laut.de-Kritik
Luke Slater erfindet sich einmal mehr neu.
Review von Daniel StraubLuke Slater ist ein Phänomen. Seit Ende der 80er Jahre steht er als Discjockey am Mischpult und zählt bis zum heutigen Tag zu den technisch versiertesten DJs im House- und Techno-Bereich. Nur einige Jahre kürzer ist seine Laufbahn als Produzent mit seinen Planetary Assault Systems-Releases.
Vor einigen Jahren legte sich Slater mit L.B. Dub Corp ein neues Alter Ego zu und gleichzeitig auch ein neues Label. Mote-Evolver verfolgt eine durchaus eklektische Veröffentlichungspolitik. Der musikalische Schwerpunkt liegt klar im Techno. Dort fühlt sich auch L.B. Dub Corp am wohlsten, Ausflüge in angrenzende Genres sind aber dennoch immer willkommen.
Dies zeigt Slater jetzt auf seinem ersten Longplayer, dessen zehn Tracks nicht ohne Grund mit "Unknown Origin" überschrieben sind. Denn sie nehmen einen Raum für sich ein, der zwar Techno ist, sich aber gleichzeitig offen für eine Vielzahl von Einflüssen zeigt und diese begierig in sich aufsaugt.
Das Erbe schwarzer Musik zieht sich als wichtigste Inspirationsquelle durch die erste Album-Hälfte und dient Luke Slater als Katalysator für seine Vision von Techno. Hier zeigt sich, dass der Engländer auch nach 25 Jahren als Produzent noch immer eine genaue Vorstellung davon hat, wohin sich elektronische Musik zukünftig entwickelt könnte. Erst mit dem Schweber "No Trouble In Paradise" nimmt Slater diesen Drive etwas heraus.
Jazzige Anleihen klingen gegen Ende bei den Pianoakkorden von "Generation To Generation" an, bevor mit "Any Time Will Be OK" dumpf wabernde Bässe mächtig aus dem Subwoofer drücken. Die dubbige Nummer ist eines der Highlights von "Unknown Origin" und bereitet das Terrain für den deepen Techno-Track "Roller", einer Kooperation mit Function, die das Album beschließt.
2 Kommentare
Wie immer gutes Album. Vor allem Slaters LPs unter seinem eigenen Namen, in den 90ern, bleiben jedoch weiterhin das Non plus ultra.
Schade, beim Lesen des Wortes "Dub" im Namen der Band hatte ich wirklich gedacht sie würden auch "Dub" machen. Dies ist leider nicht der Fall. Mit Dub hat das nämlich garnichts zu tun.