laut.de-Biographie
Jordin Sparks
Der 23. Mai 2007 wird zu ihrem großen Tag: Mit 17 Jahren geht Jordin Sparks aus der sechsten Staffel der Casting-Show "American Idol" als jüngste Gewinnerin seit Bestehen des Formats hervor, erfüllt sich damit ihren Kindheitstraum, in die Fußstapfen Kelly Clarksons zu treten, und stößt die Tür zu einem neuen, aufregenden und auch kräftezehrenden Leben auf.
Das Entertainment-Geschäft liegt Jordin von klein auf nicht fern. Der Vater spielt Football bei den New York Giants und den Dallas Cowboys. Öffentlichkeit ist man im Hause Sparks also gewohnt. Jordin Brianna Sparks kommt als erste Tochter ihrer Eltern am 22. Dezember 1989 in Phoenix in Arizona zur Welt. Sie wächst mit einem jüngeren Bruder in einem christlich geprägten Umfeld auf.
"Meine Familie war immer sehr liebevoll und bodenständig", so Jordin auf ihrer Homepage. "Mein Vater sorgte dafür, dass wir, unabhängig davon, was mit seiner Karriere gerade war, immer gelassen blieben. Meine Mutter war sehr darauf bedacht, uns zur Unabhängigkeit zu erziehen. Ich denke, ich habe früh verstanden, wie wichtig es ist, sich Ziele zu setzen und dann auch darauf vorbereitet zu sein, wenn man diese tatsächlich erreicht."
Das Ziel, das es zu erreichen gilt, steht Jordin spätestens dann glasklar vor Augen, als sie Kelly Clarkson im Finale von "American Idol" den Sieg einfahren sieht. "Mom, das will ich auch!", beschließt die Zwölfjährige und wiederholt diesen Wunsch mit jeder neuen Staffel der Show mit mehr Nachdruck.
Die ersten Schritte auf dem Casting-Parkett unternimmt Jordin bereits 2002. Sie singt sich durch mehrere kleinere und größere Talentwettbewerbe, darunter die Suche nach dem "Coca Cola Rising Star", das Glendale Youth Fest und einen von einer Modekette für moppelige Teenager ausgeschriebenen Modelwettbewerb. Bei der "Next Plus Size Model"-Jagd landet Jordin 2006 unter den sechs Gewinnern und darf sich auf ersten ganzseitigen Werbeanzeigen bewundern.
Die eigentliche Liebe gehört aber der Musik. Schon 2003 bastelt sie ihre erste EP mit dem Titel "For Now" zusammen. Drei Jahre in Folge kassiert sie den Preis Arizonas für seinen "best young artist of the year". Bei der "Drug Free AZ Superstar Search" belegt sie 2006 einen zweiten Platz. "American Idol" lockt dennoch nach wie vor. Jordin hat inzwischen sie Schule abgebrochen und lässt sich zu Hause unterrichten, um sich ganz auf den Gesang zu konzentrieren.
Der erste Anlauf bei "American Idol" allerdings scheitert im Ansatz. Beim Casting in Los Angeles bescheinigt die Jury Jordin zwar eine nette Stimme, entlässt sie aber mit dem Kommentar, irgendetwas fehle. "Ich erinnere mich, dass ich beim ersten Vorsingen die endlose Reihe der Kandidaten gesehen habe und mich fragte: 'Wie sollen die überhaupt Notiz von mir nehmen?'" Das Resultat gibt den Zweifeln recht.
"Das Wort 'Aufgeben' kommt in meinem Vokabular aber nicht vor", fährt sie fort. "Ich fuhr nach Hause, schüttelte es ab und sagte mir: 'Halt mal, ich kann das, wenn sie mich nur lassen.' Klar hat es mich getroffen, aber ich habe gelernt, Negatives an mir abperlen zu lassen. Das muss man, wenn man in dieser Welt voran kommen will."
Jordin lässt sich nicht entmutigen. Statt sich enttäuscht zu verkriechen, fährt sie zum nächsten Casting, diesmal in ihrer Heimat Arizona, und triumphiert. Ohne Umwege schickt die Jury das frisch entdeckte Talent in die nächste Runde nach Seattle, wo sie mit Céline Dions "Because You Love Me" antritt. Von da aus nehmen die Dinge ihren Lauf.
Zu keinem Zeitpunkt der Show ist Jordin vom Ausscheiden bedroht. Souverän singt sie sich von Runde zu Runde. Schon früh orakelt Jury-Mitglied Randy Jackson aus den Reihen der Jackson 5: "Der Lockenkopf wird gewinnen." Er soll recht behalten.
Am 23. Mai 2007 bereitet Jordin Sparks sich im Finale der sechsten Staffel mit "A Broken Wing" von Martina McBride den Boden, erweist sich mit einem Titel von Christina Aguilera als echter "Fighter" und steht schließlich mit der für sie produzierten Nummer "This Is My Now" als strahlende Siegerin da. Eine jüngere hat es in der Geschichte von "American Idol" noch nicht gegeben.
Fernsehauftritte, Interviews und Fotoshootings schließen sich an. Die Songs, die sie ihm Rahmen der Casting-Show sang, sind bald in Form einer EP ("Jordin Sparks") zu haben. Jordin singt bei Feierlichkeiten zum 4. Juli sowie beim Superbowl die Nationalhymne. Von Juli bis September geht sie zusammen mit den anderen Top-10-Finalisten auf 56 Stationen umfassende "American Idol Live"-Tour.
"Ich habe unwahrscheinlich viel dabei gelernt", resümiert sie. "Wie man einen Song zu fassen bekommt. Wie man die Kontrolle gewinnt und behält. Wie man als Sänger atmen muss, wie man Harmonien aufbaut. Ich habe versucht, all das in die Aufnahme-Sessions zu meinem Album mitzunehmen."
Statt sich nach der Tournee erst einmal auszuruhen, zieht es Jordin direkt ins Studio. Unterdessen hat sie bei 19 Recordings einen Plattenvertrag unterzeichnet. Mit dem ersten, selbstverständlich angemessen radiotauglichen Album schlägt sie eine Brücke zwischen dem angerockten Pop einer Kelly Clarkson und dem R'n'B Beyoncés.
Deren zur Schau gestellte Sexyness liegt der überzeugten Christin allerdings fern. Sie, die sich öffentlich gegen Abtreibung ausspricht und einen Ring am Finger trägt, der ein bis zur Ehe gültiges Keuschheitsgelübde symbolisiert, meint: "Ich will nicht über Sex und solche Sachen singen, weil ich darüber noch gar nichts weiß. Ich bin auch nicht der verruchte Typ, der aufreizende Klamotten trägt." In absehbarer Zeit also kein Auftritt mit den Pussycat Dolls? "Nö!"
"Jordin Sparks" erscheint Ende 2007 in den USA und ist ein halbes Jahr später auch in Europa zu haben. Gestandene Songwriter und Produzenten stehen der jungen Künstlerin zur Seite, darunter The Underdogs ("Dreamgirls") und Robbie Nevil ("High School Musical").
An der ersten Single "Tattoo" ist Amanda Ghost beteiligt, die bereits bei James Blunts Schmachtnummer "You're Beautiful" die Finger im Spiel hatte. Für die Produktion sorgt hier das Team von StarGate, dem auch Rihanna, Ne-Yo und Beyoncé vertrauen.
Die Wahl der zweiten Single überlässt Jordin Sparks ihren Fans. Die votieren in einer Abstimmung auf ihrer Webseite für "No Air", ein Duett mit Mädchenschwarm Chris Brown. Eine gute Wahl: Die Nummer hält sich mehrere Wochen in den Spitzenregionen der Billboard-Charts.
Von April bis Juni 2008 wird angekündigt, Jordin Sparks werde Alicia Keys auf den USA-Terminen ihrer "As I Am"-Tour begleiten. Wegen Kehlkopf-Problemen muss sie im April jedoch einige Live-Auftritte absagen.
"Man sagte mir, ich könnte vielleicht nie wieder singen, aber das wusste ich besser. Es ist schließlich mein Hals", meldet sie sich einen Monat später auf der Bühne zurück. "Aber ich wusste, dass etwas nicht stimmt, und ich musste das abklären lassen."
Einen Totalausfall kann sich Jordin Sparks keinesfalls leisten, denn: "Ich möchte eine Million Platten verkaufen, ich möchte ein paar Grammys im Regal stehen haben und ich möchte bei der Grammy-Verleihung auftreten. Ich will singen, und gleichzeitig will ich etwas von der Welt sehen. Ich will immer noch glücklich sein, wenn ich 20 bin."
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