laut.de-Kritik
Ihre (Straßen-)Sicht der Dinge wirkt authentisch.
Review von Hagen Wäsche"It's a new day, but it all feels old." Die ersten Worte dieser Scheibe nehmen es eigentlich vorweg. "The Young And The Hopeless" ist zwar eine neue Scheibe, aber drauf ist lediglich Pop-Punk der altbekannten Sorte. Im Fahrwasser von Green Day oder Blink 182 haben sich mittlerweile schon einige Bands wie etwa Sum 41 breit gemacht. Mit Good Charlotte folgt eine Combo mehr.
Sie sind jung, tätowiert, haben mächtig Haarspray in der Frisur und sind mit dem zweiten Album auf einem Major schon fest etabliert im Business. Die vier amerikanischen Vorstadtkids haben ihren Traum also schnell in die Tat umgesetzt. Dazu benötigt es keine überraschenden Ideen. Was die Jungs abliefern, ist beliebiger Pop-Punk, wie man ihn von oben genannten Gruppen und etlichen Nachahmern schon zur Genüge kennt. Drei-Minuten-Party-Punk-Songs im 4/4-Takt mit obligatorischen Mitsing-Refrains - musikalisch kommt hier nichts Neues zum Vorschein.
Der wohl eigenste Charakterzug dieses Albums liegt in den Texten von Sänger Joel Madden. Branchenunüblich zeichnet er ein eher düsteres und tiefgängiges Weltbild. Sei es die Kritik am Selbstmitleid der Schönen und Reichen, am Materialismus amerikanischer Jugendlicher oder dem Schicksal der Außenseiter unserer Gesellschaft, seine (Straßen-)Sicht der Dinge wirkt authentisch.
Auch die persönlichen Traumata von Joel und seinem Zwillingsbruder Benji werden aufgearbeitet. "The Story Of My Old Man" und "Emotionless" sind Stücke über ihren Vater, welcher dereinst Mutter und Kinder sitzen ließ und niemals wieder gesehen ward. Dieser Song ist übrigens der Einzige, der sich vom Rest der Scheibe abhebt. Akustische Gitarren und Streicher lassen Platz für Joels Stimme, die eine anständige Qualität offenbart.
Das jedoch ist die Ausnahme. Am Ende der Platte bleibt der Eindruck eines weiteren durchschnittlichen Pop-Punk-Albums hängen. Solide produziert und mit ansprechenden Lyrics, aber musikalisch unspektakulär ist die Scheibe an sich nur eine Randnotiz wert.
2 Kommentare
das album ist zwar totaler komerz aber gut anhörbar und verdient 3 sterne
das album ist zwar totaler komerz aber gut anhörbar und verdient 3 sterne