laut.de-Kritik

Gerne ... notfalls bis an den Polarkreis.

Review von

Dem Mann kann es offensichtlich nicht schnell genug gehen. Warum sonst sollte er, flotten Schrittes unterwegs, von den Hörern seines ersten Albums fordern: "Run With Me". Der dynamische Blondschopf mit der eingeimpften Zielstrebigkeit ist Kiki höchstpersönlich. Und wenn man sieht, wie leicht und unbeschwert der Finne das Cover durchschreitet, dann lässt man sich von ihm gerne mitnehmen auf einen Lauf über zwölf Etappen: "Run With Me". Kein Problem.

Seit dem neuen Jahrtausend auf Ellen Alliens Hauptstadtlabel Bpitch Control beheimatet, legt Jokim Ijäs nach fünf feinen Maxis nun über Albumlänge nach. Im Gegensatz zu vielen Produzenten elektronischer Musik ist Kiki die Bedeutung eines Albums nicht verborgen geblieben. Er nutzt "Run With Me" nicht, um bereits Bekanntes im praktischen CD-Format nochmals aufzukochen, sondern setzt bewusst neue Akzente. Die einzigen bereits erhältlichen Tracks, seine 2002er Hitsingle "Luv Sikk Again" und das vor einigen Wochen in Vinyl gepresste "The End Of The World", bilden den Rahmen für "Run With Me".

Dazwischen finden sich zehn neue Tracks, mit denen Kiki getrieben von optimistischer Melancholie die elektronische Clubmusik durchstreift. Die Nuancen auf "Run With Me" reichen von dunklen Gothic-Anleihen ("The End Of The World") über Disco-Tech-Groover ("So Easy To Forget") bis hin zu gebrochenen Electro-Beats ("Up"). Die Liebe Kikis für flächige Arrangements verbindet die unterschiedlichen Tracks und trägt gleichzeitig den Albumgedanken in sich.

Insgesamt fällt Kikis erster Longplayer unerwartet dunkel aus. Die Einflüsse aus seiner Schülerzeit wirken auf "Run With Me" mächtig nach. Damals wollte Kiki mit seiner Band wie The Sisters Of Mercy klingen. Heute macht er aus diesen Erinnerungen den Düster-Track "The End Of The World" oder leitet "Up" mit einem Cabaret Voltaire-Sample ein. Die Leichtigkeit, mit der die zwölf Tracks am Ohr vorbeiziehen macht "Run With Me" zu einer angenehmen Übung, für die man sich gerne Zeit nimmt.

Trackliste

  1. 1. The End Of The World
  2. 2. So Easy To Forget
  3. 3. Run With Me
  4. 4. The Big Picture
  5. 5. Intimacy
  6. 6. Classix Nouveaux
  7. 7. Drawing Circles
  8. 8. Up
  9. 9. On The 104th Day
  10. 10. The Calling
  11. 11. Turn The Lights Down
  12. 12. Luv Sikk Again

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