Porträt

laut.de-Biographie

Katy Perry

Das Phänomen Katy Perry, das 2008 über die Musikwelt herein bricht, polarisiert in den USA die Öffentlichkeit mit einem Skandal. Na, was war denn da schon wieder los? Eine Frau, die fröhlichen und topmodern klingenden Bubblegum-Pop macht, ist Gegenstand bizarrer Kontroversen?

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Katy Perry versteht sich eben auf eine punktgenaue Inszenierung. Im November 2007 erscheint die Single "Ur So Gay", in dem sie ihren Ex-Freund in politisch vollkommen unkorrektem Slang aufzeigt, was für ein Jammerlappen ist. "Du bist so schwul und magst nicht mal Jungs", singt sie, was sofort einen entrüsteten Aufschrei im auf Correctness gedrillten Amerika nach sich zieht. Eine erste Duftmarke ist gesetzt, Katy ist im Gespräch.

Chartserfolge winken, als der nächste 'skandalöse' Teil ihrer Karriereplanung Anfang Mai 2008 auf dem Plan steht: Der hört auf den Namen "I Kissed A Girl" und bietet dem geneigten Hörer die Textzeilen "I kissed a girl and I liked it", was in konservativen klerikalen Zirkeln der USA für einen Aufschrei des Entsetzens sorgt. Schließlich zählen vor allem heranwachsende Damen zum Fankreis Katys.

Sogar kirchliche Kreise stören sich an Katys Wandlung, schließlich wähnte man sie noch Anfang des Jahrtausends als braves Schäflein in Gottes eigener Herde. Katy Perry, die als Katheryn Elizabeth Hudson am 25. Oktober 1984 das Licht der Welt erblickt, wächst nämlich als wohlbehütetes Kind im kalifornischen Santa Barbara als Pastorentochter heran. Zum Klischee gehört da natürlich der obligatorische Besuch des örtlichen Gospel-Chores.

Dass ihr von den Eltern Talent mit in die Wiege gelegt wurde, erkennen auch die Bosse des christlichen Labels Red Hill Records, die die junge Katy für ihre Firma unter Vertrag nehmen. Auf Red Hill erscheint 2001 das Album "Katy Hudson", auf dem sie einen soliden Poprock bietet, der von starken Frauen wie Sarah McLachlan und Fiona Apple beeinflusst ist, und breiten Anklang in der christlichen Musikszene findet.

Mit dem Release offenbart sich jedoch ein Dilemma, das für das Weiterkommen von Katy hinderlich sein könnte. So verwechseln sie bald viele mit Goldie Hawns berühmter Tochter. Um dem zu entgehen, trägt sie fortan den Geburtsnamen ihrer Mutter, nämlich Perry.

Der nächste Schritt in Richtung Ruhm führt sie mit dem Produzententeam The Matrix zusammen. Die Macher hinter Acts wie Avril Lavigne und Britney Spears stellen ihr den erfahrenen Songwriter Glen Ballard zur Seite, mit dem Alanis Morissette lange Jahre zusammengearbeitet hat und dessen Songs auf den Setlists der ganz großen Superstars stehen.

Katy Perry - 143
Katy Perry 143
Der Sargnagel einer Pop-Karriere.
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Erste Vorboten eines für 2005 angedachten Albums ("Diamonds" und "Box") tauchen auf Perrys MySpace-Seite auf, der Track "Simple" ist sogar auf dem Soundtrack für "Eine Für 4" zu hören, letztendlich erscheint die Scheibe jedoch nie.

Das Ende ihrer Musikerlaufbahn bedeutet das jedoch keineswegs, denn Jason Flom, seines Zeichens Chef von Virgin, findet Gefallen an Katys Musik und bietet ihr einen Deal an. Seine Firma macht schlielich Nägel mit Köpfen und werkelt mit Katy an einem Album.

Geschickte Platzierungen ihrer Songs in Werbespots und Cameo-Auftritte in Fernsehshows halten das Interesse an ihrer Person so lange hoch, bis sie schließlich mit dem erwähnten "I Kissed A Girl" die Billboard-Singlecharts von ganz oben betrachtet.

Bei all diesen professionell inszenierten Skandälchen und Stilisierungen besteht immer die Gefahr, dass die Künstlerin sich in Plastik und Glitter verliert, zur püppchenhaften Kunstfigur verkommt.

Frau Perry indes achtet stets darauf, das eigene handwerkliche Können zu präsentieren. Gerne tritt sie in Shows auf und performt die eigenen Songs stimmgewaltig zur akustischen Gitarre oder einem Piano.

Diese Vorliebe und Ambition unterstreicht die Amerikanerin 2009 mit einem umjubelten "MTV Unplugged"-Gig. Die zugehörige CD/DVD zeigt eine Musikerin, die dem Teenie-Pop-Konzept eigentlich entwachsen ist. Zarte Arrangementwechsel gen Swing oder Country hauchen den ehedem unbedeutenden Liedchen erstmals eigenes Leben ein.

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Das gewonnene Profil sollte Perry das notwendige Selbstbewusstsein verleihen. Sie kann den Schritt in künstlerische Unabhängigkeit und eine erwachsene Musikszene vollziehen - wenn sie nur will. Und als erste Frau schafft sie es dann tatsächlich dank "Teenage Dream", fünf Auskopplungen aus einer Scheibe auf eins der Billboardsinglecharts zu platzieren.

Doch Katy schreitet den Weg in vielfältiger Weise fort: The X Factor-Jurorin in UK (2010), als Schlumpfine im Kino (2011), im kurzen Kleidchen bei den Simpsons, im Boulevard (im Januar 2012 ist die Scheidung von Russell Brand offiziell, geheiratet wurde 2010), Auftritte bei Rock in Rio (2011) oder auch bei "Wetten, dass..?", ein Barbie-Puppe im Katy-Style, digitale Verkaufsrekordee und und und.

Die Marke Katy Perry brummt ohne Frage - das Forbes-Magazin listet sie schon 2011 unter die weiblichen Topverdiener. Vier Jahre später veröffentlicht sie nicht nur ihr Album "Prism", dass von Fans und Presse mit Begeisterung aufgenommen wird, sondern steht auch noch auf einer Bühne in Glendale. Das ist nicht irgendeine Bühne, sondern jene der gigantischen Monstershow namens Super Bowl. Jeder, der dort steht, gilt in den USA als absoluter Superstar. Auch Perry zeigt, in welcher Liga sie mittlerweile spielt und lädt sich Missy Elliott und Lenny Kravitz als Gäste ein. "Du hast es geschafft", gratulierte etwa Britney Spears anschließend via Twitter. Und die sollte es wissen.

Ein Jahr später ist sie das Gesicht der Weihnachtskampagne des Mode-Giganten H&M und steuert den Song "Everyday Is A Holiday" bei. Sie startet auch eine eigene App, bei der ihr Character Spielern dabei helfen soll ein berühmter Musiker zu werden.

Weitere Filmrollen folgen, unter anderem in "Zoolander", in dem sie sich selbst spielt. Sie beginnt mit der Arbeit an ihrem mittlerweile fünften Studioalbum, sagt aber selbst, dass sie nichts überstürzen will: "Ich habe einfach nur Spaß, ich experimentiere und versuche verschiedene Produzenten, Kollaborationen und verschiedene Stile aus."

Das mit dem Experimentieren scheint die Pop-Ikone ziemlich ernst zu nehmen. Nach der gescheiterten Ehe mit Russell Brand und einer weiteren gescheiterten Beziehung mit Sänger John Mayer, datete sie unter anderem Major Lazer-Mastermind Diplo, Labelkumpel Riff Raff und den Schauspieler Orlando Bloom.

Die Liebe zum Experiment zeigt sich 2017 auch auf "Witness", jedoch fällt die Sängerin diesmal sowohl beim Publikum wie bei den Kritiken durch. Auf einen misslungenen Taylor Swift-Diss ("Swish Swish") folgt ein Saturday Night Live-Auftritt zum Fremdschämen. Dieser sorgt zwar im Netz für Lacher und Memes, hat aber keine positiven Auswirkungen auf die Single, die auf Charts-Platz 46 stagniert.

Die Verkaufszahlen des Albums pendeln sich bis zum Ende des Jahres gerade mal im unteren sechsstelligen Bereich ein. Eine verschnupfte Mitfahrt beim Carpool Karaoke lässt zudem einen deutlichen Blick auf Katys angeknackstes Seelenleben zu. Der elektronischere Neustart mit kurzen blonden Haaren geht für die Sängerin jedenfalls gehörig in die Binsen.

2018 nimmt Perry als Jurorin an American Idol teil, im Folgejahr nimmt sie mit dem DJ Zedd mehrere Songs auf. 2020 verbreitet sie auf "Smile" wieder gute Laune am laufenden Band, nette Musik für Clubs und Kaufhäuser, diesmal ausnahmsweise ohne nennenswertes Hitpotenzial.

2021 singt sie bei der Amtseinführung von Joe Biden, und Ende des Jahres beginnt ihre knapp zweijährige Dauershow im Resorts World Las Vegas mit dem Namen "Play". Im Sommer 2024 kündigt sie mit der Single "Woman's World" wieder neue Musik an. Die Leadsingle geht dem siebten Studioalbum "143" voraus, das im September folgt.

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Lanxess Arena, Köln, 2018 Katy und 15.000 in der Arena.

Katy und 15.000 in der Arena., Lanxess Arena, Köln, 2018 | © laut.de (Fotograf: Rainer keuenhof) Katy und 15.000 in der Arena., Lanxess Arena, Köln, 2018 | © laut.de (Fotograf: Rainer keuenhof) Katy und 15.000 in der Arena., Lanxess Arena, Köln, 2018 | © laut.de (Fotograf: Rainer keuenhof) Katy und 15.000 in der Arena., Lanxess Arena, Köln, 2018 | © laut.de (Fotograf: Rainer keuenhof)

California Dreams mit Katy Ein zuckersüßer Albtraum aus pinker Deko und altbekannten Hits

Ein zuckersüßer Albtraum aus pinker Deko und altbekannten Hits, California Dreams mit Katy | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Ein zuckersüßer Albtraum aus pinker Deko und altbekannten Hits, California Dreams mit Katy | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Ein zuckersüßer Albtraum aus pinker Deko und altbekannten Hits, California Dreams mit Katy | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Ein zuckersüßer Albtraum aus pinker Deko und altbekannten Hits, California Dreams mit Katy | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Ein zuckersüßer Albtraum aus pinker Deko und altbekannten Hits, California Dreams mit Katy | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Ein zuckersüßer Albtraum aus pinker Deko und altbekannten Hits, California Dreams mit Katy | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Ein zuckersüßer Albtraum aus pinker Deko und altbekannten Hits, California Dreams mit Katy | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Ein zuckersüßer Albtraum aus pinker Deko und altbekannten Hits, California Dreams mit Katy | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Ein zuckersüßer Albtraum aus pinker Deko und altbekannten Hits, California Dreams mit Katy | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Ein zuckersüßer Albtraum aus pinker Deko und altbekannten Hits, California Dreams mit Katy | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Ein zuckersüßer Albtraum aus pinker Deko und altbekannten Hits, California Dreams mit Katy | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Ein zuckersüßer Albtraum aus pinker Deko und altbekannten Hits, California Dreams mit Katy | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Ein zuckersüßer Albtraum aus pinker Deko und altbekannten Hits, California Dreams mit Katy | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Ein zuckersüßer Albtraum aus pinker Deko und altbekannten Hits, California Dreams mit Katy | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Ein zuckersüßer Albtraum aus pinker Deko und altbekannten Hits, California Dreams mit Katy | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig)

Bubblegum-Optik bei Katy Bobonbunt und quietschfidel: Katy Perry.

Bobonbunt und quietschfidel: Katy Perry., Bubblegum-Optik bei Katy | © EMI (Fotograf: ) Bobonbunt und quietschfidel: Katy Perry., Bubblegum-Optik bei Katy | © EMI (Fotograf: ) Bobonbunt und quietschfidel: Katy Perry., Bubblegum-Optik bei Katy | © EMI (Fotograf: ) Bobonbunt und quietschfidel: Katy Perry., Bubblegum-Optik bei Katy | © EMI (Fotograf: ) Bobonbunt und quietschfidel: Katy Perry., Bubblegum-Optik bei Katy | © EMI (Fotograf: ) Bobonbunt und quietschfidel: Katy Perry., Bubblegum-Optik bei Katy | © EMI (Fotograf: ) Bobonbunt und quietschfidel: Katy Perry., Bubblegum-Optik bei Katy | © EMI (Fotograf: )

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Di 21.10.2025 Berlin (Uber Arena)
Do 23.10.2025 Köln (Lanxess Arena)
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