Porträt

laut.de-Biographie

Jasmin Tabatabai

Der Vater ist Perser, die Mutter Deutsche. Kennengelernt haben sich die beiden auf dem Oktoberfest. Geboren wird Jasmin am 8. Juni 1967 in Teheran im Iran. Mit fünf Jahren muss sie dort entdecken, dass sie wohl später eine kleine Emanze werden soll (und sie steht stolz zu diesem Wort!): Plötzlich darf sie nicht mehr mit ihrem geliebten anderthalb Jahre älteren Bruder toben und soll Kleidchen anziehen. Solche von außen aufgezwungene Unfreiheit passt ihr schon damals nicht.

Wohlbehütet und schön sei ihre Kindheit inmitten einer Großfamilie im Iran alles in allem doch gewesen. Als sie zwölf ist, flieht ihre Familie nach Deutschland, in die Heimat der Mutter. Die Eltern sehen das Unheil voraus, das Khomeini nach dem Bürgerkrieg anrichten soll.

In München macht Jasmin ihr Abitur und geht anschließend nach Stuttgart, um dort an der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst eine Musik- und Schauspielausbildung zu erhalten. Dort gründet sie 1988 ihre erste Band Goodbye Strassberg. 1990 folgt die zweite Band Eskimo's Ecstasy.

Ihr erstes professionelles Engagement als Schauspielerin kommt vom Hans-Otto-Theater in Potsdam. Sie wird Wahl-Kreuzbergerin und gründet ihr bis dato bekanntestes musikalisches Projekt Even Cowgirls Get The Blues. Bei Konzerten der reinen Frauen-Country-Rock-Band kommt Jasmin gerne mit einem "Female Macho"-T-Shirt auf die Bühne.

Der erste dicke kommerzielle Erfolg kommt für sie 1997 mit dem Musik-Road-Movie "Bandits". Dafür schreibt Jasmin auch den Großteil des Soundtracks und heimst damit auch gleich ihre erste goldene Schallplatte ein. Im selben Jahr verlässt sie die Cowgirls.

Anschließend spielt sie die Intrigantin in Helmut Dietls "Late Show" und eine laszive Sängerin in der Tucholsky-Adaption "Gripsholm", für die sie deutsche Lieder einsingt. Es dauert lange, bis man wieder ein "richtiges" musikalisches Projekt von ihr zu Ohren bekommt. "Ich warte darauf, wieder von der Muse geküsst zu werden."

Ihr erstes Soloalbum "Only Love", das sie komplett selbst produziert, erscheint Anfang 2002 und klingt eher melancholisch und nicht so richtig tough, wie man es nach ihren Filmrollen erwartet hat. Ganz nach ihrer Parole "Ich will alles dürfen können!", eben.

Danach widmet sie sich wieder intensiver der Schauspielerei und tritt nur noch selten mit Musik in die Öffentlichkeit. Im Film "Sams in Gefahr" erscheint sie als Sängerin, und für "Iron Jawed Angels" verfasst sie fünf Lieder des Soundtracks.

2007 veröffentlicht die Halb-Iranerin ihr zweites Soloalbum "I Ran". Auf der Scheibe singt sie unter anderem mit ihrer langjährigen Freundin Nicolette Krebitz und der Münchener Band Superstrings.

Während die Schauspielkarriere brummt und neben vielen diskutablen Kinofilmen auch die Serienperle "Letzte Spur Berlin" hervorbringt, wendet sich Tabatabai mit dem 2011er-Album "Eine Frau" dem Jazz zu. Nach eigener Aussage will sie so eine Musiknische finden, ohne Popstar sein zu "müssen".

Dafür geht sie eine über das 2016 erschienene Album "Was Sagt Man Zu Den Menschen, Wenn Man Traurig Ist?" bis zu "Jagd Auf Rehe" andauernde Kooperation mit dem Schweizer Komponisten David Klein ein. Dessen auf Charterfolg getrimmter Salonjazz, meist auf Pop-Jazz-Standards basierend, tut Tabatabai zumindest künstlerisch aber nicht gut. Die Qualität der Alben sinkt konstant.

Die Sängerin gefällt sich in ihrer Rolle als 20er-Jahre-Diva und Interpretin fremder Songs, der Hörer vermisst jedoch Verve und die Eigenleistung früherer Jahre.

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