laut.de-Kritik
Bravopunkiges Geschrammel auf den Spuren der Ärzte.
Review von Katja ScherleÜber junge Bands mit richtigen Instrumenten wie die Killerpilze lässt sich vieles sagen: Von "Oh mein Gott, das soll unser musikalischer Nachwuchs sein?" bis "Das ist astreiner Punk!" ist alles schon da gewesen. Zum zweiten Album "Mit Pauken Und Raketen" der mittlerweile dreiköpfigen Band lässt sich auf jeden Fall zunächst einmal eines feststellen: Wirklich todgiftig sind die jungen Gewächse für die deutsche Musikszene nicht.
Man hört ihnen an, dass sie etwas können wollen. Mäx’ Gesang bewegt sich stets in einem endpubertären Raum zwischen Sportfreunde-Peter, der klaren Artikulation der Hamburger Schule und Farin Urlaub. Letzterer scheint es auch zu sein, der Jo und Mäx zu so gut wie allen ihren Melodien und Texte angeregt hat.
Schon gegen Ende des Einstiegstracks "Los" findet sich eine Akkordfolge, wie man sie sonst aus der Feder Jan Vetters kennt. Der chorjungengleiche Backgroundgesang, manchmal besonders hoch intoniert ("Stress Im Nightliner"), erinnert stark an die ironische Sangeskunst der Ärzte. Auch Wortspiele wie "tätowiert, unrasiert, unzivilisiert" ("Los") und leicht über das Versmaß stolpernde Reime sind stark an die Berliner Altmeister angelehnt – manchmal so stark, dass sie vor dem Kennerohr fast als freches Plagiat durchzufallen drohen.
Textlich allerdings werden die Parallelen schwächer. Während die Ärzte zwischen Albernheit und seltener politischer Geste hin- und herschwanken, bewegen sich die Pilze in einem recht gleichgültigen Zwischending: Flankiert von einem stets gleichen Geschrammel sprechen sie eben jene Dinge an, die sie gerade selbst am ehesten zu bewegen scheinen: Es gibt hier die zynische Ode an die pubertierende Zicke ("Schlag zu oder ich verlass dich" - Singleauskopplung "Liebmichhassmich"). Es gibt dort Hymnen an das Leben an sich ("Meine Welt Dreht Sich", "40 Tage, 13 Stunden"). Wo man im Punk, bei dem sie sich in ihrer simplen Liedstruktur ja bedienen, auch mal fesch zum Protest aufruft, wird bei den Killerpilzen eher die Flucht in eine "Andere Welt" gepredigt.
Ansätze zur Raffinesse sind ja vorhanden: Zart ironisch verspotten die drei Buben sich selbst und ihr Image als Bubenband in "Stress Im Nightliner": "Wir leben hier auf engstem Raum, der einzige Grund: Geld und Frauen". Leider holzen sie sich aber meist durch einen Wald aus langweilig gleichem Rhythmus, klischeehaften (und falschen) Vokabeln ("schizophren") und Probenkeller-Gitarren-Geschrammel. Das mag die Plattenfirma wohl meinen, wenn sie vom "authentischen" Klang der Band schwärmt.
Sehen wir es mal so: Lieber lassen sich Damen und Herren zwischen 11 und 21 von den Killerpilzen unterhalten, die im Gegensatz zu anderen Jungensbands ihr Geschrammel selbst verfassen, als von Plastikproduktionen, deren Klingeltonkompatibilität beim Komponieren gleich mitkalkuliert wird. Es besteht ja die Chance, dass die jungen Fans, noch Bravopunks, sich schließlich doch zu den omniseriösen Größen des Genres hochhören, zu denen mit sehr viel Übung womöglich irgendwann auch die Killerpilze gehören könnten.
47 Kommentare
Hymen an das Leben?
man man man, wird mir schlecht bei solchen reviews...
Das sind doppelt soviele Punkte "als wie" ich geben würde
so sieht es nämlich aus!
bekommt endlich mal euren arsch hoch!
ui, zwei seiten für so eine scheißband ... verschwendete lebensenergie
@kathi_solbach (« ich will jetzt nur mal kurz werbung machen...
denn leute,so kanns echt nicht mehr weiter gehen...
Alle sofort das neue Album von den Killerpilzen kaufen!!!
"Mit Pauken und Raketen!!!",heißt dieses Meisterwerk.
Es ist wirklich wichtig...
Schaut euch die Chartsplatzierung an.Das haben die nicht verdient!
Wo sind denn alle Fans geblieben,die sich das erste Album gekauft haben???
Und denkt dran:
Raubkopierer sind auch Verbrecher!
Also,kauft euch lieber das Orginal!
Danke!!! »):
Wieso sagt mir mein Gehirn, dass das hier der dümmste Post ist, den ich je gesehen habe