laut.de-Biographie
George The Poet
Fortschritt bezeichnet George Mpanga als sein primäres Anliegen. Seit der Jahrgang 1991 seine Anfänge im Rap- und Grime-Geschäft hinter sich gelassen hat, kommentiert er mit viel Verve soziale, politische und kulturelle Probleme seiner Umwelt. In den 2010ern zählt der Brite mit ugandischen Wurzeln zu den vielversprechendsten Spoken Word-Künstlern Großbritanniens.
Im Alter von 15 beginnt Mpanga, im Sinne seiner Vorbilder Tupac, Jay-Z, Nas und Wiley als Rapper aufzutreten. Doch während seiner Zeit als Student der Politik, Soziologie und Psychologie am King's College in Cambridge erkennt der Londoner für sich: "Rapper funktionieren heute in erster Linie als Geldmaschinen für die Musikindustrie. Sie sollen meist Party-Soundtracks abliefern. Die Rolle des Poeten wiederum ist im Regelfall der soziale Kommentar."
Mit dieser Erkenntnis im Handgepäck nennt Mpanga sich fortan George The Poet und transferiert seine Rappoesie in einen Spoken Word-Rahmen. Im Frühjahr 2012 gelingt ihm mit dem Stück "My City" nicht nur ein tiefschürfendes, intelligentes Porträt seiner Heimatstadt, sondern er übertritt auch erstmals die Aufmerksamkeitsschwelle britischer Medien wie BBC Radio 1.
George The Poet dichtet darin vorrangig über die Missstände in den sozialen Milieus der Stadt. Er erzählt von einer von Gewalt geprägten Jugend im migrantisch dominierten Viertel, von gesellschaftlich verankertem Rassismus und von Spannungen zwischen verschiedenen sozialen Klassen.
"Die Reichen werden reicher", und: "Auch beim wirtschaftlichen Aufschwung gibt einen Unterschied zwischen einem Platz in der ersten Reihe und den Stehplätzen an der Seite", so lauten zwei seiner prägnanten Zeilen. Mancher sieht in dem Stück eine alternative Hymne der Olympischen Sommerspiele in London.
Georges Ziel besteht darin, ein möglichst graustufiges Bild der sozialen Verhältnisse zu zeichnen und die Hörer zum Reflektieren zu animieren. Wie universell sein Ansatz funktioniert, zeigt der Umstand, dass ein britischer TV-Sender ihn in der Folge bittet, poetische Vorträge zur Untermalung der Formel Eins-Saison zu produzieren. Eine Supporttour für Superstar Nas folgt.
2013 veröffentlicht George The Poet seine Debüt-EP "The Chicken And The Egg" und unterschreibt einen Plattenvertrag bei Atlantic Records. Für das Vice-Magazin übertrumpft sein Lyricism die Fähigkeiten Kate Tempests bei Weitem.
Im Herbst 2014 wird er bei den Brit Awards für den Kritikerpreis nominiert. Außerdem listet ihn die BBC ungefähr zur selben Zeit neben Shamir und Raury in ihrer prestigeträchtigen Newcomer-Liste "Sound of 2015".
"Meine Version von Dichtkunst ist neu", erklärt Mpanga selbstbewusst, aber unprätentiös. "Sie kommt aus dem Rap, sucht jedoch nach neuen Wegen, um mit dem Publikum zu kommunizieren." Die leichte Verständlichkeit seiner Texte besitzt Priorität. Die Botschaft stelle generell für ihn schon immer den spannendsten Teil eines Tracks dar.
Die bleibt Mpanga weitaus wichtiger als internationale Berühmtheit. Das demonstriert er schon 2012, als er einen großen unternehmerischen Wettbewerb für sich entscheidet. Das Geld aus dem Gewinn investiert er in die Gründung von "The Jubilee Line", eine Reihe von Poesie-Workshops für unterprivilegierte Kinder an weiterführenden Schulen.
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