laut.de-Biographie
Jamie Woon
Jamie Woon, Jahrgang 1983, lässt sich Zeit mit der Musik. Zwischen seinem ersten Lebenszeichen, dem Folksoul-A-Capella-Update des Klassikers "Wayfaring Stranger" und dem Debütalbum "Mirrorwriting", liegen geschlagene fünf Jahre.
Der britische R&B-Sänger mit Überhangmandat im Dubstep verfügt über einen ungewöhnlichen Stoizismus und eine seltene Liebe zum Detail.
Als der Blog-Buzz um seine Songinterpretation Mitte der 2010er zunimmt und Woon immer häufiger auf den Listen der Hype Machine auftaucht, ficht ihn das nicht weiter an. Konzentriert und ruhig feilt der Ex-Schüler der Brit School for Performing Arts (wie auch Adele oder Amy Winehouse) an den Songs der Debüt-EP "Wayfaring Stranger". Darauf setzt er 2007 ein zweites dickes Ausrufezeichen: Ein Burial-Remix seines Tracks verschafft ihm aufgeregte Aufmerksamkeit.
Die lebende Dubstep-Legende nimmt sich 2010 auch Woons Durchbruch-Single "Night Air" vom Produzentensessel aus vor. Der Londoner selbst widmet sich dem Zeitgeist im Mix von Lana Del Reys Übersong "Video Games".
Die BBC featuret den Sohn einer schottischen Celtic-Folk-Sängerin und eines Malay-Chinesen in ihren Sound-of-2011-Newcomern. Einen "Twentysomething-Robert Johnson, der seine Seele dem Dubstep statt dem Teufel verkauft hat", nennt man ihn dort. Dabei versteht Woon sich vor allem als Singer-Songwriter.
In seinem Heimstudio spielt er mit dem Grenzüberschritt zwischen Club und Schlafzimmer, zwischen Neo Soul und elektronischem R&B. Über seinen Lyrics liegen introspektive Schatten, was dazu führt, dass er neben James Blake bald als Wegbereiter des neuen, informiert-coolen R&B gilt.
"Ich bewundere den Blues und alte Musik. Dieses Ding, das einen bestimmten Sound überdauern lässt, fasziniert mich wirklich. Neben Roots Music und Blues interessiert mich aber auch kontemporärer R&B", gibt Woon zu Protokoll.
Für den Aufnahmeprozess zum Debütalbum zieht der Londoner sich einige Zeit ganz aus der Welt zurück. An der Küste Cornwalls und in einer Waldhütte lässt er sich von der nächtlichen Stille inspirieren. "Ich schreibe über Dinge, die ich nicht verstehe, über die ich mehr wissen will."
Entsprechend reduziert fällt Woons Bühnen-Setup aus: Akustikgitarre, E-Gitarre, Effektpedal, ein kleines Loopgerät für den Gesang und eine Drummachine genügen ihm, um aus minimalistischem Equipment maximale Atmosphären zu kreieren.
1 Kommentar
Good morning Jamie, I had a classmate in the 1950's at the Lycée Francais de Londres called Cris Woon. Any relation?