laut.de-Biographie
Gleb Kolyadin
"Er ist der großartigste Pianist, den ich in in meinem Leben bisher getroffen habe", sagt Anathema-Mastermind Daniel Cavanagh über Gleb Kolyadin. Porcupine Tree-Drummer Gavin Harrison attestiert ihm "extrem seltenes Kompositionstalent" und beschreibt seine Stücke als "bahnbrechend".
In Prog-Kreisen genießt der Russe also höchstes Ansehen. Kein Wunder, gewann er doch mit dem von ihm und Sängerin Marjana Semkina betriebenen Projekt iamthemorning bei den Progressive Music Awards 2016 den Preis für das beste Album – "Lighthouse".
Erstmals mit iamthemorning von sich reden macht Kolyadin 2010, die erste, in Eigenregie produzierte Platte "~" erscheint zwei Jahre später. Um die Aufnahmen in bestmöglicher Qualität abzuliefern, macht sich das Duo bald die Möglichkeiten des Internets zunutze und mobilisiert mithilfe von Crowdfunding-Kampagnen (finanzielle) Unterstützer auf der ganzen Welt.
Das Progressive-Label Kscope (lange Heimat von u.a. Steven Wilson) wird ebenfalls auf die Musiker aufmerksam und vertreibt das zweite, in der Kritik hervorragend aufgenommene Album "Belighted". Darauf ist auch Gavin Harrison am Schlagzeug zu hören. Für den Nachfolger gewinnen iamthemorning außerdem dessen Porcupine Tree-Kollegen Colin Edwin und Riversides Mariusz Duda für Gastauftritte.
Inzwischen mit einiger Reputation ausgestattet quartiert sich Kolyadin für die Aufnahmen in den renommierten Mosfilm Studios in Moskau ein. Dort entstehen sowohl "Lighthouse" als auch sein selbstbetiteltes Solodebüt. Er beschreibt die Auszeichnung bei den Prog Awards als ausschlaggebend, nun genug Selbstvertrauen zu besitzen, Musik abseits vom avantgardistischen Chamber Pop iamthemornings der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Inzwischen reich an Kontakten im Musikzirkus rekrutiert er für "Gleb Kolyadin" eine ganze Schar namhafter Gäste. Steve Hogarth (Marillion) und Mick Moss (Antimatter) leihen drei Songs ihre Stimme, Jordan Rudess (Dream Theater) frickelt im Track "Storyteller". Durch das gesamte Album ziehen sich der Bass Nick Beggs' (The Mute Gods, Kajagoogoo) und die Flöten- und Saxophonspuren Theo Travis' (Robert Fripp, Steven Wilson). Auch Gavin Harrison ist erneut mit von der Partie.
"Ich bat sie alle, ihre kreative Freiheit voll auszuleben", erzählt Kolyadin im Hinblick auf die Gästeliste. Zwar komponiert er die Basis zu sämtlichen dreizehn Stücken des Albums im Alleingang, allerdings lädt er anschließend die mitwirkenden Musiker nicht zu sich ins Studio ein, sondern will, dass sie ihre Spuren selbst aufnehmen. Mick Moss und Steve Hogarth schreiben außerdem die Texte zu ihren jeweiligen Songs.
Mit dem Ergebnis ist der Pianist hörbar zufrieden. "Das Projekt war mehrere Jahre in Arbeit und verkörpert die Essenz von allem, was ich als Musiker genieße. Es ist eine Mischung aus klassischem Klavier, ethnischen Einflüssen, elektronischer Eigenartigkeit, Minimalismus, Artrock und Fusion."
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