Programm eben." - Solch eine Aussage ist angesichts der Tatsache, dass auf dem Album kein Wort Gälisch gesungen wird, schon fast peinlich. Dass die Verwendung einer komplett neuen Sprache namens “Loxian” nicht erwähnt wird, spricht ebenfalls für die Abwesenheit jeglicher Recherchen.
Dieses Review spiegelt all jene Einfallslosigkeit und Lächerlichkeit wieder, die Enya ohen triftigen Grund vorgeworfen werden.
Musikjournalismus ist etwas anderes.
May it be ist cool.
Neues Album in Sicht. Schneeweiße Enya auf dem Cover, schneeweißes....Tier...Pferd. Alles irgendwie Schnee, alles total clean.
Alex oder wer auch immer das Album besprechen wird, will oder muss, wird schneetaub...-blind.
Schneehasen?