laut.de-Kritik
Neuanfang für die Schweizer nach Steve Lees tödlichem Unfall.
Review von Michael Edele"Firebirth": Der Phönix aus der Asche. Schon oft wurde dieses Bild von Bands als Titel benutzt, doch selten traf es so zu wie nun auf Gotthard. Nachdem Sänger Steve Lee im Herbst 2010 bei einem tragischen Unfall mit seinem Motorrad ums Leben kam, steht der Schweizer Gruppe mit neuem Frontmann Nic Maeder ein Neuanfang bevor.
Ein Jahr nach Lees Tod trat Nic dessen Nachfolge an und musste verdammt große Fußstapfen ausfüllen. Ob ihm das bei den eingeschworenen Fans gelungen ist, muss sich erst zeigen. Als jemand, der sich eher gelegentlich mit der Band beschäftigt, stellt man aber fest, dass Nics Stimme einfach hervorragend zu den 13 Kompositionen auf "Firebirth" passt.
Die eingängige Power-Ballade "Remember It's Me" gab es bereits vorab als kostenlosen Download und dürfte kaum einen Fan enttäuscht haben. Doch auch der Einstieg mit der Single "Starlight" kann sich hören lassen, auch wenn ich gestehen muss, dass ich sofort dicht mache, wenn ein Song mit "Düdüdüdü""-Backings ankommt.
Dennoch rockt der Song gut ab, wenn er erst mal aufdreht und "Give Me Real" hält das Level im Anschluss ebenfalls mit Leichtigkeit. Die coolsten Rocknummern haben Gotthard aber mit "Fight", "Shine" und "Right On" im Gepäck, die nicht nur für gute Laune sorgen, sondern einmal mehr für jede längere Autofahrt prädestiniert sind. Dafür hatten die Schweizer schon immer ein Händchen und daran wird sich vermutlich auch nie etwas ändern.
Ebenso wenig wie an der Fähigkeit, Balladen zu schreiben, die zwar deutlichen Schmusefaktor haben, aber zumindest nicht plüschen. Da stechen vor allem das auf Klavier und akustischer Gitarre basierende "Tell Me" und das abschließende, Steve Lee gewidmete "Where Are You" heraus. Doch auch das eher melancholisch-besinnliche "Shine" hat seine Momente.
Musikalisch lassen sich Gotthard auf "Firebirth" nicht lumpen. Ob sie mit dem neuen Sänger an ihre alten Erfolge anknüpfen können, hängt natürlich von dessen Akzeptanz bei der Anhängerschaft ab. Als Sänger hat der Knabe aber definitiv das Potential, Steve zwar nicht vergessen zu machen, ihn aber dennoch würdig zu vertreten.
Noch keine Kommentare