laut.de-Biographie
König Quasi
Deutschland im Jahr 2008. Die Medien stürzen sich auf alles, was hart, härter, am härtesten daher kommt. Schlagzeilen vom Rapper-Krieg in Berlin geistern durch die Presse. Im Grunde bester Nährboden für einen Regierungswechsel. Braucht die Hip Hop-Hauptstadt einen neuen Regenten? König Quasi findet: Oh, ja! Er setzt auf gepflegte "Randale" und ruft sich selbst getreu seinem Motto "Big Up Yourself" zum "König Der Welt" aus.
Was wie ein kometenhafter Aufstieg aus dem Nichts anmutet, besitzt seine Vorgeschichte. Die ersten Schritte in der Berliner Rap-Szene unternimmt König Quasi bereits um das Jahr 1998. Von Anfang an polarisieren seine abgedrehten, oft trashigen Texte.
Das ändert sich mit den ersten Veröffentlichungen keineswegs: Sein Debüt "Eine Weltansicht" von 2003 und das im Jahr darauf folgende zweite Album "Egoshooter" sorgen für geteilte Reaktionen. Geliebt und gefeiert oder völlig abgelehnt: Kompromisse scheinen unmöglich. Immerhin: Im brodelnden Rap-Untergrund der Hauptstadt wird fleißig applaudiert.
Danach verstummt König Quasi zunächst. Er tritt erst wieder auf den Plan, als er im April 2007 einen Vertrag bei Maintheme Records an Land zieht. Dort zeigt man sich optimistisch und verpflichtet Quasi gleich für vier Jahre: im schnelllebigen Rap-Geschäft eine kleine Ewigkeit.
Quasi und Labelkollege Serk nehmen umgehend die erste Veröffentlichung in Angriff. Bereits im Oktober des gleichen Jahres soll "Für Das Volk" erscheinen. Die Vorab-Single "Is' Doch Mein Bier" mit Gesang von Mainthemes Lady Nummer 1, She-Raw, zelebriert fröhliche Leckmichamarsch-Mentalität und sorgt ab Juni für Appetit. Gleich in der ersten Woche verzeichnet der Track über 8.000 Downloads.
Doch wie so oft kommt einiges anders, als man denkt: Ein ungeklärtes Sample wirft Probleme auf. Die komplette Erstauflage des Albums wird eingestampft.
Um die ohnehin schon zu lange dürstende Fangemeinde nicht weiter darben zu lassen, wirft König Quasi statt dessen das Mixtape "Revolution" auf den Markt, 16 sämtlich von Serk produzierte Tracks stark. Quasi hält Hof, präsentiert seine ganz persönliche "Hurensohn Liste" und begrüßt neben den Maintheme-Genossen unter anderem Edit Entertainments Phase unter seinen Gästen. "Eigen und skurril", so das Urteil der Kritik.
König Quasi verschafft sich unterdessen reichlich Bühnenerfahrung. Live tritt er gerne auch mal in Begleitung einer Band auf. Auf der Maintheme-Homepage droht man bereits mit der Welt-Tournee. Zudem leistet Quasi selbstverständlich auch seinen Beitrag zum labeleigenen Sampler "Fame Convention", der im Dezember 2007 erscheint, und ist auf der digitalen Sampler-Reihe "Maintheme Allstars" vertreten.
Aufgeschoben bedeutet nicht aufgehoben: "Für Das Volk" erscheint im Februar des darauf folgenden Jahres schließlich doch noch, dann allerdings mit großem Bahnhof. Auf MTV feiert sein Video zu "König Der Welt" Premiere. Für die Single "Big Up Yourself" holt sich Quasi neben Serk, der erneut für die Produktion mitverantwortlich zeichnet, Mister Lova Lova Shaggy ins Boot. Natürlich feiern auch She-Raw, Zwang sowie die Leibgarde bestehend aus General 3035 und Agent Eych mit.
Die königliche Trumpfkarte, die anderenorts ruhig ebenfalls häufiger gezückt werden könnte, heißt Selbstironie. Wenn in "Und Die Welt Dreht Sich Weiter" das Andenken an den verstorbenen Vater hochgehalten wird, darf es gefühlvoll zugehen. Abseits davon erweist sich Quasi als völlig durchgeknallter Party-König mit einem Hang zu Kino-reifen Storys und abgedrehten Wunschvorstellungen. rap.de attestiert "qualitativ hochwertigen Blödsinn".
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