Garrison

Tief verwurzelt in der Hardcore-Szene und mit allerhand Anleihen aus DC starten die beiden Schulkumpels Ed McNamara (Gitarre, Vocals und Synthies) und Joseph Grillo (Gitarre, Vocals) neben ihren eigentlichen Bands das Side-Projekt Garrison. Nach und nach wird die Nebensache aber immer mehr zu ihrem musikalischen Standbein und der beste Beweis, dass die Tea Party-Stadt Boston auch nach den Lemonheads und Bullet La Volta noch gute Bands hervorbringen kann. Bis auf deren krachende Frühphase und der gleichen Heimatstadt haben Garrison aber mit Dando& Co kaum Gemeinsamkeiten.

Post-Core is their way. Die intelligente Fortsetzung des Achtziger-Hardcore trifft den Sound von Garrison punktgenau. Zusammen mit Ethan Dessault am Bass und John Ledoux an den Drums lärmen die Bandgründer durch ein bisschen Geschrei bzw. Wut und ein bisschen Melodie bzw. Spaß. Heute nennt man das Emo und die vier Bostoner sind mittlerweile einer der prominentesten Genre-Vertreter.

Keine Frage also, dass sie ihre erste EP "The Bend Before The Break" und das darauffolgende Debütalbum "A Mile In Cold Water" auf Revelation Records veröffentlichen, der Anlaufstelle schlechthin für punkige Collegerock-Kids mit Hornbrille. Darauf gelingt ihnen ein Emo-Core-Gebräu, das mit seiner Hardcore-Vergangenheit nicht hinter dem Berg hält. Von den Pixies (mit denen sich die Band am liebsten vergleichen lässt) über die Foo Fighters bis zu Drive Like Jehu wird alles als Einfluss herangezogen was nicht bei drei schnellgespielten und hart rockenden Gitarrenriffs auf den Bäumen ist.

Ein Jahr später erscheint der Nachfolger "Be A Criminal" und positioniert Garrison noch mal eindrucksvoll als erstklassige Emo-Pioniere, an denen sich die Nachfolger/macher noch eine Weile die Zähne ausbeißen werden. Jedoch geht das Quartett auf seinem zweiten Album die Sache deutlich melodiöser und weniger kompliziert an. Es wird aber immer noch klar, straight und unbeirrt zwischen Emo und Core gerockt, während andere immer noch über Auslegung dieser Begriffe streiten.