laut.de-Kritik

Selten hat eine Instrumentalplatte mehr Laune gemacht als "Who Else"

Review von

"Who Else"? Wer sonst außer Jeff Beck fabriziert Instrumentalalben der Extraklasse, ohne ins hirnlose Saitengefiedel abzudriften?

Schön, daß die außergewöhnlichen musikalischen Fähigkeiten Jeff Beck's mit songschreiberischer Sicherheit einhergehen. Laute und wilde Quietscheskapaden treffen auf sphärische und dunkle Gitarrenschmeicheleien. Bluesig wirds auch bisweilen und das alles auf allerhöchstem Niveau.

Was zusätzlich bemerkenswert ist, ist daß Beck keinerlei Berührungsängste mit (eigentlich) fremden Musikstilen hat. So werden fast spielerisch Drum´n´Bass-Parts und gesampelte Beats eingeflochten, die weder störend noch aufgesetzt wirken. Im Gegenteil, sie fallen im kompakten Songkontext noch nicht einmal sonderlich auf.

"Brush With The Blues" ist an Coolness kaum noch zu toppen und zeigt glattpolierten Hochglanz-Bluesern wie Clapton und Van Morrison gerade mal noch schwach die Rücklichter.

"Mach's nochmal Jeff" möchte man ihm lauthals zurufen, denn 53 Minuten Kurzweil sind wenig, wenn man vom neuen Material fast nicht genug bekommen kann.

Selten hat eine Instrumentalplatte mehr Laune gemacht als "Who Else". Hoffentlich legt der Veteran eine seiner (eher seltenen) Europatourneen nach, damit das neue Material auch einmal live bestaunt werden kann.

Trackliste

  1. 1. What Mama Said
  2. 2. Psycho Sam
  3. 3. Brush With The Blues
  4. 4. Blast From The East
  5. 5. Space For The Papa
  6. 6. Angel (Footsteps)
  7. 7. THX 138
  8. 8. Hip-Notica
  9. 9. Even Odds
  10. 10. Declan
  11. 11. Another Place

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