laut.de-Biographie
Finn Brothers, The
"Wir hatten nur einmal eine Schlägerei. Es war in Byron Bay, Australien, während der Tour zum letzten Crowded House-Album 'Woodface'. Sie war aber nur halbherzig, und die Road Crew hat uns daran gehindert, dass sie schlimmer wurde", erzählen die Gebrüder Finn in einem Interview. Der Streit im Jahr 1991 bezeugt die angespannte Lage innerhalb der international bekanntesten Band Neuseelands, die sich wenige Jahre später auflöst.
Ansonsten scheinen sich Tim und Neil Finn gut zu verstehen, zumal sie sich bei ihren Band- und Solokarrieren immer wieder gegenseitig unterstützen. Zum ersten Mal 1977, als Tim den sechs Jahren jüngeren Neil einlädt, die Gitarre in seiner Combo Split Enz zu übernehmen. "Ich fühlte mich eindeutig wie der jüngere Bruder. Es war für mich eine Lehre, ein Crashkurs in Sachen Bandleben", erinnert er sich.
Neil lernt schnell, und übernimmt in den folgenden Jahren bis zur Auflösung 1984 das kreative Ruder. Während er anschließend mit Schlagzeuger Paul Hester den Kern von Crowded House bildet, geht Tim eine Liaison mit der Schauspielerin Greta Scacchi ein und begibt sich wenig erfolgreich auf Solopfade. Auf das noch zu Split Enz-Zeiten entstandene "Escapade" (1983) folgen "Big Canoe" (1987) und "Tim Finn" (1989).
Im Winter des selben Jahres komponieren die Brüder zum ersten Mal gemeinsam. Anschließend ist es Neil, der Tim einen Job anbietet: als Keyboarder bei Crowded House. Das Ergebnis ist zunächst positiv. Die vierzehn gemeinsamen Stücke bilden die Grundlage für das Album "Woodface" (1991) und führen die Band mit "Weather With You" zu ihrem größten Erfolg. Andererseits bringt das Duo ein Ungleichgewicht in die Band, was Tims Unzufriedenheit nur noch verstärkt. "Das Komponieren und Zusammensein war großartig. Dann standen wir auf der Bühne und ich spielte plötzlich nur noch eine Nebenrolle. Das wollte ich nicht".
Tim verlässt Crowded House und setzt seine Solokarriere mit "Before & After" (1993), "Say It So" (1999) und "Feeding The Gods " (2002) auf niedrigem Level fort – im Gegensatz zu Neil. Mit "Steel City" versucht er sich auch an einem in Australien erfolgreichen Musical. Dass die Brüder dennoch weiterhin miteinader können, zeigen ihre gelegentliche Alben unter dem Namen Finn Brothers. Auf das schlicht betitelte "Finn" (1995) folgt 2004 "Everyone Is Here".
Anfang 2007 sind die Finn Brothers wieder im Studio. Zunächst ist von einem neuen Album die Rede, doch schließlich kommt es zu einer langersehnten Reunion unter dem Namen Crowded House. Neben einem neuen Album ("Time On Earth, VÖ Juni 2007) steht auch eine einjährige Welttour auf dem Plan.
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