laut.de-Biographie
Gösta Berlings Saga
Der Name Gösta Berlings Saga steht Pate für zwei besondere Kulturexponate aus Schweden. Einmal Selma Lagerlöfs fantasievolle Legendensammlung von 1891, zum anderen eine Band, die im Jahr 2000 in der schwedischen Hauptstadt Stockholm aus der Taufe gehoben wird. Beide bilden auf eindringliche und ureigene Weise das Land der Mitternachtssonne, Elche und Langläufer ab.
Tastenmann David Lundberg und Schlagwerker Alexander Skepp verbindet die Verehrung des in den späten Sechzigern aktiven Organ/Drums-Duo Hansson/Karlsson. Erweiterung erfährt die Klangpalette durch die Aufnahme zweier weiterer Musiker. Das Quartett macht sich fortan einen Namen im Heimatland. Die Progszene bekommt schnell Wind von den Instrumental-Spezialisten, die mit einer audiophilen Produktion, einprägsamen Themen und ungewöhnlicher Stilistik punkten.
Die Magie der Genregrößen Yes, King Crimson oder Genesis bestimmt den Sound. Darüber wabern psychedelische Spuren von Hawkwind oder die Groovemonster von Motorpsycho. Der Ansatz Psychedelic mit der Grandezza asiatischer Kampfkunst zu mischen, mündet zwangsläufig in ein neues Genre: Psych Lee.
Am besten hört man diese Musik physisch durch Rillen abgenommen. Die sanften Kurven und Übergänge in den Kompositionen schreien förmlich nach einer adäquaten Übertragungsform. Die Instrumentalwerke der Schweden knistern, rauschen und kratzen und gemahnen an eine Welt, in der Geister zur Realität gehören.
Die Schweden versprühen dabei die Coolness einer guten Indie-Band. Die Gitarren machen inmitten einer anarchischen Postpunk-Atmo ein Fuzz auf. Daneben blubbert 8 Bit-Geplucker wie auf frühen Konsolen aus den Boxen. Gösta Berlings Saga reihen sich nahtlos in die Riege der Instrumentalbands Toundra, Long Distance Calling und Mogwai ein.
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