laut.de-Kritik
Erklimmt mit persönlichem Pathos neue Höhen der Peinlichkeit.
Review von Joachim Gauger"Eisenherz" ist ein guter Song. Diese erste Single zeigt den ganzen Witt, der immer noch den Mystizismus und das teutonische Pathos liebt, der sich aber auch für einen simplen und eingängigen Schlager-Refrain nicht zu schade ist.
Da stampfen die Gitarren, wo die Emotion es verlangt, da scheppern die Keyboards wie zu Zeiten des goldenen Reiters, da singt der Witt an einigen Stellen seinen hohen Gesang, um an anderen wieder in den drohenden, düsteren und schweren Sprechstil zu verfallen, der die beiden "Bayreuth"-Alben bestimmte.
Solche und ähnliche Merkmale dominieren auch den Rest des Albums, wobei Witt sich insgesamt wieder mehr dem Schlager zu nähern scheint, mit dem er ja zu NDW-Zeiten gute Erfahrungen gemacht hat. Das zeigt sich an den einfachen und eingängigen Melodien vieler Lieder, an den Unisono-Chören, aber auch an den Texten, in denen die Liebe eine große Rolle spielt: das Eisenherz ist nicht Witt, das Eisenherz hat ein anderer.
Dabei erklimmt Witt vor allem in den Tracks vier bis sieben neue Höhen der Peinlichkeit, die hier nicht näher kommentiert werden sollen. Doch selbst wenn man sich weder für Witts sexuelle Konfession interessiert, noch dafür, ob er supergestört ist und wann er steif wird, muss man feststellen: dem ist die Sprache kein Feind. Nur schade, dass er so wenig zu sagen hat ...
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