10. Januar 2014

"Wenn ich Xavas höre, werde ich wahnsinnig"

Interview geführt von

Von Zugezogen Maskulin-Tapes mit Wohnzimmer-Charme über Buback Tonträger direkt ins Feuilleton: Der vergangene Spätherbst gestaltete sich für Grim104 turbulent im besten Sinne - und das ganz ohne Trend-Anbiederung oder Hype-fixiertes Marketing, sondern allein dank einer musikalisch wie inhaltlich bestechenden Solo-EP.

Auf welch neue Art und Weise der gebürtige Niedersachse rohe Punk-Attitüde und kluge Gesellschaftskritik in beklemmende Düsternis einbettet, entging Thees Uhlmann nicht, der mich Ende Oktober im Interview auf seinen neuen Lieblingsrapper aufmerksam machte. Exakt sieben Wochen später treffen wir die eine Hälfte von Zugezogen Maskulin in einer gemütlichen Kneipe in Berlin-Wedding.

Weißt du, wem wir unser Treffen zu verdanken haben?

Fler.

Thees Uhlmann, der im Interview von dir geschwärmt hat.

Echt jetzt? Ach, das warst du, der das Interview mit dem geführt hat? Da hab' ich mich krass gefreut. Ich wusste das zwar schon vorher, der hatte mir bei Facebook geschrieben. Da hab ich mich unfassbar gefreut, konnte es aber keinem beweisen, weil ich meinen Chat-Verlauf nicht zeigen wollte. Das ist schließlich sehr persönlich. (lacht)

Standest du zu dem Zeitpunkt schon bei Buback unter Vertrag?

Ja, da war ich schon so was von bei Buback. "Frosch" war da gerade rausgekommen.

Und, war er darüber arg enttäuscht?

Er hat halt Props gegeben und gesagt, es sei schade. Ich weiß jetzt nicht, wie ernst seine Bestrebungen gewesen wären, uns zu GHvC [Grand Hotel van Cleef, Uhlmanns Label, d.Red.] zu holen. Aber ich hab' mich auf jeden Fall sehr gefreut.

Das heißt, sein "Redemption-Moment" hätte eigentlich keiner sein müssen, weil die Line "Erbreche mich - Korn & Sprite" eher als Hommage gedacht war? Ich kannte den Song "Korn & Sprite" nicht einmal, weil das nicht gerade unsere Generation ist.

Das war auch schon fast nicht mehr meine Generation. Ich hab' das gerade noch bei so älteren Schwestern und Brüdern mitlauschen können, daher kannte ich das dann. Das ist auf jeden Fall eine Hommage. Es war zwar nicht mein absolutes Lieblingslied, aber ich hab das mit 14 immer gehört, daher geisterte das durch meinen Kopf. Ich dachte früher auch, das sei ein ganz klassisches Sauflied. (lacht) Thees war übrigens einer der Einzigen, der den Verweis überhaupt erkannt hat.

Was hältst du von seinen heutigen Sachen?

Die finde ich sogar sehr gut, um ehrlich zu sein. "#2" habe ich noch nicht gehört. Aber sein erstes Soloalbum fand ich ziemlich geil.

Du hast gerade erwähnt, dass du hier letztens schon mit dem Spiegel gesprochen hast. War dieses riesige Medienecho ansatzweise abzusehen, als ihr bei Buback unterschrieben habt?

Nein, damit hätte ich nicht gerechnet. Ich wusste zwar, dass Buback vielleicht über viele Seilschaften oder was auch immer verfügt. Und ich wusste auch, was ich für eine EP gemacht hatte, dass die nicht schlecht ist. Aber ich habe nie im Leben, niemals mit so einem Feedback gerechnet. Auch diese Review in der Juice, die ja richtig, richtig gut ist. Das gehörte immer zu den Sachen, mit denen ich nur in meinen kühnsten Träumen gerechnet hab'. Was jetzt gerade passiert, erschlägt mich auch ein bisschen. Ich finde es geil und ich freu mich wahnsinnig drüber. Aber es erschlägt mich trotzdem. Auch wenn das Jammern auf hohem Niveau ist.

Du bist nebenher noch berufstätig.

Das kommt noch dazu, ich mache eine Ausbildung.

Darf man fragen, was für eine?

Im kaufmännischen Bereich. Vielleicht beim Film. (lacht) Das ist dann eben eine Doppel- und Dreifachbelastung: Berufsschule, Ausbildung, jeden Tag acht Stunden. Und dann danach noch Interviews und so weiter. Das ist geil, das ist schön. Da hat man auch irgendwie noch Sachen, auf die man sich freuen kann. Aber es ist halt trotzdem einfach Action. Schöne Action.

Wäre es in der Hinsicht, rein rational und geschäftlich gedacht, nicht besser gewesen, gleich ein ganzes Album am Start zu haben?

Im Nachhinein wäre das natürlich schön, ein Album mit fünf Songs mehr. Aber ich wollte nichts Beliebiges machen. Diese acht Songs waren die, die ich machen wollte. Ich hab' alles abgeschnitten, was an Fett da war, und wollte nur das Filetstück ... oh Gott, jetzt hör' ich mich an wie Savas. Das waren die acht Lieder, die ich im Kopf hatte. Und danach kam auch nichts mehr. Klar wäre ein richtiges Debütalbum aus jetziger Sicht cool, aber jeder Song mehr wäre in Richtung Belanglosigkeit gegangen. Ein Track für die Bitches, ein Track für den Club und das politische Lied Teil fünf: Das wäre Quatsch geworden. Es wurde alles gesagt, was gesagt werden sollte.

Burger braten zu neoliberaler Scheißmusik

Wie ist dann der Kontakt zu Buback zustande gekommen?

Die sind auf uns zugekommen. Ich kannte die natürlich, allein aufgrund meiner Hip Hop-Sozialisation. Deren Logo war schließlich auf den ganzen Alben mit drauf, die ich damals gut fand.

Welche waren das denn?

Beginner müssten das gewesen sein. Dynamite Deluxe. Ich weiß nicht, ob auch Eins Zwo da mit drin gehangen haben. Aber solche Sachen waren das. Meine frühe Hip Hop-Sozialisation war ganz klar der Hamburger Rap. Wie bei ganz vielen, die im selben Jahr wie ich geboren sind. Außer bei Testo.

Was wars bei ihm?

Der hat ganz viel Tote Hosen gehört. Danach Nirvana, Korn und Slipknot. Und dann hat er relativ nahtlos angefangen, Berliner Hip Hop, Aggro und die Sekte zu hören. Das hört man beispielsweise auf dem Zugezogen Maskulin-Track "Jugend O.S.T." [mit zahlreichen Cuts von Sido, Bushido etc., d.Red.].

In diesem Track samplest du auch Prinz Pi, gegen den du auf deiner Solo-EP immer mal wieder schießt.

Ja, weils sich nicht ausschließt. Das ist wahrscheinlich der langweiligste Satz, den man in Interviews sagen kann, aber: Ich fand die alten Sachen richtig geil. Das war für mich wirklich wichtige und stilprägende Musik.

Das merkt man auch ein bisschen, finde ich.

Ganz bestimmt. Ich hab' das echt ganz, ganz hart gefeiert. Und feier' die neuen Sachen eben nicht. Das geht, glaube ich, ganz vielen so. Das schließt sich nicht aus, ich feier' ja auch M.O.R. und kann mir Savas nicht geben. Beziehungsweise ich feier' Kool Savas, aber wenn ich Xavas höre, werde ich wahnsinnig.

Und "Aura"?

"Aura" auch nicht. Auch nicht "Tot Oder Lebendig", auch nicht "John Bello Story". Nichts. Die letzten Sachen, die ich mir geben konnte und ganz gut fand, waren auf "Der Beste Tag Deines Lebens". Danach fand ich einfach nichts mehr geil. Aber das ist halt so, der hat trotzdem genug Leute, die seine Musik nach "Pimplegionär" noch mögen. Das ist auch in Ordnung. Aber ich kann damit nichts anfangen.

Und bei Samy gehts dir wahrscheinlich genauso.

Samy auch, Mann! Wahrscheinlich wurden insgesamt die meisten Lieder aus enttäuschter Liebe heraus gesungen. So war das bei Samy und mir auch: "Dis Is Wo Ich Herkomm" habe ich geschrieben, als der gerade in seiner FDP-Phase war. Später hat ein Kumpel von mir bei McDonalds gearbeitet. Und die hatten anscheinend einen firmeneigenen Sampler, den die Mitarbeiter während der Arbeit hören mussten. Dann war da echt dieses Lied drauf: "Wenn die Sonne rauskooomt ... wir müssen echt mehr anpacken." So neoliberale Scheißmusik.

"Musik Um Durch Den Tag Zu Kommen"?

Stimmt, genau das mein' ich. Jedenfalls hat er mir dann erzählt, wie er da sechs Stunden Burger braten muss. Und im Hintergrund läuft die ganze Zeit Samy, der zu dem Zeitpunkt echt ein schönes Leben hatte. Ich fand dieses Bild so schön: Samy Deluxe mit seiner musikalischen Peitsche, während die Burger-Bratgeräte wie Galeerentrommeln im Takt schlagen. (allgemeines Gelächter). Ganz viel von meiner Wut habe ich jedenfalls aus dieser Phase gezogen. Ach, und was er jetzt macht, finde ich halt nicht mehr so spannend.

Es fällt auf, dass du dich ähnlich wie JAW in seinem neuen Track als "Fremdkörper" verstehst. Dabei ist ein gewisses Lagerdenken im Deutschrap immer noch weit verbreitet: Andere Newcomer versuchen, Anklang bei irgendwelchen Szenegrößen und so den Weg ins Rapgame zu finden.

Wenn du anfängst Musik zu machen, hast du immer irgendwelche Visionen. Künstler XYZ sagt: "Boah, die Jungs feier' ich. Richtig geil, was die machen." Und so weiter und so fort. Natürlich erhofft man sich das immer irgendwie.

Dann ist das bei euch eben Thees.

Stimmt, aber auch erst zu einem Zeitpunkt, zu dem man eh schon dachte: Okay, dann eben nicht. Dann machen wir das eben, wie wir das wollen. Was irgendwie auch gesünder ist. Ich habe schon seit langer Zeit nicht mehr gehofft, dass man sich irgendwie über irgendwen seinen Weg da reinsnitchen kann. Was natürlich nicht heißt, dass wir uns nicht drüber gefreut hätten.

Dafür seid ihr jetzt im Spiegel präsent, anstatt auf 16bars.de, Mixery Raw Deluxe und Konsorten.

Ja. Wenn du das Gefühl hast, es gibt 10.000 andere Spasti-Crews, die alle ihre 15 Minuten Öffentlichkeit bekommen, formt das natürlich eine Haltung: Okay, dann machen wirs halt ohne euch. Aber vor den großen Sachen waren wir ja schon bei meinrap.de, rap.de - und bei euch auch mal. Es ist nicht so dramatisch, dass wir irgendwie wegignoriert wurden.

Aber eine gewisse Genugtuung ist da?

Ich schau mir das Ganze nicht mit einem Rachegefühl an und denke: Jetzt bin ich hier! Aber es ist natürlich schön, wenn man doch die Bestätigung bekommt, dass das nicht kompletter Schranz ist, was wir machen.

Und von einem kalkulierten Weg vorbei an den Hip Hop-Medien kann auch keine Rede sein.

Auf keinen Fall. Aber Buback ist eben nicht Selfmade oder Chimperator, wo eine gewisse Aufmerksamkeit vorprogrammiert ist. Wenn man wie SAM, die vorher recht unbekannt waren, bei Chimperator übernommen wird, ist man schneller Teil eines großen Ganzen. Aber ich muss tatsächlich sagen, dass mir nicht wahrgenommen zu werden immer als Motor gedient hat, noch energischer gegen die Tür zu treten. Ich bin ja Rapper, möchte das auch verteidigen können und nicht immer sagen: "Ich bin Rapper - aber nicht das, was du denkst. Ich mach' andere Musik."

Ich würde im Notfall einen Bushido vor jeder Kritik von außen schützen, auch wenn das jetzt bescheuert klingt. Ich war damals in der Pressevorführung von "Zeiten Ändern Dich". Da haben diese ganzen Feuilleton-Typen dann die ganze Zeit gelacht. Wenn ich nur mit Hip Hop-Typen da gewesen wäre, hätte ich genauso gelacht, weils kein besonders geiler Film ist. Aber wenn so Leute über die dummen Rapper lachen, sträubt sich bei mir alles. Das ist einfach ein Reflex.

Wie wenn Stefan Raab 20 Jahre nach den Fantas seine Rapper immer noch mit "Yo, Alter!" begrüßt.

Genau so.

"Lass die Leute doch Jutebeutel und Hornbrillen tragen."

Meine Kollegin Dani Fromm hat dich in ihrer Review unter anderem als Nihilisten bezeichnet. Würdest du das so durchgehen lassen?

Wie Fler: gleich abstechen! (lacht) Die Musik ist wahrscheinlich schon nihilistisch oder finster. Aber wenn du mich jetzt hier erlebst, wirke ich hoffentlich nicht wie der nihilistischste Mensch. Diesen Satz habe ich schon ganz oft gesagt: Das ist wie ein Horkrux, den ich abgespalten habe - Harry Potter-Voice. Wahrscheinlich ist das ein Teil meiner Persönlichkeit, aber eigentlich bin ich ein sehr höflicher und fröhlicher Mensch. Und das noch nicht mal im Sinne eines traurigen Clowns, der nur nach außen so wirkt.

Trotzdem läuft in mir ein destruktiver Film ab, den ich nicht abstellen kann. Der läuft so neben mir her. Das klingt stark nach Schizophrenie, soll es aber nicht. Ich würde mir dennoch lieber "The Road" angucken als "Roadtrip". Woah, war das klug! Jedenfalls spricht mich Düsternis einfach an.

Ein recht düsteres Bild zeichnest du auch in "Crystal Meth In Brandenburg". Warum gerade Brandenburg? Schließlich stammst du ursprünglich aus Zetel in Niedersachsen.

Weil es in Zetel meines Wissens kein Crystal Meth gibt. (lacht)

Den Zetel-Track hast du also eher mit "Frosch" geschrieben.

"Frosch" ist der 'wahre' Track. Der verarbeitet von A bis Z nur reale Gegebenheiten. "Crystal Meth In Brandenburg" ist dagegen eigentlich nur der Wille, eine Geschichte zu erzählen. Eine finstere Geschichte mit einem Tick Wahrheit drin, weil sich in Südbrandenburg tatsächlich Crystal Meth ausbreitet. Brandenburg steht aber eher als Stellvertreter für etwas Unbekanntes. Ich hab das Gefühl, es gibt provinzielle Gegenden, wo irgendwie die halbe Welt herkommt: "Ich komm aus Tübingen!" - "Ich komm aus Viersen!" Hier in Berlin triffst du zwar vielleicht noch öfter jemanden aus Falkensee, aber eigentlich ist das schon recht unbekannt.

Die meisten Tracks schreibst du dennoch in der Ich-Form, etwa "2. Mai" oder "Der Kommende Aufstand", die dabei aber durchaus als Gesellschaftskritik durchgehen. Auch wenn du dich wahrscheinlich niemals als 'Sprachrohr einer Generation' bezeichnen würdest.

Auf gaaar keinen Fall! (lacht) Ich beobachte das einfach gerne. Ich nehme mir das Recht raus, dass auch Sachen, die ich in der Ich-Form sage, ... (zögernd) Teil etwas Größeren sind. Dass es dabei nicht nur um meine eigene Meinung geht, sondern auch Sachen adaptiert werden. So wie Bushido, der zum Beispiel Sachen aus seinem persönlichen Umfeld adaptiert und die dann in der Ich-Form weiter verarbeitet.

Schöner Vergleich.

Ja. (lacht)

Wenn du beispielsweise am "2. Mai" über das Kindergeld vom Schweinestaat rappst ...

Das ist jetzt nicht nur: Oh, der Chronist denkt deep über die Lage seiner Generation nach. Das sind Sachen, die ich wirklich gedacht habe, wenn ich nach dem 1. Mai zur Bank gegangen bin. Aber ich hoffe mal, dass ich nicht der einzige Mensch mit solchen Widersprüchen bin.

2014 steht dann das Zugezogen Maskulin-Album an. Was dürfen wir da erwarten? Düsternis? Oder eher amüsantere Tracks wie "Sparkassen Girl"?

Ob es ein "Sparkassen Girl 2" geben wird, weiß ich nicht. Wir fangen an. Viel mehr kann ich noch nicht sagen. Es wird aber auf keinen Fall wie eine Mischung aus Testos "Töte Deine Helden" und der Grim104-EP auf Albumlänge. Das wird wieder Zugezogen Maskulin. Jetzt hab ich mich halt ausgekotzt - reicht jetzt auch. Ich muss nicht nochmal acht todtraurige oder finstere Songs machen. Was nicht heißt, dass wir ein Quatsch-Comedy-Album machen werden. Aber es wird wieder etwas nach vorne gehen.

Späti-Bier klauen.

Späti-Bier klauen, Leute mit ... gewissen Pullovern auslachen.

Aber das Soloprojekt ist damit noch lange nicht begraben.

Nein. Aber da müssen erst mal andere Themen nachwachsen.

Falk Schacht hat letztens auf Facebook vom grandiosen Liveact Zugezogen Maskulin berichtet. Was macht ihr anders als der Rest?

Ich weiß es nicht. Aber ich weiß zumindest, wie Hip Hop-Shows meiner Meinung nach nicht aussehen sollten: wie so'n Reichsparteitag, wo die Arme in die Luft gerissen werden. Und wo dann zwei Baggy-behoste Rapper im Kreis laufen und die ganze Zeit rufen: "Yo, mach ma' Lärm!" - "Wer von euch ist heute wegen Hip Hop hier?" - "Den Flash muss ich mir noch einmal geben: Wer von euch ist heute wegen Hip Hop hier?!" Das gefällt mir nicht. Das finde ich fürchterlich langweilig.

Ich erinnere mich dann immer an Konzerte, die ich mir früher angeschaut habe. Dead Prez zum Beispiel. Das sind solche gelangweilten Typen. Alle im Publikum warten nur darauf, dass die noch mal "It's Bigger Than Hip Hop" spielen. Das wars dann schon. Ich will lieber Power machen. Es stellt sich natürlich die Frage, wie lange sich das mit meinen Stimmbändern und meiner Energie verträgt. Wenn ich irgendwann mal auf Tour gehe, wird das vielleicht schwieriger. Aber im deutschen Rap gibt es ja auch Anderes. K.I.Z. machen andere Shows, Casper macht andere Shows. Das finde ich persönlich spannender.

Auch Casper?

Auch Casper. Ich mag Casper wirklich gerne. Das neue Album habe ich noch nicht gehört. Aber als "XOXO" rauskam und die ganzen Leute rumgeheult haben, dass das kein Rap mehr ist, dachte ich mir: Okay, von mir aus. Aber das ist viel spannender. Ob jemand enge oder weite Hosen trägt, finde ich so scheiß irrelevant. Unsere Lines wie "Auf einmal seht ihr Penner aus wie Casper" bezogen sich eher auf die Klon-Armee, die dann darauf folgte. Das ist eigentlich schon alles.

Genauso wie bei Cro. Den fand ich am Anfang wirklich richtig kacke und habe mich wahnsinnig darüber geärgert. Eben wegen dieser Mac Miller-Gemütlichkeit, diesem Übernehmen der Ästhetik. Das fand ich einfach ärgerlich. Aber wenn ich dann so sehe, wer die anderen Leute sind, die den scheiße finden, und aus welchen Gründen, denke ich mir so: Moment mal. Abstand. Da möchte ich auch nix mit zu tun haben. Da einige ich mich lieber darauf, dass ich den einfach nicht interessant oder spannend finde, muss jetzt aber keine Kritik daran üben. Lass die Leute doch Jutebeutel und Hornbrillen tragen - das interessiert mich wirklich nicht.

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