laut.de-Kritik
Prägnantes Statement zwischen House und Techno.
Review von Gregory BritschJohn Tejada und Arian Leviste kennen sich seit ihrer Schulzeit und haben 1991 begonnen, zusammen zu arbeiten. Tejada, als Multiinstrumentalist, Produzent und DJ in Personalunion der Wandler zwischen verschiedenen Genres, mag zwar einen weitaus bekannteren Namen haben. Mit Leviste hat er indes einen kongenialen Partner an der Hand, wie ihre zahlreichen Veröffentlichungen auf Tejadas eigenem Palette-Label zeigen. Das aktuelle Werk, nach "Fairfax Sake" für Playhouse das zweite gemeinsame Album, macht da keine Ausnahme.
Tejada betrachtet "Back For Basics" im Übrigen als Stellungnahme zu gegenwärtigen Trends in der elektronischen Clubmusik: Als eine frei von Retro-Tendenzen gestaltete Platte mit wenigen und umso prägnanteren Mitteln, die zugleich ein Gefühl der Zeitlosigkeit vermitteln soll. Die Tracks, die sich einerseits durch eine bisweilen trockene Reduziertheit abheben, andererseits gleichermaßen intensiv wie konzentriert ans Werk gehen, liegen am Schnittpunkt von House und Techno.
Stücke wie der in Moll gehaltene Opener "Radio Head", das nervöse "Patterns", "From Empty Words" mit warmen fluffigen Klängen und überraschenden Wechseln, das eruptive "Triad Jack" oder der Stepper "Ghetto Platypus" haben es in sich, auch wenn manche anfänglich etwas spröde erscheinen mögen. Denn das Duo schraubt sich aus diesen verschiedenen Elementen unversehens eine kleine Rakete für den Floor zusammen, deren einzelne Brennstufen ungeahnte Kräfte entfalten und sich wie "Psycho Happiness" als der endgültigen Freisetzung aller verfügbaren Schubkraft in die Hirnrinde schrauben - wenn man es nur zulässt.
Tejada und Leviste haben es offensichtlich auf eine nachhaltige Wirkung ihres Sounds abgesehen. Der möchte zunächst gar nicht so richtig zünden, präsentiert sich dann aber doch als Einheit. Gelungenes Statement, meine Herren.
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